Mehr Lesen, mehr Spielen: Die Profiteure der Pandemie
Die Wirtschaft leidet zunehmend unter der anhaltenden Corona-Krise. Geschäfte im Einzelhandel bangen um ihre Existenz, anderswo weisen leere Schaufenster bereits auf Geschäftsaufgaben hin. Wie der Handel durch die Krise kommt, wird sich ganzer Größe erst in einigen Monaten zeigen. In der ächzenden Wirtschaft gibt es aber auch Profiteure. Sie sind bislang gut oder gar mit einem positiven Ergebnis durch die Pandemie bekommen. So profitieren der Buchhandel und Anbieter von Spielen und digitalen Angeboten von Homeoffice und Kontaktbeschränkungen.
Das Buch kommt heim
Ende des Jahres zählte der deutsche Buchhandel im Bundesgebiet fast 3.400 Betriebe. Der Umsatz lag bei rund 3,8 Milliarden Euro. Die Konkurrenz aus dem Internet und die zunehmende Beliebtheit von E-Book-Reader von Amazon und Co. hat den Buchhandel in den Vorjahren zugesetzt. Zuletzt stagnierte der Umsatz.
Während der Pandemie haben die Menschen wieder mehr Zeit zum Lesen. Arbeitnehmer in Deutschland wurden in Kurzarbeit geschickt, arbeiten im Homeoffice oder haben ihren Job verloren. Da bleibt vielen Bundesbürgern mehr Zeit für die Freizeitgestaltung. Vermehrt wird zum gedruckten Buch gegriffen. Das spüren die Buchhändler, auch in dieser Region. Die Nachfrage ist hoch, auch weil manche Händler mit kreativen Ideen daherkommen. Um den Lockdown zu umgehen oder die Gesundheit der Kunden zu schützen setzt mancher Buchhändler auf die kostenlose Lieferung oder kontaktlose Abholung.
Kinderbücher gefragt
Als Gewinner der Krise sieht sich der deutsche Buchhandel nicht. Vermutlich wird die Zahl der Betriebe in diesem Jahr deutlich sinken. Mit einer innovativen Produkt- und Serviceentwicklung schafften es manche Händler, den erforderlichen Umsatz zu erreichen. Im Vergleich zu anderen Branchen steht der Buchhandel aber gut da. Besonders gefragt in letzter Zeit ist Literatur für Kinder und Jugendliche. 2020 wurden fast fünf Prozent mehr Literatur aus diesem Bereich verkauft.
Der bundesweit tätige Buchhändler Thalia beispielsweise verzeichnete eine starke Nachfrage nach Malbüchern und Ratgeberbücher. Bücher, die sich mit dem Umgang persönlicher Krisen beschäftigten, sind ebenso gefragt wie Literatur zum Thema Homeschooling.
Digitale Inhalte punkten
Glimpflich ist die Krise auch bei Anbietern von Spielen vorbeigegangen. Online Casinos erfahren während der Pandemie sogar einen deutlichen Zuwachs von Neukunden. Mehr Freizeit bedeutet für viele Glücksspieler mehr Zeit im Online Casino. Die Auswahl an Anbietern für den digitalen Spaß am Smartphone oder Tablet ist groß, wie etwa die Seite casinovergleich.eu zu berichten weiß.
Dir Ruf der Branche hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gebessert. Seriöse und vertrauenswürdige Online Casino profitieren von der Legalisierung des Glücksspiels in Deutschland. Als Sponsoren im Profifußball werben sie für sich und ihr positives Image.
Revival für Spieleabende
Nicht nur digital wird mehr gespielt. Stark nachgefragt sind auch Brett- und Kartenspiele für daheim. Im Corona-Jahr 2020 hat beispielsweise die Ravensburger AG als einer der größten Hersteller für Spiele einen starken Zuwachs erfahren. Der Umsatz ist um mehr als 20 Prozent gestiegen. Zweifelsfrei darf sich das Unternehmen als Profiteur der Krise sehen.
Deutlich gewachsen ist während der Pandemie die Nachfrage nach Puzzles. Fast 30 Prozent mehr hat allein der Spielehersteller aus Ravensburg verkauft. Ähnlich positive Zahlen haben auch andere Hersteller vermeldet. Brett- und Kartenspiele wurden ebenfalls deutlich häufiger verkauft. In der Pandemie sind Spieleabende für die ganze Familie zurück in deutsche Haushalte gekehrt. (prm)
Agentur Autor:
Patrick Tomforde
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