Neues Forschungsprojekt soll Robotik voranbringen
Im direkten Umkreis des Landkreises Altenkirchen, genauer gesagt in der Stadt Siegen, wird momentan an einem besonders spannenden Projekt gearbeitet. Forscher der städtischen Universität haben das Projekt “Gina” ins Leben gerufen um Menschen in Zukunft eine ganz besondere Verbesserung von Interaktionen zu ermöglichen. Mitunter soll dadurch der Lebensalltag in vielen Bereichen erleichtert werden.
Die Abdeckung neuer Bereiche durch robotische Innovationen
Obwohl aus forschungstechnischer Sicht noch einige Fragen unbeantwortet sind, haben sich haben Roboter mittlerweile bereits vielseitig im Alltag eingefunden. Bekannt sind neben Rasenmähern vor allem Sauggeräte, wie Staubsaugerverkäufer und Autor Nikolas Sänger vom Magazin Meistersauber bestätigt: “Bereits ein Drittel der deutschen Bevölkerung setzt zur Erledigung der eigenen Reinigungsaufgaben auf einen Staubsaugerroboter. Über 30 Prozent jener Besitzer nutzen ihn sogar täglich”. Mit dem neuesten Projekt der Siegener Universität soll die nutzbare Bandbreite der Robotik jedoch noch drastisch erweitert werden. Transporthilfen, die Unterstützung bei Einkäufen und sogar Pflegeaufgaben sollen künftig übernommen werden können.
In diesem Zusammenhang wollen die Forscher des Projekts aber auch etwas weiter als über die bloße Assistentenfunktion hinausgehen. Zusammen mit ausgewählten Partnern soll herausgefunden werden, was eine erfolgreiche Interaktion zwischen Menschen und Robotern ausmacht. Die Fragen, welche Fähigkeiten die Geräte für ein erfolgreiches Zusammenleben mit dem Mensch benötigen, sollen dabei beantwortet werden.
Kein Ersatz für den Menschen
Erst kürzlich nahmen die Forscher aus dem Umkreis der Region Altenkirchen an einem Vernetzungstreffen in der Bundeshauptstadt Berlin teil. Die Forscher der Siegener Universität beteiligten sich an einer Diskussionsrunde, die wichtige Bereiche in Sachen Robotik thematisierten. Die Integration möglicher Sprachfunktionen, das Aussehen der Geräte und auch Interaktion mit dem Besitzer in Form von Danksagungen standen auf dem Programm.
Trotz jener ideenreichen Ansätze ist sich Dr. Diana Löffler, Leiterin des Projektes “Gina” über die Grenzen der Möglichkeiten bewusst. “ Es ist unrealistisch, einen multifunktionalen Roboter zu entwickeln, der ähnlich wie ein Mensch die verschiedensten praktischen und sozialen Aufgaben übernehmen kann und mit den unterschiedlichsten Situationen zurechtkommt“, führt Löffler aus und betonte außerdem dass es primär um die richtige Anpassung zum jeweiligen Kontext gehen würde. „Wenn ein Roboter im öffentlichen Raum agiert – zum Beispiel einen Bahnhof reinigt – ist es nicht unbedingt sinnvoll, ihn als sprechenden Roboter zu konzipieren.”
Stärkung der Fähigkeiten der Roboter
Ebenso wie Dr. Löffler ist auch die stellvertretende Projektleiterin Judith Dörrenbächer der Ansicht, dass sich die am Projekt beteiligten Wissenschaftler auf die eigenen Stärken der Roboter konzentrieren sollten. Jene Faktoren, die ihnen im Gegensatz zum Menschen fehlen, sollen als Vorteile angesehen werden. Laut Dörrenbächer konnte sich dies in der Praxis dadurch äußern, dass beispielsweise Produkte eingekauft werden können, die dem Roboterbesitzer eventuell peinlich wären.
Damit der Komfort bzw. das Vertrauen des Menschen mit dem Roboter auch gegeben ist, müssen jedoch bestimmte Ansätze gewählt werden. Den Forschern des Projektes “Gina” ist bewusst, dass “nicht nur die späteren Nutzer, sondern auch weitere Disziplinen in den Entwicklungsprozess eingebunden werden müssen”, schildert Dr. Löffler stellvertretend. (prm)