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Nachricht vom 16.09.2020    

Green IT: Trend geht zu ressourcenschonender Hardware

Das gestiegene Umweltbewusstsein erfasst auch die Hardware-Güter. Waren in den 90er Jahren noch der Grüne Punkt und Recycling das Novum, sind es heute die Bauteile in Computern, Smartphones und anderen Endgeräten, bei denen verstärkt auf Umweltfreundlichkeit geachtet wird. Ressourcenschonende Hardware findet aber nur langsam einen Platz in den Produktionsplänen der Hersteller. Dafür werden die Käufer umso erfinderischer.

Fotoquelle: pixabay.com

Gegenüber Prognosen von vor 10 bis 20 Jahren zeigt sich, dass der Energiebedarf in Deutschland in verschiedenen Bereichen geringer ausfällt, als erwartet. Einerseits lässt sich dies auf die Einführung von Gesetzen wie der Ökodesign-Richtlinie sowie neue Technologien zurückführen, andererseits hat das Bewusstsein der Verbraucher an den positiven Entwicklungen einen Anteil. Mit Bewegungen wie „Fridays for Future“ und anderen Initiativen werden Personen auf Missstände aufmerksam gemacht. Dies führt zu einer bedachteren Wahl der Produkte.

Produktauswahl: Was Verbraucher tun können
Verbraucher können beim Erwerb ressourcenschonender Hardware auf gebrauchte Produkte zurückgreifen. Ein gebrauchtes Modell ist günstiger als dasselbe Neumodell. Es gibt Fachhändler, die billige Laptops gebraucht wie neu und ebenso andere Hardware in gebrauchtem Zustand bei gleichzeitig hoher Qualität verkaufen. Die Händler haben diese Produkte meist auf Funktionalität hin überprüft und erteilen sogar Gewährleistungen. Zwar ist der Lebenszyklus dieser Produkte etwas kürzer als bei Neuware, aber der geringere Preis und die positive Wirkung auf die Umwelt rechtfertigen dies allemal. Weil für Neumodelle die verknappten Rohstoffe genutzt werden, ist durch die Vermeidung eines jeden Neukaufs ein Beitrag für eine bessere Umwelt getan. Je mehr Personen auf gebrauchte Ware zurückgreifen, umso geringer wird die Nachfrage nach Neuware, was einen bleibenden Effekt hinterlässt. Gebrauchte High-End Geräte sind obendrein übrigens meist noch deutlich leistungsfähiger als günstige Neuware.

Neben dem Gebrauchtkauf haben Verbraucher die Chance, durch den Kauf von Green Editions von Herstellern einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Wer den Vorteil eines Neumodells nicht missen möchte, findet in den Green Editions – häufig auch „Low Voltage“ genannt – stromsparende Ausführungen zum Kauf.

Bundesregierung erkennt Relevanz
Der Klimawandel und die Energiewende sind in den letzten Jahren zu beherrschenden Themen in der Politik geworden. Die Bundesregierung erkennt die Bedeutung dieser Themen und ebenso anderer Einflüsse. Zu diesen Einflüssen zählt die Green IT. Durch den technologischen Fortschritt (siehe Künstliche Intelligenz, Blockchain-Technologie, Digitalisierung) entstehe ein erhöhter Energiebedarf, dem laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit durch eine umweltfreundliche IT-Gestaltung begegnet werden müsse. Eine solche IT-Gestaltung beinhalte mitunter:

• Aufklärung der Verbraucher
• Kennzeichnung der Produkte
• Förderung der Ökodesignanforderungen
• Ressortforschung
• Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen

Das Bundesministerium macht sich stark für eine Digitalisierung, die nicht mit nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt verbunden ist. Die Förderung umweltschonender Technologien durch Gelder, wie sie bei Elektroautos vorliegt, macht den Verbrauchern den Zugang zu grünen Produkten einfacher. In Bezug auf den Kauf grüner IT-Geräte (z.B. Laptops, Smartphones, PCs) sind zurzeit keine Förderungen für Verbraucher vorhanden oder angedacht.

Hindernisse bei der Umsetzung der Green IT
Eine Green IT ist zwar das Ziel, aber sie kann aktuell nicht mit dem technologischen Fortschritt mithalten. Zwar fällt der Energiebedarf zurzeit geringer als in Prognosen von vor 20 Jahren aus, aber einen Anstieg ist dennoch zu verzeichnen. Grund hierfür sind nahezu alle Aspekte, die den technologischen Fortschritt bedingen: Die höhere Generierung und Verfügbarkeit an Daten zieht mehr Speicherplatz nach sich. Die Speicherung der Daten sowie deren Auswertung sind an einen erhöhten Bedarf an Rechenkapazitäten geknüpft. Diese wiederum verbrauchen Strom. Lösungen für dieses Problem sind die Entwicklung neuer Speichertechnologien und die Verbesserung der Kühlsysteme. Die Nachfrage nach Rechenzentren steigt jedoch schneller als die Entwicklung der genannten Lösungen. Der steigende Datenverkehr und die damit einhergehenden hohen Anforderungen für Datensicherheit sind zwei weitere Aspekte, die dem Fortschritt der Green IT im Wege stehen.

Ferner ist es interessant, sich damit zu befassen, wie die nachfolgenden Generationen zum Thema „Umweltbewusstsein“ stehen werden. Konzepte zur Umweltpädagogik erscheinen sinnvoll, um die betroffenen Generationen für das Thema Umwelt zu sensibilisieren, das aufgrund des Aufwachsens in einer digitalisierten Welt zu kurz kommen könnte. (prm)



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