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Nachricht vom 28.06.2021
Region
JUMP will Appetit auf Ausbildung anregen
Jungen Menschen Lust machen, eine Ausbildung anzugehen: Das ist das erklärte Ziel eines Projektes, das der gemeinnützige Verein "neue arbeit e.V." seit rund einem Monat betreut. Unter dem Titel "JUMP" sollen Männer und Frauen bis 25 Jahre die Zeit zwischen Schule und Ausbildung sinnvoll nutzen.
Karolin Kohlhaas und Uwe Reinhardt sind zurzeit schwerpunktmäßig dabei, die 15 Projekt-Plätze mit ausbildungswilligen jungen Frauen und Männern zu besetzen, die die Übergangszeit von der Schule in die Ausbildung sinnvoll nutzen möchten. (Foto: Privat)Altenkirchen. „JUMP ist ein Projekt, das für alle Beteiligten neu ist. Dabei ist in den nach wie vor unsicheren Corona-Zeiten unsere erste Aufgabe und sicherlich auch größte neue Herausforderung, junge Menschen davon zu überzeugen, wie wichtig gerade jetzt eine Ausbildung und die nächsten Schritte dorthin für sie sind.“ Das sagt der Projekt-Verantwortliche Uwe Reinhardt.

Seit dem 1. Juni arbeitet er mit der Sozialpädagogin Karolin Kohlhaas und dem in der Berufsbildung erfahrenen Bertram Aust in dem vom ESF (Europäischer Sozialfond) geförderten Projekt des gemeinnützigen Vereins "neue arbeit e.V." in Altenkirchen bis Ende 2022 daran, eine Zielgruppe ins Visier zu nehmen, die die wachsende Lücke zwischen dem Ausbildungsangebot der Betriebe und der Nachfrage durch Ausbildungswillige schließen könnte.

Denn obwohl im Zuge der Pandemie das Angebot an gemeldeten Ausbildungsstellen im AK-Land im Ausbildungsjahr 2019/2020 von 873 auf 817 leicht gesunken ist und die Zahl der jungen Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen, auf 495 (im März 2021) gestiegen ist, haben die Corona-Nachwirkungen die Zahl der unbesetzten Stellen nach oben schnellen lassen. Ende März gab es 368 unbesetzte Ausbildungsstellen im Kreis – vor zwei Jahren waren es 69.

Reinhardt: „Unsere Zielgruppe sind ausbildungsreife junge Menschen bis 25 mit einem Schulabschluss, die noch keine Erstausbildung abgeschlossen oder angefangen haben. Sie benötigen eine spezielle Förderung, nachdem sie im Vorjahr durch die Pandemie und eine fehlende Berufsorientierung um eine berufliche Perspektive gebracht worden sind und dem Ausbildungsmarkt verloren zu gehen drohen.“ Wie lautet das Projektziel? „Bei Projektaustritt sollen 80 Prozent der Teilnehmenden eine Zusatzqualifikation erhalten haben, sich schon vor Beginn einer Ausbildung beruflich klar orientiert haben und sich sagen können, die Übergangszeit zwischen Schule und Ausbildung sinnvoll genutzt zu haben.“

Wie sehen die ersten Wochen des Projekts aus? Reinhardt: „Es ist überwiegend ein aufsuchendes Projekt, das für die Teilnehmenden im Einzelcoaching in gewohnter Umgebung auf freiwilliger Basis angeboten wird. Zunächst haben wir junge Menschen in direkter Akquise an Schulen oder über die Anlaufstellen von Job-Fux, Jobcenter oder Arbeitsagentur motivieren wollen, sich mit uns beruflich zu orientieren und eine Perspektive zu erarbeiten. In dieser ersten Phase verschaffen wir uns in einer Situationsanalyse aber nicht nur ein Bild von den Stärken und Schwächen der Ausbildungswilligen, sondern auch vom individuell sehr unterschiedlichen Bedarf an Unterstützung und Beratung.“

Das JUMP-Ziel ist, über die Module 2 (Berufs- und Chancenberatung) und 3 (Erwerb ergänzender Qualifikationen) nach einer individuellen Teilnahmedauer die Teilnehmenden (maximal 15) des Ende 2022 auslaufenden Projekts in eine Ausbildungsstelle vermittelt - oder durch Praktika/Hospitationen wenigstens ein Ausbildungsverhältnis angebahnt zu haben.

„JUMP – mit Zusatzqualifikation in die Ausbildung“ ist ein in Rheinland-Pfalz durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördertes Projekt im Rahmen des REACT-EU-Programms. REACT steht für ‚Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“ (Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas).
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