Die Zukunft der Elektroautos: Setzt sich das E-Auto-Abo durch?
Wer sich heute ein neues Auto anschaffen möchte, muss einige Überlegungen anstellen. Lohnt sich der klassische Verbrenner noch oder soll es vielleicht doch ein E-Auto sein? Hier spielt nicht nur der Umweltgedanke, sondern auch der Preis eine Rolle. Wer hier unsicher ist, sollte sich das E-Auto Abo einmal anschauen. Aber lohnt sich das Abo-Modell oder doch lieber Leasing? Wie sieht es in der Zukunft mit den Prämien aus und wie gut ist heute schon die Infrastruktur der Ladesäulen?
Das Abo für E-Autos
Wer sich die Angebote auf dem Markt das erste Mal anschaut, wird feststellen, dass die Preise für ein E-Auto Abo nicht verlockend sind. Die Preise sind gegenüber dem klassischen Leasing höher und damit unattraktiver. Was allerdings nicht vergessen werden darf, ist, dass beim Abo-Modell die Preise für die Versicherung, Wartung oder die Bereifung bereits enthalten sind. Hier kann einfach gefahren werden und man muss sich nur über die Ladekosten an den E-Säulen Gedanken machen. Aber nicht nur das ist ein Vorteil gegenüber dem klassischen Leasing. Auch die Laufzeiten für ein Abo sind deutlich kürzer. Ein Abo kann bereits ab einem Monat abgeschlossen werden.
Immer mehr Anbieter bieten aber auch Langzeitmieten an, nachdem das Modell gut vom Verbraucher aufgenommen wurde. Wer einen Mietvertrag neu abschließen möchte, kann auch auf Neuwagen zurückgreifen. Wer im Urlaub einen Mietwagen anmieten möchte, kann hier auf ein ähnliches Modell zurückgreifen. Nachteilig ist allerdings, dass der Anbieter darüber entscheidet, welche Versicherung gebucht werden muss. Diese kann auch nicht gewechselt werden.
Was ist der Unterschied zwischen Auto-Abo, Leasing oder Miete?
Das Auto-Abo liegt genau zwischen einem Leasing-Vertrag und einem Mietwagen. Die Laufzeit bei einem Mietwagen ist in der Regel kürzer als bei einem Abo, das Leasing aber länger. Ein Leasing-Fahrzeug wird meist für mehrere Jahre gefahren, ein Auto-Abo wird meist für etwa sechs Monate genutzt.
Während der Laufzeit kann beim Abo entschieden werden, wann der Vertrag endet. Ebenfalls kann entschieden werden, ob nach der Mindestlaufzeit das Fahrzeug weiter genutzt werden soll, ob es einfach abgegeben wird oder ein anderes Modell genutzt werden soll. Allerdings müssen die Kündigungsfristen auch hier eingehalten werden.
Der wesentliche Vorteil beim Auto-Abo ist, dass es sich um ein All-inclusive-Angebot handelt. Hier sind bereits alle Kosten in der monatlichen Rate enthalten. Nur getankt werden muss auf eigene Kosten. Dies ist ebenso beim Mietwagen der Fall. Beim Leasing gibt es bisher nur wenige Angebote dieser Art. Es gibt zwar einige Abo-Modelle, bei denen eine Lade- oder Tankkarte bereits inklusive ist, das wirkt sich aber auf die monatliche Rate negativ aus. Am Ende ist der Mietwagen die teuerste Variante. Die Raten für einen Leasingwagen sind wiederum günstiger als die des Abo-Modells.
Die Prämien und Boni
Ab dem 1. Januar 2023 erhalten Autos mit einem E-Antrieb, die unter 40.000 Euro kosten, eine Förderung in Höhe von 4500 Euro. Für Autos, die mehr als 40.000, aber weniger als 65.000 Euro kosten, erhalten die Besitzer dann nur noch 3.000 Euro. Über der Grenze von 65.000 Euro werden keine Prämien mehr ausgeschüttet.
Ab dem 1.1.2023 beträgt der Bundesanteil der Förderung für batterieelektrische Fahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge mit Nettolistenpreis bis zu 40.000 Euro statt 6000 Euro dann 4500 Euro, mit Nettolistenpreis zwischen 40.000 Euro und bis zu 65.000 Euro statt 5000 nur noch 3.000 Euro. Elektrofahrzeuge ab einem Kaufpreis von mehr als 65.000 Euro erhalten weiterhin keine Förderung.
Denn dann werden nur noch Fahrzeuge gefördert, wenn diese auch einen nachweislichen Klimaschutzeffekt haben. Dies bedeutet, dass nur noch brennstoffzellen- und batteriebetriebene Fahrzeuge eine Förderung erhalten. Zudem soll der Anteil der Hersteller in Zukunft 50 % der Förderung betragen.
Diese Förderungen sind zu erwarten:
● Ab 2023 gibt es keine Förderungen durch den Umweltbonus mehr für Plug-in-Hybridfahrzeuge.
● Ab 2023 wird die Förderung des Bundes für batterieelektrische Fahrzeuge nur noch mit 4.500 Euro gefördert, wenn der Nettolistenpreis bis 40.000 Euro beträgt. Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis in Höhe zwischen 40.000 und 65.000 Euro werden mit 3.000 Euro gefördert. Fahrzeuge, die mehr als 65.000 Euro kosten, erhalten auch in Zukunft keine Förderung.
● Ab September 2023 sollen nur noch Privatpersonen gefördert werden. Es wird aber noch geprüft, ob dies auf gemeinnützige Organisationen und Kleingewerbetreibende ausgeweitet wird.
● Ab 2024 soll der Anteil der Förderungen, die der Bund übernimmt, bei elektrobetriebenen Fahrzeugen mit einem Nettolistenpreis von bis zu 45.000 Euro nur noch 3.000 Euro betragen. Ab diesem Zeitpunkt erhalten Fahrzeuge mit einem höheren Nettolistenpreis keine Förderungen mehr.
Die Infrastruktur der Ladesäulen
Der Ausbau der Ladesäulen für Elektrofahrzeuge soll schneller vorangebracht werden. Aber auch wenn die Verkaufszahlen der E-Autos weiter ansteigen, liegt das Ziel noch in weiter Ferne. Bis zum Jahr 2030 will Verkehrsminister Volker Wissing mit einem Maßnahmenpaket den Ausbau weiter vorantreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt soll es eine Million Ladepunkte in ganz Deutschland geben. Bisher liegt die Zahl bei etwa 70.000 Ladesäulen. Es ist also noch ein weiter Weg. Hierzu wurde nun vom Kabinett ein neuer Plan beschlossen.
Aufgrund der starken Autoindustrie soll Deutschland führend in der E-Mobilität werden. Vorangetrieben soll zum Beispiel der Aufbau von Ladesäulen an Tankstellen oder in Wohngebieten werden. Mit den Ländern, den Kommunen und der Wirtschaft ist dies bereits abgesprochen. Die schwierigste Aufgabe bei diesem Plan liegt wohl in der Integration in das Stromnetz, äußerte der Minister.
Für wen lohnt sich ein E-Auto Abo?
Ein Abo für ein E-Auto kann sich lohnen und bietet einige Vorteile. Dazu gehört:
● Es ist besonders lohnenswert, wenn Zeit und Geld gespart werden soll.
● Mit dem E-Auto Abo ist es möglich, erst einmal zu testen, ob die E-Mobilität zu einem passt.
● Zulassung, Wartungskosten oder Fahrzeugchecks sind bereits im Abo enthalten.
● Es kann ganz einfach für ein paar Monate getestet werden, ob sich ein E-Auto auch für die Dauernutzung eignet.
● Es kann sich auch lohnen, wenn man sich kein eigenes Auto anschaffen möchte oder das entsprechende Geld derzeit nicht zur Verfügung steht.
Allerdings gibt es auch einen Nachteil. Wer ein E-Auto kauft, kann auf eine entsprechende Förderung zurückgreifen. Wer sich für ein Abo-Modell entscheidet, der geht hier leer aus. Das Fahrzeug ist auf den Anbieter zugelassen und der Nutzer geht leer aus. Ob der Ausbau der Ladesäulen am Ende wirklich schnell vorangeht, bleibt ebenfalls abzuwarten. (prm)
Agentur Artikel
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