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Nachricht vom 20.04.2021
Region
Und wieder Illegale Müllentsorgung: Am Ende zahlen alle
Innerhalb kürzester Zeit wurde im Forstrevier Katzwinkel an der Grenze zum Forstrevier Wildenburg an drei Stellen illegal Müll entsorgt. Der ökologische sowohl als auch der ökonomische Schaden muss am Ende oftmals von allen Bürgern über Steuern und Gebühren beglichen werden.
Der Ökologisch und ökonomische Schaden, der durch illegalen Müll verursacht wird, muss am Ende oftmals von allen Bürgern über Steuern und Gebühren beglichen werden. (Fotos: KathaBe)
Region/Forstrevier Katzwinkel. Dabei ist dies gar nicht notwendig, gibt es doch viele Möglichkeiten zur kostenlosen oder kostengünstigen Entsorgung. Immer häufiger ist in den verschiedensten Medien von illegaler Müllentsorgung in der Region zu lesen. Dabei reicht das Maß von kleinen Mengen zurückgelassenem Abfall nach einem Waldbesuch bis hin zu großen Massen von Hausmüll, Tonnen von Bau-schutt und Elektrogeräten mit Giftstoffen, um nur einiges zu nennen.

Kurzfristig bekannt wurden nun wieder drei neue Fälle im Katzwinkeler Forstrevier an der Grenze zum Revier Wildenburg bei Friesenhagen. Dabei handelte es sich zweimal um Bauschutt und im dritten Fall, direkt an der K77 (zwischen Katzwinkel und Morsbach, bei Rübengarten) um verschiedensten Müll, der einem Abhang hinter geworfen wurde.

Das solch eine rücksichtslose Vorgehensweise immer eine Gefährdung von Boden, Grundwasser und dem gesamten Ökosystem darstellt, steht außer Frage. Genauso wie die Tatsache, dass es sich hier nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um einen Verstoß gegen das Abfallrecht handelt und somit mindestens eine Ordnungswidrigkeit oder sogar einen Straftatbestand darstellt.

"In Deutschland gibt es viele Möglichkeiten, Müll kostenlos oder kostengünstig zur Entsorgung abzugeben, so dass sowas eigentlich nicht notwendig ist", erläutert Tobias Greb, Mitarbeiter der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung. Gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen räumt er am Montag, 19. April, den illegalen Müll im Katzwinkeler Forstrevier aus dem Wald. Er kann sich durchaus schönere Arbeiten vorstellen als diese unnötige Tätigkeit.

Am Ende zahlen alle die Zeche des wilden Mülls

So wie in den aufgezeigten Fällen in den Wäldern der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Forstverwaltung sehen sich auch die Kommunen und Städte immer häufiger der Frage gegenüber, wer sich um die Entsorgung des illegalen Mülls kümmert und wer hierfür aufkommt.

In fast 95 Prozent aller Fälle in den Forstrevieren werde der Müll ohne behördliche Umwege direkt von den Mitarbeitern weggeräumt und im Müllcontainer im Revier Oberbirkholz bei Wissen entsorgt, so Dr. Franz Straubinger von der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Forstverwaltung.

Der Container wurde hierfür extra von Forstverwaltung angemietet. Da sich die Fälle häufen, ist die Entleerung mittlerweile fast monatlich notwendig.
Und immer häufiger, erläutert Straubinger, sei aufgrund des enormen Ausmaßes die Hilfe Dritter auch bei der Räumung der illegalen Müllhalden erforderlich, zum Beispiel durch Bauhöfe oder der Kreisverwaltung über den Abfallwirtschaftsbetrieb.

Dabei fallen hohe Kosten an. Denn durch wilden Müll entsteht sowohl ein ökologischer als auch ein ökonomischer Schaden, der oftmals am Ende von allen Bürgern über Steuern und Gebühren beglichen werden muss. Die Müllsünder selbst können leider in den seltensten Fällen ermittelt werden, obwohl häufig sogar markante „Müllstücke“ entsorgt werden, wie auch im aktuellen Fall eine auffällige gelbe Motorradverkleidung.

Ende April, so Dr. Straubinger, sei ein gemeinsames Gespräch mit der Kreisverwaltung und unter anderem mit Wissens Verbandsgemeindebürgermeister Berno Neuhoff geplant.

Stellvertretend für alle Waldbesitzer sei es ihm wichtig, nach konstruktiven und kooperativen Lösungen in der Müllproblematik zu suchen, erklärt Straubinger. Es stelle sich die Frage, wie man quasi eine „Firewall“ schaffen könne: Zum einen, um die Vermüllung von Wald, Flur oder öffentlichen Bereichen zu vermeiden und zudem, um die Entsorgung kooperativ und vernünftig lösen zu können.

Am Ende gehe es darum, die für alle geöffnete „Visitenkarte“ Wald auch für einen naturnahen Tourismus in der Region zu schützen und die Steuerzahler so wenig wie möglich zu belasten. (KathaBe)
   
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