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Nachricht vom 23.04.2021
Politik
Jetzt offiziell: Diedenhofen ist SPD-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Altenkirchen/Neuwied
Nun hat die SPD-Wahlkreisversammlung den 26-Jährigen aus Erpel offiziell als Bundestagskandidaten aufgestellt. Damit tritt kein Neuling bei der kommenden Wahl an. Bereits 2017 kämpfte Martin Diedenhofen mit Erwin Rüddel (CDU) um das Direktmandat im heimischen Wahlkreis, der die Landkreise Neuwied und Altenkirchen abdeckt.
Martin Diedenhofen auf der SPD-Wahlkreiskonferenz in Neitersen. (Foto: privat)Neitersen/Region. Mit einem klaren Votum der Delegierten zieht Martin Diedenhofen in den Kampf um das Bundestagsmandat. 60 von 61 stimmberechtigte Genossen schenkten dem 26-Jährigen (einzigen) Bewerber ihr Vertrauen. Die Pandemie schränkte den Rahmen und Ablauf der Wahlkreiskonferenz an der Wiedhalle in Neitersen ein. So fand sie nicht nur im Freien statt, sondern auch in reduzierter Zahl. Normalerweise werden 135 Delegierte eingeladen.

Der Ablauf der Versammlung war auf das Nötigste reduziert. „Kein großes Tam-Tam“, so der nun bestätigte Bundestagskandidat Diedenhofen zu den Kurieren. Die Umstände hatten auch Einfluss auf die Bewerbungsrede des jungen Mannes aus dem Landkreis Neuwied. Seine wichtigsten Punkte:

Die Pandemie habe „mit Gewalt“ gezeigt, in welchen Bereichen Deutschland Nachholbedarf hätte. Allen voran nennt Diedenhofen das Gesundheitswesen. Für Pflegekräfte forderte er höhere Löhne, flächendeckende Tarifverträge und nicht zuletzt mehr Entlastung durch eine bessere Personaldecke. „Damit - und sicher nicht mit schönen Worten - sorgen wir für bessere Arbeitsbedingungen und werden dem Begriff der Systemrelevanz gerecht“, so Diedenhofen.

Er denkt auch schon an die Phase nach der Pandemie. Er warnte hier vor „konservativen und neoliberalen Kräften“, die mit Sparmaßnahmen und „Lohndrückereien“ die Wiederankurbelung der Wirtschaft auf dem „Rücken der Kleinen und zugunsten der Reichen“ austragen wollten.

„Es reicht eben nicht, für Menschen in systemrelevanten Berufen zu klatschen oder ihnen Anerkennung entgegenzubringen und hier geht es nicht nur um Menschen in Gesundheitsberufen, sondern auch um Polizistinnen und Polizisten, um die Feuerwehr, um Lehrerinnen und Lehrer, um Erzieherinnen und Erzieher, Menschen in der Paketbranche und viele mehr“, sagte Diedenhofen.

Sorgen macht er sich um „Kräfte in unserer Gesellschaft, die sich vom Boden des Grundgesetzes verabschiedet haben“. Konkret meinte er die „Menschen, die da zu Tausenden ohne Maske und Abstand mitten in einer Pandemie demonstrieren gehen“. Die Verbandelung der sogenannten Querdenker mit aus seiner Sicht offensichtlichen Rechtsextremisten und Reichsbürgern sei alarmierend. Aufs Schärfste verurteilte er die AfD dafür, dass sie „diesen Verfassungsfeinden“ zuhalte.

Einen massiven Schaden für die Glaubwürdigkeit von Politik hätten diverse Skandale der CDU und CSU bewirkt. Als Beispiele nannte er „schmutzige Geschäfte, Lobbyverbindungen nach Azerbaidschan, Maskenskandal, ausufernde Nebentätigkeiten“. Die SPD hätte laut Diedenhofen gegen die Union schärfere Regeln zu Lobbyismus und Nebentätigkeiten durchgesetzt. „Ich bin mir sicher, dass wir diese Regeln für Abgeordnete in der kommenden Legislatur in anderer Konstellation weiter wasserdicht machen können“, sagte er. Er selbst hat entsprechend der Vorgaben des SPD-Jugendverbands (Jusos) eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, in der er unter anderem versichert, keine bezahlten Lobbytätigkeiten neben dem Bundestagsmandat anzunehmen sowie alle Nebeneinkünfte zu veröffentlichen und für einen guten Zweck zu spenden.

Mit einem Blick auf seine letzte Bundestagskandidatur schloss Diedenhofen seine Rede ab: „Vor vier Jahren habe ich nach der Wahl gesagt, der Weg ist nicht vorbei, er hat gerade erst begonnen.“ (ddp)
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