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Nachricht vom 02.01.2023    

Traumberuf Lkw-Fahrer – wie attraktiv ist der Beruf tatsächlich?

Über den Beruf Lkw-Fahrer scheiden sich die Geister. Das muss nicht zwangsläufig ein Ausschlusskriterium darstellen, denn solche eindrücklichen Emotionen löst nicht jeder Beruf aus. Kaum jemand würde etwa mit Blick auf einen typischen Bürojob besondere Gefühle empfinden. Die Vorstellung, seinen Lebensunterhalt als Trucker zu bestreiten, behagt nicht jedem, übt auf bestimmte Zielgruppen aber eine starke Anziehungskraft aus. Wie attraktiv ist der Beruf Lkw-Fahrer tatsächlich? Was sind die Vor- und Nachteile dieser Tätigkeit und was können Trucker erwarten, wenn das angestrebte Abenteuer zum Alltag geworden ist?

Foto Quelle: pixabay.com / planet_fox

Die Straße als Metapher des Lebens
Um die Faszination für den Beruf des Lkw-Fahrers zu verstehen, lohnt es, sich mit dem Filmgenre Roadmovie zu beschäftigen. Bei einem Roadmovie sind die Protagonisten auf einer langen Reise. Ihr Erfahrungsschatz wird mit derart eindrücklichen Empfindungen bereichert, dass sie als Persönlichkeit wachsen oder sogar einen biografischen Wendepunkt erleben. Wer reist, kann zur Erkenntnis gelangen. Die Straße als Metapher des Lebens ist im sozialen Nirgendwo verhaftet und der Weg ist das Ziel.

Etwas Befreiendes geht von jeder Reise aus, die tiefe Sehnsüchte weckt, denn die Gesetze der Zivilisation mit ihren festen Abläufen, Verpflichtungen und Regeln sind weitgehend aus den Angeln gehoben, sodass die Reise die Gelegenheit bietet, zu sich selbst zu finden. Nicht jeder Trucker mag auf Anhieb zur Erkenntnis finden. Allen Lkw-Fahrern ist der Schatz an intensiven Erlebnissen aber eigen, an denen sie als Persönlichkeit dazugewinnen und von denen sie ihr Leben lang zehren.

Was sind die Vorteile als Lkw-Fahrer?
Das Mindset zum Beruf stimmt und die Vorteile der Freiheit und Reiselust wiegen schwer. Trucker kommen viel herum und fahren im Laufe ihres Berufslebens durch viele Länder. Hier lernen sie Land und Leute von einer authentischeren Perspektive kennen, als dies den meisten Touristen in ihrem Elfenbeinturm möglich ist. Zur Freiheit im Berufsleben gehört, dass man unbeaufsichtigt vom Chef seiner Arbeit nachgehen kann und sich ebenfalls nicht über Kollegen in einem sozialen Mikrokosmos, wie es ein Betrieb ist, zu ärgern braucht.

Trucker haben viel Zeit für sich und die Zeit, sich Gedanken über die Welt zu machen. Die Osloer Fotografin Line Ørnes Søndergaard, die im Rahmen ihres Studiums viel Zeit mit Lkw-Fahrern zugebracht hatte, bemerkte dabei, dass viele Trucker zu „wahren Philosophen“ geworden seien. Hinzu kommt die technische Komponente, denn ein Lkw-Fahrer interessiert sich in der Regel für technische Abläufe rund um das Auto. Ein Lkw ist da noch viel interessanter und einmal am Steuer eines Gigaliners zu sitzen, ist ein Traum, den sich so mancher Trucker im Laufe seiner Karriere erfüllen kann.

Das im Zuge der Digitalisierung aufkommende Ideal des Autos vom erweiterten Zuhause praktizieren Trucker schon lange. Sie richten es sich in ihrem Lastwagen wohnlich ein und schmücken die Kabine wie zu Hause ihr Wohnzimmer. Draußen kann das Wetter noch so unangenehm sein, in der Kabine ist es immer warm und gemütlich.



Was sind die Nachteile als Lkw-Fahrer?
Der Ruf von Truckern hat im Zuge der grünen Energiewende gelitten und Lkw-Fahrer gelten vielen inzwischen als Klimasünder, welche die Umwelt verschmutzen und Autofahrern den Platz wegnehmen. Auf Gegenliebe und Verständnis brauchen sie nicht zu hoffen und Konflikte mit Mitmenschen werden eher die Regel als die Ausnahme sein. Auch die Polizei und der Zoll lassen sich nicht lumpen, sodass Trucker über ständige Kontrollen klagen, die sie teilweise als schikanös empfinden.

Das dauernde Fahren und Sitzen ist alles andere als gesundheitsfördernd, sodass eine Ausgleichsaktivität in den Pausen auf Rastplätzen ratsam ist. Besonders schwerwiegend ist das wochenlange Arbeiten fern von zu Hause. Trucker müssen sich darauf einstellen, lange Zeit von ihrer Familie getrennt zu leben, wenn nicht gleich der Beruf die Gründung einer Familie oder die Existenz einer anderen Partnerschaft unmöglich gemacht hat.

Hinter dem Steuer ist man zwar unbeobachtet vom Chef, doch das Unternehmen kann mit eng getakteten Terminen dennoch einen starken Druck ausüben, der zu Überstunden zwingt, die wiederum gegen das deutsche Arbeitsrecht verstoßen. Die lange Fahrtzeit macht in Kombination mit Übermüdung Unfälle sehr wahrscheinlich. Fernab von zu Hause krank zu werden, ist ebenfalls kein Vergnügen, da man schlecht einfach nach Hause gehen kann. Dazu passt, dass Trucker fast die einzige Berufsgruppe sind, die im Falle von Verfehlungen mit gesetzlichen Strafen wie Fahrverboten, Punkten in Flensburg und Geldstrafen rechnen müssen.

Kommt es zu langen Staus, wird jede Fahrt zu einem Albtraum, und auch die Nacht auf einem Rastplatz ist trotz Heizung alles andere als eine Komfortzone, zumal die Gefahr eines Überfalls in der Nacht wie ein Damoklesschwert über der Szenerie hängt. Kollegen können Fluch und Segen sein. Wer gesellig ist, dem werden die Kollegen fehlen und ihm überkommen Gefühle von Einsamkeit.

Die Voraussetzungen für den Beruf
Wer Trucker werden möchte, muss eine dreijährige duale Ausbildung zum Berufskraftfahrer absolvieren. Im Rahmen dieser Ausbildung erwerben sie den Führerschein der Klasse C für Lastwagen und den Führerschein der Klasse CE für große Zugfahrzeuge mit Anhänger. Weitere Lerninhalte der Ausbildung sind der Umgang mit Kunden, Kenntnisse zum Laden und Beladen sowie die Abläufe im Speditionswesen sowie in der Logistik. Eine ADR-Bescheinigung wird von vielen Arbeitgebern vorausgesetzt, die zum Transport von Gefahrgut berechtigt.

Überdies sind Berufskraftfahrer zu regelmäßigen Weiterbildungen verpflichtet: https://www.verkehrsleiter-deutschland.de/.

Chancen auf Annahme und Verdienste
Die Chancen, als Lkw-Fahrer nach bestandener Ausbildung übernommen zu werden, sind ausgezeichnet. Wer die Ausbildung schafft, wird auch Trucker, denn diese werden händeringend gesucht. Als Grund dafür wird neben dem inzwischen schlechten Ruf von Truckern in der Öffentlichkeit von Soziologen ein Wertewandel der „Generation Z“ gesehen, die nicht mehr vollständig in ihrem Beruf aufgehen möchte, sondern eine gesunde Work-Life-Balance anstrebe.

Auf diese Weise rücken viel zu wenig Trucker nach, während die Haudegen hinter dem Steuer allmählich in Rente gehen. Viele offene Stellen und eine gute Perspektive zur Selbstständigkeit sind die Belohnungen, die nach der absolvierten Ausbildung zum Berufskraftfahrer winken. Die Verdienste des Lkw-Fahrers bewegen sich im Rahmen von 2.500 und 3.000 Euro brutto im Monat, wobei die Grenzen in der Selbstständigkeit nach oben offen sind. (prm)

Agentur Artikel


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