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Nachricht vom 28.04.2021
Region
Siegbrücke in Wissens Altstadt frühzeitig freigegeben (aktualisiert)
Im September 2019 begannen die Arbeiten zum Neubau der Siegbrücke in Wissens Altstadt. Geplant war, sie am Montag, den 3. Mai, für den Verkehr freizugeben. Doch die Restarbeiten waren bereits früher erledigt, so dass die Brücke bereits seit Freitag, den 30. April, wieder befahrbar ist.
Mittlerweile rollt der Verkehr wieder. (Foto: KathaBe) 
Wissen. Beim Pressetermin anlässlich der bevorstehenden Freigabe der Siegbrücke in der Altstadt waren die Verantwortlichen noch davon ausgegangen, dass der Verkehr erst wieder am 3. Mai fließen werde. Die erste Amtshandlung der Baustellenarbeiter am Montagmorgen werde das Wegräumen der Absperrgitter sein, so Andreas Scheuer, Projektleiter vom Landesbetrieb Mobilität Diez (LBM), und dann könne der Verkehr wieder ohne Umleitung in die Stadt und aus der Stadt heraus über die Altstadtbrücke rollen. Doch vielen Autofahrern ist bereits am Freitag, den 30. April, aufgefallen: Offenbar wurde der LBM früher fertig.

Zwischenzeitlich wurde dies dem AK-Kurier auch von offizieller Seite bestätigt. Bürgermeister Benno Neuhof schrieb auf unsere Anfrage: „Ich freue mich, dass der Landesbetrieb sich nochmals selbst übertroffen hat und die Brücke früher als geplant still geöffnet hat . Bürger, die darüber spaziert oder gefahren sind und sie schön finden, haben mir das heute freudig persönlich berichtet oder im Status gepostet. So eine besondere Freude und Dankbarkeit finde ich toll und bemerkenswert. Das ist diese besonderen Zeit geschuldet.“

Begeistert hatte sich ebenfalls Andreas Scheuer vom LBM auf dem Pressetermin gezeigt angesichts der vielen positiven Resonanz und der Akzeptanz aus der Bevölkerung, die der Landesbetrieb während der Bauphase erfahren habe.

Auch das große Interesse an der Brückenbegehung, die im August 2020 stattfand, bei der die Menschen in Wissen ihr großes Interesse an der Arbeit rund um den Brückenbau zeigten, habe dazu beigetragen. Genauso die Tatsache, dass während der Bauphase, des doch nicht ganz alltäglichen Bauwerks niemand zu Schaden kam.

Bürgermeister Benno Neuhof hatte nur einen Wehrmutstropfen angesprochen. Denn aus Infektionsschutzgründen könne derzeit keine offizielle Eröffnung stattfinden. Jedoch sei es möglich, dies auf Wunsch zu einen späteren Zeitpunkt nachzuholen, wenn es die Situation wieder zulasse, dann vielleicht auch feierlich unter Einbezug der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen.

Einen besonderen Dank richtet er an den LBM und die beteiligten Firmen für die große Zukunftsinvestition in den Erhalt der Straßeninfrastruktur im Wisserland. Dies gelte zudem für die optimale Einbindung der Stadt und die gute Kommunikation mit Bürgern, Schulen, Firmen, Anwohnern und dem Stadtrat von Wissen im Vorfeld und während der Baumaßnahme. Es sei ein gutes Miteinander gewesen, was während der Bauphase weder untergegangen noch stehengeblieben sei, auch wenn es einige Kritiker so prognostiziert hätten.

Den zahlreichen Berufspendlern, Firmen, Schülern und Lehrern, sowie allen Bürgern des Wisserlandes gilt sein Dank für die Geduld und das Verständnis. Die Baustelle, so Neuhoff „ist ein Beleg dafür, dass wen man zusammensteht, auch schwierige Projekte gelingen können." Es sei eine gute und wichtige Erfahrung für alle im Wisserland zum sicherlich nicht einfachen Ausbau der Hoschbacher Straße (K 66), der im Jahr 2022 anstehe und wiederum die Schulen sowie viele Anwohner betreffen und zu Einschränkungen führen werde.

Noch wenige Restarbeiten

Bis zur Freigabe der Brücke waren noch einige Restarbeiten angestanden, mit denen man jetzt offenbar früher fertig wurde. Es ging um einen Anstrich des Geländers und Markierungen auf der Brücke. Die dann noch anstehenden „modellierenden Arbeiten“ im Geländebereich des neuen Bauwerks, führen dabei nicht zur Beeinträchtigung der Brückenbefahrbarkeit, erläuterte Projektleiter Andreas Scheuer vom LBM.

Die erfolgte Ausweitung der Kurve auf der Stadtseite werde zukünftig dafür sorgen, dass unter anderem LKW diesen bisher engen Bereich besser durchfahren können. Vorgesorgt wurde auch für Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen: Auf den Gehwegen im Brückenbereich findet man eine besondere Markierung. Hier wurden sogenannte „Taktile Elemente“ eingebaut, die helfen, sich auch anhand des tastbaren Bodenleitsystems sicher im Verkehr bewegen zu können.

Mit der Freigabe der Siegbrücke wurde ein Projekt beendet, dass das Land und damit den Steuerzahler 3,3 Millionen Euro gekostet hat. Zur Verbesserung der rund 80 Meter langen Siegbrücke wurde der Brückenüberbau neu hergestellt und die Unterbauten ertüchtigt bzw. ersetzt. Zudem haben die Stadtwerke innerhalb des Hohlkastens Versorgungsleitungen neu verlegt.

Nun steht auf der Siegbrücke eine rund 7,50 Meter breite Fahrbahn zur Verfügung. Zur sicheren Führung der Fußgänger tragen die beidseitigen rund zwei Meter breiten Gehwegkappen bei.
Täglich wird die L 278 in Wissen als überregionale Hauptverbindungsstraße von rund 8.800 Fahrzeugen genutzt. Die alte Siegbrücke war den Verkehrsbelastungen nicht mehr gewachsen und eine Sanierung deshalb dringend erforderlich. (KathaBe/ddp/PM)

Wer noch einmal über die bewegte Vergangenheit der Altstadtbrücke lesen möchte, kann dies in unserem Bericht vom August 2020 .
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