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Nachricht vom 03.04.2021
Region
Aktionskreis Altenkirchen: Katja Lang tritt als Vorsitzende zurück
Personelle Veränderungen sind landauf und landab an der Tagesordnung. Ob in der hohen Politik oder in ehrenamtlich geführten Vereinen, Wechsel auch auf Posten mit leitender Funktion gehören zum normalen Geschäft. Beim Aktionskreis Altenkirchen ist der Chefsessel frei geworden.
Katja Lang hat den Vorsitz des Aktionskreises Altenkirchen niedergelegt. (Foto: Archiv AK-Kurier)

Altenkirchen. Nach rund sechs Jahren im Amt hat Katja Lang (51) den Vorsitz des Aktionskreises Altenkirchen niedergelegt. In einem Rundschreiben an die Mitglieder des Zusammenschlusses teilte sie ihren Rückzug mit, den sie schon seit rund einem Jahr aus allen möglichen Blickwinkeln für sich selbst beleuchtet hatte. Eingeweiht in ihre speziellen Gedankengänge waren lediglich der zweite Vorsitzende Majed Mostafa und Schriftführer Volker Hammer. Im Vorstand war allgemein laut Lang bekannt gewesen, dass sie möglicherweise nicht die komplette Wahlperiode in der Funktion tätig bleiben würde. Da die Pandemie eine Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen derzeit nicht möglich mache, habe sie sich für den Vollzug des Abschieds zum jetzigen Zeitpunkt entschieden, erklärte sie. Nicht nur berufliche und gesundheitliche Ursachen führte Lang für ihren Schritt an, sie nannte auch unterschiedliche Sichtweisen auf die Dinge, die in der Stadt anzugehen seien. Allen voran führte sie das Leerstandsmanagement an, nämlich wie und von wem es zu händeln sei. Die konträren Auffassungen seien unter anderem in einem Gespräch mit Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt zu Tage getreten. "Dieses Thema ist für mich das A & O der Arbeit eines Citymanagers. Auch sind wir nur einmal zu einer solchen Position gehört worden", erklärte Lang, die dem Aktionskreis nicht komplett den Rücken kehren wird, sondern ihm als Mitglied erhalten bleibt und weiterhin mitarbeitet. Lang hatte das Amt 2015 kommissarisch von Guido Franz übernommen, der vorzeitig von dem Posten zurückgetreten war. Sie wurde 2016 offiziell gewählt. Vor Franz hatten über viele Jahre Peter Schmidt und vor allem Rüdiger Schneider (1988 bis 2007) die Geschicke des ehemals unter Werbegemeinschaft firmierenden Vereins gelenkt. Das Schreiben im Wortlaut:

Wichtiger Teil für die schöne Stadt
"Gerne hätte ich diesen Brief nicht geschrieben und mit Euch allen persönlich an unserer Jahreshauptversammlung gesprochen. Da aber voraussichtlich keine größeren Versammlungen in der nächsten Zeit möglich sein werden, muss ich Euch auf dem schriftlichen Weg kontaktieren", führt Lang aus. "Als ich mich 2007 selbstständig machte, war es relativ schnell klar, dass ich Mitglied im Aktionskreis werde und auch sehr schnell Mitglied des Vorstandes, damals unter unserem 1. Vorsitzenden Peter Schmidt. Der Austausch unter Gleichgesinnten, die vielen Planungen und Diskussionen über unsere Arbeit und die Zukunft unserer Stadt hat mich sofort begeistert und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, ein Teil vom Team zu sein. Auch mit wachsender Verantwortung, zunächst war ich 2. Vorsitzende mit Guido Franz, und seit über fünf Jahren gewählt als 1. Vorsitzende, hat meine Begeisterung für unseren Verein nie nachgelassen. Wir sind ein so wichtiger Teil für unsere schöne Stadt und es lohnt sich, weiterhin aktiv deren Zukunft mit zu gestalten."

Kampf gegen Windmühlen
"Aber natürlich ist dies nur die halbe Wahrheit, immer weniger aktive Mitglieder, sehr viele Kritiker und ein kompliziertes Verhältnis zur Stadt- und VG-Verwaltung gehören zur kompletten Darstellung unserer Arbeit dazu", fährt Lang fort. "Häufig ist es der berühmte Kampf gegen die Windmühlen und irgendwann stellt man sich dann die Frage: Ist es das wert? Meine Antwort: Ja, das ist es! Für eine erfolgreiche Arbeit des Aktionskreises ist es unabdingbar, dass wir mit der Stadt und der VG in die gleiche Richtung denken und handeln, und gemeinsame Ziele definieren und im Idealfall auch erreichen. Wir haben demokratisch entschieden, wie die Richtung unserer Stadt aussehen soll. Ich persönlich habe eine ganz andere Vorstellung, ansonsten hätte ich sicherlich nicht als Stadtbürgermeisterin kandidiert. Aber, die Mehrheit hat entschieden und das ist gelebte Demokratie. Ich habe jetzt zwei Jahre versucht, diese Ziele für mich zu übernehmen. Aber ich merke, dass ich das nicht kann. Meine Meinungen mögen falsch sein, ich hoffe es sogar, aber wie schon erwähnt, nur ein starkes Team aller Parteien kann erfolgreich sein."

Die logische Konsequenz
"Somit ist nun die logische Konsequenz, dass ich meinen Vorsitz niederlege. Hinzu kommen gesundheitliche und auch berufliche Gründe", teilt Lang weiter mit. "Diese Arbeit und vor allem die vielen tollen Menschen, die ich durch unseren Aktionskreis kennenlernen durfte, waren eine große Bereicherung in meinem Leben, teilweise sind sehr enge Freundschaften entstanden. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich kann mit einem guten Gefühl gehen, da ich den Verein in sehr guten Händen weiß. Der Vorstand rund um Majed Mostafa ist motiviert und gut aufgestellt. Natürlich werden immer aktive und zupackende Hände gebraucht! Bitte unterstützt unseren Vorstand, alleine kann er die zukünftigen Herausforderungen nicht meistern. Aber gemeinsam sind wir stark! Ich wünsche Euch allen gute Ideen, Durchhaltevermögen und wirtschaftlichen Erfolg." (vh)
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