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Nachricht vom 11.05.2021
Sport
Förderzusage für Kunstrasenplatz: Deswegen ist die Begeisterung so groß bei der SG 06 Betzdorf
Nach jahrelanger Überzeugungsarbeit ist die Freude bei der SG 06 Betzdorf riesig über eine Förderzusage für die Sanierung ihres Fußballplatzes auf dem Bühl. Deshalb ist der Abschied vom bisherigen Naturrasen so dringend – und die Euphorie über die Umwandlung in einen Kunstrasenplatz so groß.
Das bei gutem Wetter aufgenommene Foto des derzeitigen Naturrasenplatzes auf dem Bühl täuscht offenbar. Die Drainage ist alt und zusammengefallen, so dass Wasser nicht mehr abließen kann. Die Folge in den Worten des Vorsitzenden der SG 06 Betzdorf, Timo Unkel: "eine absolute Matschfläche". (Foto: ddp) Betzdorf. „Den Spielern kitzelt es schon in den Füßen“, sagt der Vorsitzende der SG 06 Betzdorf im Gespräch mit dem AK-Kurier. Was ist der Grund für die Euphorie, die im traditionsreichen Fußballverein für diese Euphorie sorgt? Seit langer Zeit kämpfen die Verantwortlichen für einen Kunstrasenplatz auf dem Bühl. Das Naturrasen-Spielfeld soll endlich der Vergangenheit angehören. Doch die geschätzten Gesamtkosten von 703.500 Euro übersteigen schlicht die finanziellen Möglichkeiten von Betzdorf. Das wird auch im Gespräch mit Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer (SPD) deutlich, der die Nachricht auf der letzten Stadtratssitzung verkündet hatte: „Bei der Haushaltslage war immer klar, dass wir das nur mit einer Förderung realisieren können.“ Die Hoffnung lag erneut auf dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur". In der Vergangenheit hatte die Stadt sich schon einmal vergeblich darum beworben, aus dem Fördertopf zu profitieren. Diesmal war man erfolgreich.

Der zuständige Haushaltsausschuss des Bundestags gab letzte Woche grünes Licht. Damit ist nun amtlich, dass bis zu 634.000 Euro, also bis zu 90 Prozent der geschätzten Gesamtkosten, vom Bund übernommen werden. Für Geldsetzer ein „Segen“. „Der lang ersehnte Bau des Kunstrasenplatzes legt eine weitere Grundlage für die ganzjährige, integrative Jugendarbeit, die bei uns ‚am Bühl‘ großgeschrieben wird“, so Geldsetzer in einer gemeinsamen Pressemitteilung der SPD-Abgeordneten Gaby Weber und Sabine Bätzing-Lichtenthäler. „Wir versuchen das jetzt schnellstmöglich anzugehen“, kündigt das Stadtoberhaupt dem AK-Kurier gegenüber an. Dabei sei auch die Expertise vom Bauamt gefragt.

Jahrelang hat die SG06 auf die Realisierung eines Kunstrasenplatzes hingearbeitet, betont Unkel. Das Spielen auf den rund 30 Jahre alten Naturrasen ziehe mittlerweile eine nicht mehr tragbare Verletzungsgefahr für die Fußballer mit sich. Der bestehende Platz sei auf das Jahr gerechnet zu 70 Prozent gar nicht nutzbar, weil Regenwasser aufgrund der alten und zusammengefallenen Drainage nicht mehr abfließen könne. Die Folge: Die Wiese saugt sich auf und verwandelt sich in eine „absolute Matschfläche“, erklärt Unkel.

Von dem neuen Platz verspricht sich der Vereinsvorsitzende auch einen positiven Effekt auf die Außenwirkung der SG. In der Vergangenheit habe der Verein einige gute Spieler verloren, weil das Training aus den oben beschriebenen Gründen ausfallen musste. Vor diesem Hintergrund ist es denn auch keine Überraschung, wenn Unkel berichtet, dass die Spieler rundweg begeistert sind ob der guten Neuigkeiten aus Berlin.

Die Redaktion erreichten auch Pressemitteilungen der Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel (CDU) und Sandra Weeser (FDP), in denen sie ihre Freude über die beschlossene Förderung betonen.
Unkel und Geldsetzer heben das Engagement der Landtagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler und der Westerwälder Bundestagsabgeordneten Gaby Weber (beide SPD) hervor. Bätzing-Lichtenthäler habe das Projekt massiv unterstützt, so der SG-Vorsitzende.

Und auch die Entscheidungsträger in der Betzdorfer Kommunalpolitik lobt Unkel: „Ich habe selten erlebt, dass die Zahnräder zwischen Stadt und Verein so wunderbar ineinandergreifen.“ Das Projekt genoss überfraktionelle Unterstützung.

Nicht zuletzt muss der Einsatz des SG-Vorstands erwähnt werden, der seit rund eineinhalb Jahren im Amt ist. Offenbar haben die Verantwortlichen kräftig die Werbetrommel gerührt. Das Ziel „Kunstrasen“ sei sofort angegangen worden. Nun trägt die hartnäckige Überzeugungsarbeit Früchte. „Alle haben super mitgemacht“, so Unkel. (ddp)
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