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Nachricht vom 25.03.2021
Politik
Corona-Situation in Kitas: Landrat Enders antwortet Lesern (TEIL II)
Die Lage in den Kindertagesstätten beschäftigt sehr viele Menschen im Kreis Altenkirchen. Das wurde an den Fragen deutlich, die Leser im Rahmen unserer Aktion an den Landrat stellten. Besonders die hohen Infektionszahlen treiben die Teilnehmer unseres Aufrufes um. Wie lauten die Antworten von Dr. Peter Enders?
Symbolfoto PixabayKreisgebiet. In ihren Einreichungen an uns ziehen viele Leser die Öffnungen von Kitas in Zweifel angesichts der Infektionszahlen im Kreis und der gefährlicheren Virus-Mutationen.

Ein Teilnehmer unserer Aktion fragt den Landrat direkt: „Warum gehen Sie nicht gegen das vom Land diktierte Öffnen der Kitas und Grundschulen vor, wo hier doch eindeutig die Hauptquellen der Coronainfektionen liegen.“

Landrat Dr. Peter Enders: Wie schon an anderer Stelle beschrieben, erntet man in diesen Zeiten für Entscheidungen in die eine oder andere Richtung nicht nur Beifall – nicht in Berlin, nicht in Mainz, nicht in Altenkirchen. Warum gehen wir als Kreis nicht gegen die Öffnungen der Kindertagesstätten und Grundschulen vor? Schauen Sie nach Pirmasens: Dort hat der Oberbürgermeister sich einigen Landes-Regeln widersetzt und wurde daraufhin vom Land angewiesen, sie umzusetzen. Was haben wir dann? Zusätzlichen Ärger, mehr Arbeit, weniger Vertrauen. Übrigens: Ja, es gibt immer wieder Infektionen im Bereich Kitas und Grundschulen, auch bei uns im Kreis, zuletzt auch zwei größere Ausbrüche in Wissen und Horhausen. Aber es sind nicht die Haupttreiber der Pandemie, es passiert viel mehr im privaten Bereich.

Tanja-Schwan-Irle aus Betzdorf merkt vor diesem Hintergrund an, dass die Erzieher keineswegs (alle; Anm. der Redaktion) geimpft seien. Marita Henrich-Hönicke, Erzieherin in der Kita „Meilenstein“ in Roth, beschwert sich vor diesem Hintergrund, dass sie, genauso wie einige ihrer Teamkolleginnen, seit Wochen auf einen Impftermin warteten.

Landrat Enders: Richtig ist, dass noch nicht alle Erzieher geimpft sind, auch nicht alle Grundschullehrer. Aber das Impfangebot ist da und wird abgearbeitet. Allerdings muss ich mich auch hier wiederholen: Termine vergibt nicht der Kreis und nicht das Impfzentrum, sondern das Land, darauf haben wir als Kreis keinen Einfluss. Wir versuchen, so schnell wie möglich so viel Impfstoff für den Kreis zu bekommen wie möglich, damit dieser dann schneller durch die Hausärzte verimpft werden kann.

Kim Adelmann aus Helmelzen ist selbst Erzieherin, wie sie uns schrieb. Sie wundert sich darüber, wieso „wir wieder auf Regelbetrieb gehen und der Appell an die Eltern, ihr Kind zuhause zu lassen, nicht mehr gilt.“ Sie fragt angesichts der hohen Inzidenz-Werte, ob es nicht möglich sei, wieder in den „richtigen“ Notbetrieb zu gehen oder Öffnungszeiten zu kürzen.

Landrat Enders: Auch diese Entscheidung ist in Mainz gefallen. Hierzu gibt es aber offensichtlich unter den Eltern auch sehr unterschiedliche Meinungen: Es gibt solche, die sich vehement gegen die Öffnung im Normalbetrieb wehren, und andere, die überaus froh sind, dass die Kinder wieder regelmäßig zur Kita können. Manche können die Betreuung ja auch schlichtweg nicht (mehr) anders organisieren. Andere können es und lassen ihre Kinder bewusst zu Hause. Es besteht ja keine Pflicht, die Kinder zu schicken. Ich verstehe jeden einzelnen. Aber wir werden keine Regeln finden, die jedem einzelnen gerecht wird.

Das Land hat gerade (24. März) angekündigt, nach den Osterferien die Testmöglichkeiten an Schulen und Kindertageseinrichtungen auszuweiten. Unsere bisherige Information mit Blick auf die Kinder in den Kitas ist folgende: Für Kita-Kinder, die sich nicht selbst testen können, sondern getestet werden müssen, soll es verschiedene Test-Möglichkeiten geben: Grundsätzlich können Kita-Kinder im Rahmen des „Testens für Alle“ in den Testzentren getestet werden. Darüber hinaus bestehen lokale Kooperationen zwischen Kitas und Testzentren oder mobilen Einsatzteams. Leider haben wir bis jetzt keine verbindlichen Informationen dazu, aber wir werden natürlich informieren.

Die Fragen stellte Daniel Pirker zusammen.

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