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Nachricht vom 28.08.2021
Kultur
Deep Purple im Kulturwerk? Demon's Eye rockte die Bude
"Ja, träume ich, oder sehe ich Ritchie Blackmore, Ian Gillan, Roger Glover, Ian Paice und Jon Lord vor mir?" Dieser Frage wird sich so mancher Hardcore-Deep Purple-Fan gestellt haben, als er im Kulturwerk zu Wissen erschien.Ganz sicher hatten die Besucher des Konzertes von "Demon's Eye" keinen Albtraum, sie schwebten eher auf Wolke sieben.
"DemonWissen. „Demon`s Eye“ ist längst aus den großen Fußstapfen von Deep Purple herausgewachsen, selbstbewusst dürfen sie sich mit Fug und Recht als Europas „Number One Deep Purple Tribute-Band“ bezeichnen. Dieser Ruf kommt nicht von ungefähr, denn wer mit Ian Paice und Jon Lord zusammen auf der Bühne gespielt hat, der hat den Rock-Ritterschlag erhalten.

Überspitzt könnte man sagen: „99 Prozent Deep Purple, 100 Prozent Demon´s Eye“. Diese Einschätzung mag jemand übertrieben finden, doch sie kommt der Wahrheit sehr nahe. „Demon´s Eye“ versuchen gar nicht, den Musik-Stil von Deep Purple zu überinterpretieren. Sie bleiben ganz nahe am Original, praktisch 1:1. Es wird nicht herumexperimentiert, die Folge ist knallharter Rock, so wie die Fans ihn lieben.

Entsprechend erwartungsfroh war die Stimmung im Kulturwerk in Wissen, als die Band pünktlich wie die Maurer loslegte. Im ersten Teil des Konzertes wurde das komplette Nummer Eins-Album „Deep Purple in Rock“ zum Besten gegeben. Jeder Song wurde frenetisch abgefeiert, auch textsicher „musikalisch“ begleitet.

Zum Publikum muss auch noch ein Wort gesagt werden: Alles friedliche Alt-Rocker, mit viel Haut auf dem Kopf, der Rest der Haare in Ehren ergraut, häufig in Begleitung ihrer Ladies, die ebenfalls dem harten Rock verfallen sind. Wer Schmuse-Songs hören wollte, der befand sich im Kulturwerk am falschen Ort.

Der erste Song hatte es schon in sich, da „Speed King“ den Stil von Deep Purple geradezu charakteristisch prägt. Mit dem langsamen Orgel-Intro werden die Fans auf eine falsche Fährte gelockt, immer mehr steigert sich das Tempo der Orgel, bis endlich die harten Gitarrenriffs alle Träume wegblasen, und sich zu einem Inferno vereinen. Das ganze wird dann noch veredelt, wenn der Sänger zu singen beginnt. Von Singen kann aber eigentlich nicht die Rede sein, es ist ein Gemisch aus Schreien in den höchsten Stimmlagen, und dann abfallend in fast flüsterndem Ton. Zusätzlich testet der Drummer seine „Schießbude“ auf Festigkeit des Materials, fertig sind die Zutaten für einen Wahnsinnsauftritt.

Es muss nicht jeder Titel auf geführt werden, mit denen „Demon`s Eye“ das Kulturwerk „on fire“ setzten. Zu keiner Zeit gab es einen Durchhänger, im Gegenteil, man hätte meinen können, dass die Jungs sich immer weiter warmlaufen würden, je länger das Konzert andauerte. Die Band stand als kompakte Einheit auf der Bühne, die Show lag nicht nur bei Daniele Gelsomino, der kraft seiner Statur und seiner kraftvollen Stimme zwar im Vordergrund stand, aber den Kollegen zu jeder Zeit den Vortritt ließ, um mit prächtigen Soloeinlagen an ihren Instrumenten die Fans in Ekstase zu versetzen.

Der Ordnung halber werden hier noch einige der Welthits von Deep Purple erwähnt, die das Kulturwerk flashten: „Black Night“, „Woman from Tokyo“, „Highway Star“, „Blodsucker“ und „Perfect Strangers“ - Jeder Song wurde mit einer unglaublichen Kraft und Intensität performt, es gab tatsächlich keine Schwachstelle, ergo nichts auszusetzen oder zu kritisieren.

Standing Ovations gab es am Ende des Konzertes nicht, da das Publikum eh nur stand, sang, oder tanzte. In den Augen der Besucher spiegelte sich die Freude an dem Erlebten wieder, so ähnlich wie bei kleinen KIndern, die zu Weihnachten reichlich beschenkt wurden. Es war auch ein Geschenk, welches „Demon`s Eye“ den Fans überreichte, die es dankbar annahmen.

Ein großes Dankeschön gebührt Dominik Weitershagen, dem Geschäftsführer des Kulturwerks, dem es wieder einmal gelang, mit der Verpflichtung von „Demon`s Eye“ einen Glanzpunkt im Veranstaltungskalender des Kulturwerks zu setzen.

„Demon`s Eye“ trat in folgender Besetzung auf:
Daniele Gelsomino (Vocals), Andree Schneider (Drums), Jan Dickmann( Bass), Gert-Jan Naus (Keys) und Mark Zyk (Gitarre). (Wolfgang Rabsch)
       
       
     
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