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Nachricht vom 15.01.2011
Region
Vielfalt in den Gemeinden sorgt für Lebendigkeit
Mit vielen neuen Anregungen und Eindrücken kehrten die Teilnehmer aus dem Kreis Altenkirchen von der Landessynode der Evangelischen Kirche nach Hause zurück. Mehr regionales Miteinander ist eines Ergebnisse angesichts knapper werdender Kassen.
Viel Arbeit mussten die Delegierten des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen bei der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland bewältigen. Neben Superintendentin Andrea Aufderheide (nicht auf dwem Foto), die der Kirchenleitung angehört und einen Podiumsplatz hat, brachten sich (von links) Helga Seelbach (Hamm), Klaus Bachmann (Herdorf), Dr. Werner Buchner (Altenkirchen), Pfarrer Marcus Tesch (Wissen) und Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld) in die umfangreichen Beratungen über zahlreiche Themen ein. Foto: Petra StrohKreis Altenkirchen/Bad Neuenahr. "Dicke Päckchen", wörtlich - in Form von Papierbergen - und im übertragenen Sinn, bringen die Angeordneten aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen von der Landessynode, die jetzt in Bad Neuenahr endete, in die Kirchengemeinden des Kreises Altenkirchen mit. Sechs Tage lang haben sie sich mit den Perspektiven kirchlicher Arbeit - kurz-, mittel- und langfristig - beschäftigt, Beschlüsse gefasst, Anregungen erhalten und mitgearbeitet an der Zukunft ihrer Kirche.

Neben Superintendentin Andrea Aufderheide, die auch der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland angehört, wirkten fünf weitere Delegierte aus dem Kreis Altenkirchen bei der Landessynode mit. Während Synodalassessor Pfarrer Marcus Tesch (Wissen), Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld), Helga Seelbach (Hamm) und Dr. Werner Buchner (Altenkirchen) bereits routinierte Landessynoden-Teilnehmer sind, war es für den Herdorfer Presbyter Klaus Bachmann eine Premiere unter den 219 stimmberechtigten Mitgliedern aus den 38 Kirchenkreisen zwischen Emmerich und Saarbrücken zu sitzen. Vertretungsweise war der Herdorfer Pädagoge zur Synode gekommen und hatte kaum Zeit zum Durchschnaufen angesichts der Fülle von Entscheidungen, die in Ausschüssen und Plenum getroffen werden mussten.

Eines der "Päckchen", die er in die Vor-Ort-Arbeit mitnimmt, sind Ideen und Anregungen zur Konfirmanden-Arbeit. Hier gefielen dem Herdorfer Presbyter insbesondere auch Ideen zu neuen und erweiterten Formen der "Vorstellungsgottesdienste".

"Die Vielfalt in unseren Gemeinden sorgt für viel Lebendigkeit und verschiedenste Modelle künftiger Gemeinde-, aber auch Kirchenkreisarbeit könnten uns zudem bereichern", bilanzieren die Synodalen angesichts der in Bad Neuenahr diskutierten Fragen des "Personal-Mix" oder der Dienstgemeinschaft vor Ort. Langfristige Personalplanungen mit einer gesunden Mischung von Theologen und Nicht-Theologen sind auch für Superintendentin Andrea Aufderheide eine gute Basis für lebendige Gemeinden. Sie sieht den Kirchenkreis mit seinen derzeitigen Bemühungen um mehr regionales Miteinander bereits auf einem guten Weg. "Zurückgehende Kirchensteuer-Einnahmen und der demographische Wandel verlangen von uns aber noch mehr gemeinsamen Überlegungen und Planungen."

Ein Landes-Synoden-Beschluss, der ebenfalls zeitnah die Arbeit in Kirchenkreis und Gemeinden beeinflussen wird, ist das Neue Kirchliche Finanzwesen (NKF). Hierbei geht es neben einem neuen "Buchungssystem", vergleichbar mit der Kommunalen Doppik, vor allem auch um das "Steuern durch Ziele", um eine realistische Darstellung des Vermögens und des aktuellen Ressourcenverbrauchs.

Das NKF bietet dafür mit einem Haushaltsbuch, dem neuen Buchungssystem und einer einheitlichen Finanzsoftware neue Instrumente. Spätestens 2015 wird auch im Kreis Altenkirchen das neue Finanzwesen eingeführt sein. In verschiedenen Veranstaltungen wurden die Verantwortlichen in Kirchenkreis und Gemeinden bereits in den vergangenen Monaten darauf eingestimmt. Intensive Vorbereitungsarbeiten können nach dem Synodenbeschluss nun starten.

Im Februar 2012 werden neue Presbyterien gewählt. Schon in wenigen Wochen beginnen Vorbereitungen, wie etwa die Kandidaten-Suche. Von einem vereinfachten Wahlverfahren, jetzt in Bad Neuenahr beschlossen, versprechen sich nicht nur die Delegierten aus dem Kreis Altenkirchen Arbeitserleichterungen. Heftig diskutiert wurde in diesem Zusammenhang der Zugangsweg der kirchlichen Mitarbeitenden in die Presbyterien. Es soll - so der Beschluss - auch künftig dabei bleiben, dass es zwei Listen in den Gemeinden geben wird: Eine für die Kandidaten, die nicht bei der Kirche arbeiten und eine "Mitarbeiter-Liste". Die Zahl der Mitarbeitenden, die im kirchlichen Leitungsgremium mitwirken, bleibt damit quotiert, aber auch garantiert. (pes)
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