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Nachricht vom 22.09.2012    

Die Fuhrländer AG stellt Insolvenzantrag

Einem der ältesten deutschen Unternehmen in Sachen Windenergie droht das Aus. Die Fuhrländer AG mit Hauptsitz Liebenscheid stellte beim Amtsgericht Montabaur einen Insolvenzantrag. Das Westerwälder Vorzeigeunternehmen beschäftigt weltweit mehr als 1100 Mitarbeiter, allein mehr als 400 im Westerwald.

Gibt es noch einen Silberstreif am Horizont für die Fuhrländer AG? Foto: Helga Wienand-Schmidt

Liebenscheid. Das Unternehmen Fuhrländer AG in Liebenscheid hat am 20. September, beim Amtsgericht Montabaur einen Insolvenzantrag gestellt. Dem ging voraus, dass das Unternehmen bereits im Februar 2012 umfassende Personalmaßnahmen, vorwiegend am Standort Liebenscheid,eingeleitet hatte.
Im Rahmen entsprechender Betriebsvereinbarungen einigten sich Unternehmen, Betriebsräte und IG Metall auf einen Personalabbau von 70 Mitarbeitern bis zum 31. März.
Weiterhin wurden innerhalb des Unternehmens umfassende Restrukturierungsmaßnahmen durchgeführt mit dem Ziel, die Aktivitäten auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Darüber hinaus wurden alle nicht betriebsnotwendigen Leistungen auf ein Minimum reduziert.

Mit allen wesentlichen Geschäftspartnern wurden konkrete Vereinbarungen abgeschlossen, um die Weiterführung des Unternehmens zu gewährleisten. Parallel hierzu wurde ein umfassender Investorenprozess gestartet, bei dem unter mehreren Interessenten ein ukrainisches Konsortium im Mai 2012 eine Mehrheitsbeteiligung an der Fuhrländer AG übernommen hat. Da die Zusammenarbeit mit den ukrainischen Investoren bereits seit mehr als drei Jahren zu einer erfolgreichen Entwicklung der Markterschließung in der Ukraine beigetragen hatte, konnten diese Aktivitäten weitergeführt werden.
Bedingt durch kundenseitige Projektverschiebungen kam es zu unvorhersehbaren Verzögerungen bei den Projektzahlungen, die von der Fuhrländer AG nicht kompensiert werden konnten. Deshalb wurde ein Insolvenzantrag gestellt.



Der Vorstand der Fuhrländer AG wird alles tun, um das laufende Geschäft im Planinsolvenzverfahren weiterzuführen. Darüber hinaus wird das Unternehmen alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Fortführung des Geschäftes am bestehenden Standort zu ermöglichen. Soweit die Pressemitteilung aus dem Unternehmen.

Fuhrländer - Ein Pionierunternehmen in Sachen Windenergie
Joachim Fuhrländer und sein Unternehmen im Westerwald wurden weltweit in Sachen Windenergie und Windkraftanlagen führend. Was einmal als bodenständige Wäller Pionierarbeit und solides Unternehmen begann, wurde zum Global Player mit Börsengang. Neue Märkte standen im Fokus, unter anderem Brasilien und die Ukraine.
Hier nahm scheinbar das Verhängnis seinen Lauf, schon im Frühjahr legte Joachim Fuhrländer die Geschäftsleitung nieder. Mit einem ukrainischen Konsortium ging es weiter, eine Schlüsselrolle kam dabei einem Geschäftspartner aus der Ukraine zu. Doch auch das angestrebte Rettungspaket scheiterte, obwohl es Entlassungen gab.
Das das frische Geld verwehte der Wind - so scheint es zumindest. Am kommenden Montag soll ein Gläubigerausschuss tagen. (hws)


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