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Nachricht vom 11.04.2021
Region
Nicole nörgelt... - über Maskenmode und Testwahnsinn
"Mamaaaa, ich bin zuhause!" "Nanu? Warum denn so früh, Kind?" "Die hatten keine Tests mehr in der Schule, da bin ich einfach gegangen…" Ob das so oder so ähnlich den nächsten Wochen passieren wird? Tja, wir werden es erleben.
Maskenghetto hinter den Schultoren? Nicole hat Fragen... (Symbolbild)Region. Jetzt, wo jeder Schüler in Rheinland-Pfalz das Recht hat, sich zweimal pro Woche in der Schule selbst auf Corona zu testen: Hallo, liebe Lehrer, sichert euch nicht nur Tests, sondern auch Halskrausen! Ich prognostiziere etliche Fälle von Schleudertraumata durch ungläubiges Kopfschütteln.

Bin ich froh, dass mein Schulabschluss schon so lange zurückliegt. Damals warst du supercool mit einem Ring in der Nase, heute gehört das Stäbchen in den Nüstern anscheinend zum Standard-Bild. Wenigstens können die Schüler dann mal kurz die Maske abnehmen, die ihnen ja angeblich so viele gesundheitliche Nachteile durch Sauerstoffmangel beschert, dass erste Eltern sich schon genötigt fühlen, mit flammenden Ansprachen beschriftete Plakate an Schulpforten zu heften. Und dann die Stigmatisierung bei einem positiven Testergebnis erst! Nichts auszudenken! Dann doch lieber die Teens schön rumlaufen und sich als Virenschleudern für ihr Umfeld betätigen lassen, Tests sind eh blöde und sorgen nur für völlig überhöhte Inzidenz-Zahlen!

Wissen die Schüler überhaupt noch, wo die Schule ist, nach dem ganzen Hin und Her, ob und wann sie nun gehen sollen oder nicht? Ich halte jedenfalls in nächster Zeit die Augen offen nach verwirrt zwischen Apotheken, Impfzentren und Pausenhöfen hin und her pendelnden Unterstuflern.

Aber vielleicht kann man die ja auch an ihren schicken Masken erkennen. Womöglich gibt es ja zum Selbsttest bald für jeden die neu entwickelte „Xupermask“ dazu. Ich zitiere: „In der neuen Ära von Style und Sicherheit ist Xupermask ein kompromissloses Gesichtsmasken-Design mit High-Tech-Leistung für den modernen Lifestyle.“ Zwei integrierte Lüfter, Tageslicht-LED, magnetische Kopfhörer mit Noise-Cancelling, Bluetooth und USB-Anschluss und den Style von „Black Eyed Peas“-Ikone Will.i.am obendrauf, kostet das schnieke Teil schlappe 299 Dollar, also so um die 250 Euro. Keine Pointe. Und wir regen uns über ein paar Hinterbänkler-Politiker auf, die mit hundsordinären Jedermannsmasken einen Zusatz-Schnitt machen wollten.

Vielleicht verstehe ich die Ansprüche der Corona-Fashionistas auch einfach nicht mehr. Zugegeben, wenn ich so an mir herunterblicke, sehe ich ganz viel Elend. Und von den im Lockdown angefutterten Pfunden auf den Oberschenkeln rede ich gar nicht. Irgendwie hat mein Modeverständnis in den Zeiten von „Bleib zuhause“ enorm nachgelassen und die Schlabber-Bux ist mein Lieblings-Fashion-Statement geworden. Oder liegt es vielleicht doch daran, dass mir die Maske die Sauerstoff-Zufuhr abschneidet?

Also, ich für meinen Teil war vor Corona schon schusselig und nicht sehr „stylisch“. Dafür kann man leider nicht die lästigen Masken verantwortlich machen. Oder doch? Ich wäre ja auch offen für eine Verstörungs… äh… Verschwörungstheorie, dass die Regierung uns alle zu grauen Mäusen macht, um unseren Lebens- und Widerstandswillen brechen. Irgendwas mit heimlichen Zusätzen zum Trinkwasser vielleicht? Oder Gehirn-Schmelz-Wellen von Handy-Funkmasten? Gibt’s da was? Fände ich schicker als das zu erwartende „Jetzt hören die uns schon über High-Tech-Masken ab!“. Wer eine passende Theorie kennt, möge mich bitte aufklären. Denn frei nach Fox Mulder: „I want to believe!“

In diesem Sinne,
bleiben Sie gesund!
Ihre Nicole


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