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Nachricht vom 12.05.2021
Region
"Tag der Pflege": Dank an alle Schwestern und Pfleger
"Danke für alles …" Dieses große Dankeschön an alle Schwestern und Pfleger steht über dem "Internationalen Tag der Pflege", der alljährlich anlässlich des Geburtstages von Florence Nightingale, einer "Pionierin" der Krankenpflege, am 12. Mai gefeiert wird.
„Danke für alles…“ mit Kartengrüßen allein wollen es die beiden Krankenhausseelsorgerinnen in Kirchen, Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke (links) und Gemeindereferentin Bärbel Meinert, nicht bewenden lassen. Fotos: PrivatKirchen. Bereits im vergangenen Jahr nahmen die Krankenhausseelsorgerinnen der evangelischen und katholischen Kirchen diesen Tag im Kirchener Krankenhaus zum Anlass, jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter in der dortigen Pflege einen Kartengruß mit Dankesworten zu überreichen.

„Damals wie heute steht die Pflege unter der besonderen Last der Pandemie. Vor einem Jahr wurde noch öffentlich applaudiert und später auch viel versprochen. Leider ist vom Applaus und erst recht von den Versprechungen der Politik fast nichts übriggeblieben“, bedauern die Seelsorgerinnen Bärbel Meinert und Jutta-Braun-Meinecke.

„Deshalb haben wir intensiv überlegt, wie wir in der Klinikseelsorge in diesem Jahr auf den Tag der Pflege reagieren sollen“, schildert Bärbel Meinert von der katholischen Kirche. „Es ist uns peinlich, schon wieder nur mit einer Karte in der Hand dazustehen!“ Würden die Schwestern und Pfleger dies vielleicht als Zeichen deuten, dass man ihre Not nicht ernst genug nimmt?

„Aber ausfallen lassen wollten wir den jährlichen Gedenktag auf keinen Fall“, ist für die evangelische Pfarrerin Jutta Braun- Meinecke auch klar. „Es wäre wohl das falsche Signal, wenn der Dank einfach wegfällt.“ Und so entschieden die beiden Seelsorgerinnen, dass sie wieder von Station zu Station gehen und dort persönlich „Danke“ sagen.

Zusätzlich bieten die beiden Seelsorgerinnen am Freitag, 14. Mai, 18.30 Uhr, in der Evangelischen Kreuzkirche in Betzdorf einen „Segensgottesdienst“ für alle Krankenhaus-Mitarbeitenden an. Anmeldungen dazu (wegen der Corona-Auflagen) bei den Seelsorgerinnen.

Danksagen wollen die Krankenhaus-Seelsorgerinnen mit ihrer Kartenaktion und dem Gottesdienst aber nicht nur für hervorragende Pflege an unseren Kranken, sondern insbesondere auch für all das Mitleiden, Aushalten, Beachten, Aufrichten und Trösten, fürs Durchhalten und Ermuntern, Versorgen und Verstehen und vieles mehr!
Braun-Meinecke und Meinert wissen nur zu genau unter welcher extrem hohen emotionalen Belastung die Arbeit der Pflegenden steht. „Oft müssen sie nun schon seit über einem Jahr noch zusätzlich zu den ohnehin fordernden Arbeiten die Aufgaben der Angehörigen mit schultern, da diese pandemiebedingt nicht zu Besuch kommen dürfen“.

„Sie sind in all den schweren Tagen da und dageblieben, haben vieles ertragen und ausgehalten, sind die schweren Wege mitgegangen, haben nicht aufgegeben. Dadurch haben Sie Hoffnung gestärkt und Freude vermittelt, waren viel Licht in der Finsternis!“ So heißt es in ihrem Schreiben an die Mitarbeitenden.

„Wir als Klinikseelsorgerinnen sehen all diese Leistung und das große menschliche Engagement der Pflegenden und wir wollen, dass die Öffentlichkeit das auch wahrnimmt und wertschätzt!“, unterstreicht Bärbel Meinert. Dass die Pflege der Kranken auch eine zutiefst christliche und biblisch begründet auch kirchliche Aufgabe ist, hebt Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke heraus. Gerade deshalb sei es so wichtig, dass man als kirchliche Vertreterinnen diesen Dienst der Pflege besonders würdige und hervorhebt.

Beide Klinikseelsorgerinnen betonen aber auch: „Von der Politik und den Arbeitgebern fordern wir nachdrücklich eine dauerhafte gerechtere Bezahlung der Pflegekräfte! Wichtig seien zudem bessere Personalschlüssel (PPR 2.0) auf Bundesebene, um die anhaltende Überforderung abzumildern.

„Eine Sonderzahlung für die coronageplagte Zeit ist unserer Meinung nach eine Selbstverständlichkeit, die leider immer noch auf sich warten lässt“, bedauern sie. „Wir haben und werden uns beim Gesundheitsministerium des Landes Rheinland-Pfalz und auch bei der Kirchenleitung (deutsche Bischofskonferenz) dafür stark machen, dass dort intensive Lobbyarbeit für unsere Pflegekräfte geleistet wird.“ (PM)
 
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