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Nachricht vom 02.01.2020    

Baufinanzierung im Jahr 2020: Zinsen erhalten

Die anhaltende Niedrigzinsphase führt zu immer neuen Besonderheiten in der Finanzwelt. Ganz generell gilt nach wie vor der Grundsatz: Anleger haben es schwer, Kreditnehmer haben es gut. Der positive Effekt für Darlehensnehmer wird umso größer, je höher die Kreditsumme und je länger die Laufzeit ist. Vor allem im Bereich der Baufinanzierung sind diese beiden Aspekte gegeben. Hinzu kommen mögliche staatliche Zuschüsse sowie spezielle Förderungen, die bereits heute dazu führen können, dass Sie unter dem Strich mehr Geld erhalten, als Sie aufnehmen. Das Haus gibt es dann quasi gratis obendrauf. Mehr dazu in diesem Infoartikel.

Foto und Quelle: image4you | pixabay.com

Verkehrte Welt in der Baufinanzierung
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, ist dafür bekannt, besonders günstige Darlehen als Baustein einer Baufinanzierung zu vergeben, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Diese sogenannten Förderdarlehen sollen Anreize schaffen, den Neubau oder Sanierungen zum Beispiel möglichst energieeffizient zu gestalten. Dies schont durch geringere Heizkosten auf lange Sicht nicht nur den Geldbeutel der Eigentümer, sondern auch die Umwelt. Aus diesen Gründen erfreuen sich die Förderprogramme der KfW seit langer Zeit großer Beliebtheit.

Erst im November 2019 sorgte der Vorstandsvorsitzende der KfW, Günther Bräuning, dafür, dass sich viele angehende Eigentümer noch mehr freuen dürften: Er spielte als erster deutscher Bankchef öffentlich mit dem Gedanken, ab dem Jahr 2020 Baufinanzierungs-Darlehen mit negativen Zinsen zu vergeben. Wörtlich sagte er: „Es ist unausweichlich, wir müssen uns auf die Vergabe von Förderkrediten zu negativen Zinsen vorbereiten.“

Konkret bedeutet dies, dass ein Kreditnehmer, der alle Bedingungen für eines der Förderprogramme erfüllt, zwar beispielsweise 100.000 € aufnimmt, aber bis zum Laufzeitende weniger zurückzahlen muss.

Diese verkehrte Welt hängt mit den anhaltenden Niedrigzinsen zusammen.

Wieso haben wir eigentlich Niedrig- bzw. Negativzinsen?
Sie ist bereits mehr als 11 Jahre her, aber beeinflusst jeden einzelnen Europäer noch heute. Die Finanzmarktkrise begann im Jahr 2007 und wuchs endgültig zu einer globalen Krise an, als die US-amerikanische Bank „Lehman Brothers“ im September 2008 Insolvenz anmelden musste. Die Folgen dieser Krise waren sehr vielschichtig und gelten auch als einer der maßgeblichen Treiber, die zwei Jahre später die Eurokrise ausgelöst haben. Eine Kombination aus Staatsschuldenkrise, Bankenkrise und Wirtschaftskrise erschütterte damals im Jahr 2010 die Europäische Währungsunion. Die Euro-Währungshüter mussten handeln, um die Krise bestmöglich einzudämmen und weitere Dominoeffekte zu verhindern.

Aus diesem Grund senkte die Europäische Zentralbank die Zinsen Schritt für Schritt immer weiter ab und flutete so den Markt mit Geld.

Man kann sich unser Wirtschaftssystem ein wenig wie einen Motor vorstellen. So lange alles rundläuft, wird wenig Öl in Form von Geld benötigt, das in dem Motor zirkuliert. Sobald es jedoch irgendwo hakt, wird einfach mehr und mehr Öl in das System gegeben, um so die Probleme zu lösen. Dieses Vorgehen ist bei einem Motor natürlich nicht optimal und auch in der Wirtschaft hat es Nebeneffekte, die mit Vorsicht zu genießen sind.

So steigt bei zu viel Geld im Umlauf zum Beispiel die Inflationsgefahr, denn je mehr Geld verfügbar ist, umso weniger wird es wert. Das alte Prinzip von Angebot und Nachfrage gilt auch in diesem Bereich.

Zum anderen verlieren hauptsächlich die Sparer. Da sichere Anlageformen wie Sparbücher und Termingelder keine Renditen mehr abwerfen, werden sie gezwungen, in riskantere Anlageformen wie Aktien, Fonds oder Zertifikate zu investieren.

Kreditnehmer gewinnen zumindest auf den ersten Blick, da Kredite und Baufinanzierungen günstiger werden. Schaut man jedoch ein wenig genauer hin, hat auch diese Medaille eine zweite Seite, denn dadurch werden mehr Immobilien nachgefragt, was wiederum zu dem extremen Anstieg der Immobilienpreise in den letzten Jahren geführt hat.

Oft muss man also das, was man bei den Zinsen spart oder sogar mehr, in Form des gestiegenen Kaufpreises zahlen. Hinzu kommt, dass auf diese Weise eine Blasenbildung im Immobilienmarkt begünstigt wird, vor der die EZB selbst bereits gewarnt hat.

Wie kann man heute schon von negativen Zinsen bei der Baufinanzierung profitieren?
Auch wenn die KfW aktuell noch keine negativen Zinsen für Ihre Kredit anbieten, ist es bereits heute möglich, einen negativen Effektivzins in der Baufinanzierung zu realisieren. Hierbei ist es nicht ausschlaggebend, ob neu gebaut wird oder eine bestehende Immobilie erworben und saniert wird. Es müssen allerdings einige andere Anforderungen erfüllt sein, damit sich das Plus in ein Minus verwandelt:

• Eigenkapital muss vorhanden sein. Je nach Kaufbetrag sollte ein Fünftel bis ein Viertel des Immobilienpreises als Eigenkapital verfügbar sein.
• Die Anforderungen des KfW Förderprogramms müssen erfüllt sein, damit zumindest für einen Teilbetrag der Darlehenssumme die begünstigten Sollzinsen der KfW genutzt werden können. Bei den KfW Effizienzhaus Programmen sind beispielsweise bestimmte Außenwand- und Dachdämmungen sowie Fenster Voraussetzung. Wer die Voraussetzungen erfüllt, erhält einen Tilgungszuschuss von der KfW und muss für diesen Finanzierungsbaustein weniger zurückzahlen, als aufgenommen wurde.
• Für die gesamte Finanzierung rutscht der Effektivzinssatz jedoch erst dann ins Minus, wenn auch noch Kinder unter 18 Jahren im Haushalt leben. Dadurch besteht Anspruch auf das Baukindergeld, welches pro Kind und Jahr 1.200 € für maximal zehn Jahre beträgt.

Wer all diese Voraussetzungen erfüllt, der zahlt zumindest in den ersten zehn Jahren der Zinsfestschreibung weniger Zinsen, als er durch Tilgungszuschuss und Kinderbaugeld erhält.

Eine detaillierte Rechnung mit konkreten Werten und weiteren Ausführungen hat das Handelsblatt im Dezember 2019 veröffentlicht.

Fazit: So geht clevere Baufinanzierung im Jahr 2020
Falls Sie aktuell auf der Suche nach einer passenden Wohnimmobilie sind, lohnt es sich auf jeden Fall, alle Möglichkeiten genau auszuleuchten, um so die besten Konditionen für Ihre ganz persönliche Situation zu finden. Unter Umständen lohnt es sich sogar, mit der Kreditanfrage noch ein wenig zu warten und zu schauen, ob die KfW ihre Ankündigung der negativen Förderprogramm-Zinsen wirklich wahrmacht. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie jedoch schon heute mit Ihrer Baufinanzierung eine Rendite erzielen. (PRM)



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