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Nachricht vom 13.05.2021
Kultur
Dank Crowdfunding: Kreis-Bläserphilharmonie bekommt eigene Ouvertüre
Lange war vergeblich nach einer Ouvertüre für das Eröffnungskonzert der neuen Bläserphilharmonie Kreis Altenkirchen (BPAK) gesucht worden. Nun konnte die Finanzierung sichergestellt werden für eine eigens geschriebene Komposition. Das waren aber nicht die einzigen guten Neuigkeiten, die Initiator Lichtenthäler nun der Öffentlichkeit mitteilte.
Die neue Bläserphilharmonie Kreis Altenkirchen bekommt eine eigene Ouvertüre, geschrieben von dem Komponisten Otto M. Schwarz (links). Das waren nicht die einzigen guten Nachrichten, die Initiator Lichtenthäler nun der Öffentlichkeit zum Stand der Bläserphilharmonie mitteilte. (Fotos: Archiv jkh/ma) Kreis Altenkirchen. Lange hatte Initiator Lichtenthäler nach einem beeindruckenden Musikstück gesucht, das künftige Konzerte der erst im Januar gegründeten Bläserphilharmonie des Kreises eröffnen soll. Da er nichts Passendes fand, entstand der Wunsch nach der eigenen Ouvertüre. Anfang Mai kam dank vieler Unterstützer im Crowdfunding die benötigte Summe zusammen. So konnte der österreichische Komponist Otto M. Schwarz, mit dem Lichtenthäler eine langjährige Freundschaft verbindet, beauftragt werden, eine Ouvertüre für die BPAK zu schreiben. Damit soll jedes der Bläserphilharmonie Konzerte künftig eröffnet werden. Darüber wurde die Öffentlichkeit nun auf einer Videokonferenz informiert, die über den aktuellen Stand der neuen Bläserphilharmonie informierte.

„Es war ein spannendes erstes Vierteljahr“, so Lichtenthäler. Die Satzung des zu gründenden Trägervereins der BPAK sei fertig, den Start verhindert allerdings die Pandemie, da die Ursprungssatzung von allen Gründungsmitgliedern unterschrieben werden muss, wofür eine Präsenzveranstaltung Pflicht ist.

Zur Premiere ist europaweit bekannter Politiker geladen

Bei künftigen Konzerten soll in jedem Jahr eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens als Festredner dabei sein, etwa aus der Wissenschaft, Kirche oder Wirtschaft. Zur Premiere ist ein europaweit bekannter Politiker geladen, dessen Namen Lichtenthäler noch nicht verraten will. Wichtig ist es ihm zu betonen, dass es sich nicht um eine Politik Veranstaltung handelt.

Ihm liegt viel daran, sich zu bedanken bei allen, die unterstützt hätten – egal in welcher Form auch immer, so Lichtenthäler. Auf den letzten Metern war es offenbar recht eng geworden. Stichtag für die benötigte Summe von 2000 Euro des Crowdfundings war der 1. Mai. Wäre bis dahin die benötige Gesamtsumme nicht zusammenkommen, dann wäre alles verfallen. Am 30. April abends wurde aber schließlich die Schwelle überschritten.

„Die Kulturschaffenden brennen“

Nun darf man sich auf die Ouvertüre von Otto M. Schwarz freuen. Der Komponist ist in der Musik-Szene im AK-Land kein Unbekannter. Bereits 2010 schrieb er eine Komposition für die Daadetaler Knappenkapelle zum Jubiläum, die von Lichtenthälers Projektorchester (PJO) in der Stadthalle in Betzdorf uraufgeführt wurde. 2018 dirigierte Schwarz in Wissen das Projektorchester zu dessen Abschied.

„Jetzt sind wir drei Jahre weiter, das Projekt-Orchester gibt es nicht mehr und der Kreis schließt sich, Otto M. Schwarz schreibt uns die Ouvertüre“ so Lichtenthäler strahlend und regelrecht vor Begeisterung sprühend. Man merkt ihm deutlich an, wie er sich auf die Herausforderung freut: „Dieses Orchester ist ein Traumjob für einen Dirigenten. Die Kulturschaffenden brennen. Wir wollen wieder raus auf die Bühne“!
Tolle Versionen habe er im Kopf gehabt, gerade in Zeiten der Pandemie sei es natürlich ein Riesenwagnis gewesen, ein neues Orchester zu gründen und dafür Bewerber zu suchen. Unterstützung erhält der Dirigent durch ein professionelles Dozenten-Team und eine Konzertmeisterin.

Orchester fast komplett besetzt – fünf Musiker werden noch gesucht

Mehr hochkarätige Bewerbungen als erforderliche Besetzungen sind eingegangen, das Orchester ist mit gut 50 Musikern im Alter von 15 bis 64 Jahren fast komplett besetzt. 85 Prozent von ihnen kommen, wie auch im Vorfeld gewünscht, aus dem Kreis Altenkirchen. Lediglich fünf freie Plätze gibt es noch: ein drittes Horn, eine erste Klarinette und drei Fagotti. Die zu finden dürfte schwieriger sein, da diese Instrumente in der Region fast nicht gespielt werden. Da sich aber sogar Musiker gefunden haben, welche recht seltene Instrumente wie Flügelhörner und Kornett spielen, ist der Initiator guter Dinge, auch die fehlenden Plätze noch zu besetzen.

Auf jeden Fall wird Musik zu hören sein, die eher in die Philharmonie passt, symphonische Blasmusik auf höchstem Niveau wie im zweiten Teil des Konzerts das Hauptwerk des Abends, die dritte Symphonie („Die Tragische „) von James Barnes.

„Wir werden die musikalische Qualität noch einmal steigern. Auch die Literatur wird anders sein als gewohnt. Keine Popularmusik, der Anspruch ist ernster“, kündigt Lichtenthäler an. Dies gebe der Blasmusik eine Facette, die man nicht so häufig höre. „Man glaubt nicht, dass so etwas von einem Blasorchester erzeugt werden kann. Das ist auch unser Anspruch, deshalb heißt es Bläserphilharmonie“, so Lichtenthäler. (ma)
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