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Pressemitteilung vom 20.09.2021
Wirtschaft
Maxwäll Energiegenossenschaft traf sich zur Generalversammlung
Das Corona-Virus schlug auch auf die Generalversammlung der Maxwäll Energiegenossenschaft durch: Nur 40 Teilnehmer, weniger als 10 Prozent der Energiegenossen, konnte der Aufsichtsratsvorsitzende Friedrich Hagemann in der Genralversammlung begrüßen. Das berichtet die Genossenschaft in einer Pressemitteilung.
Die Maxwäll Energiegenossenschaft traf sich zur Generalversammlung. (Symbolfoto)Altenkirchen. Dabei hatte Maxwäll eigens das luftige, große Festzelt auf der Altenkirchener Glockenspitze angemietet, um einen „coronasicheren“ Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten. Der guten Stimmung unter den erschienenen Anhängern der Erneuerbaren Energien konnte die geschrumpfte Teilnehmerzahl keinen Abbruch tun.

Denn die Zahlen, die der Vorstand den Mitgliedern präsentierte, konnten sich sehen lassen. Das gute Sonnenjahr 2020 und ein engagierter Einsatz des Vorstands für eine dauerhafte Betriebsbereitschaft der regionalen Stromerzeugungsanlagen haben dazu beigetragen, dass der Bilanzgewinn erstmals auf über 150.000 Euro angestiegen ist. Das ermöglichte die Ausschüttung einer Dividende von 4,5 Prozent an alle Energiegenossen.

Dabei waren sich die Energiegenossen ihrer sozialen Verantwortung für ihre Heimatregion bewusst. Der Antrag einer Teilnehmerin, die Mittel für die Förderung regionaler Projekte oder sozialer Hilfen kräftig zu erhöhen, fand eine breite Mehrheit. Während Maxwäll im Jahr 2020 5.000 Euro für die Förderung kultureller Initiativen ausgeschüttet hatte, die durch die Corona-Krise besonders stark betroffen worden waren, wurden in diesem Jahr 10.000 Euro für gleichartige Zwecke bereitgestellt.

Hintergrund für den nahezu einhelligen Wunsch nach einer Verdoppelung der Fördermittel war die Flutkatastrophe in unserem Bundesland und den angrenzenden Regionen. Nunmehr sollen Vorschläge von Seiten der Mitglieder gesammelt werden, die individuelle Hilfen und Milderung von Notlagen vor allem bei solchen Fällen ermöglichen sollen, die durch das Raster der staatlichen Hilfen durchfallen und denen es ohne solche Hilfen schwerfällt, wieder „auf die Beine“ zu kommen. Vorschläge aus der Öffentlichkeit für die Hilfen oder sonstige förderwürdige Projekte sind über das Kontaktformular der Maxwäll-Homepage erwünscht.

Die Ausschüttungen an die Mitglieder und für die Regionalförderung werden durch ein robustes Wachstum der Genossenschaft ermöglicht. Mit jedem Jahr konnte das Unternehmen seine Umsätze, den Gewinn und auch die Zahl der Mitglieder, die an den Projekten regionaler Erneuerbarer Energien teilhaben, steigern. Die Roheinnahmen haben sich seit 2013 verfünffacht und die produzierte Strommenge ist auf das Siebenfache angestiegen, und der Vorstand konnte weiteres Wachstum in Aussicht stellen.

Voraussichtlich im Oktober wird ein neuer Solarpark in Grünebach (VG Betzdorf) mit der Netzeinspeisung sauberen Stroms beginnen. Zudem wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 die dritte Stufe des Solarparks in Wissen ans Netz gehen. Damit wird im Kreis Altenkirchen weiterer Strom aus Erneuerbaren von jährlich ca. 1,4 Millionen Kilowattstunden erzeugt werden. Darüber hinaus befinden sich noch mehrere größere Projekte in der Planungsphase, bei denen gute Aussichten bestehen, dass die Altenkirchener Genossenschaft zum Zuge kommt.

Bei der Stromvermarktung will Maxwäll auch neue Wege beschreiten, indem es ein rohstoffverarbeitendes Unternehmen im Westerwald unmittelbar mit der benötigten Energie beliefert, die auf einer Halde solar produziert wird.

Lobende Worte fand Vorstandsmitglied Gerd Stein für die Verbandsgemeinde Altenkirchen, die nach der Fusion mit Flammersfeld gehalten ist, ihren Flächennutzungsplan neu aufzustellen und die im Zuge der Neuplanung auch Flächen für die Nutzung von Solarstrom ausweisen möchte. Was sich allerdings als Hemmnis für ein schnelleres Wachstum erweist, ist die Dauer der kommunalen Planungsverfahren. „Wir haben nicht mehr viel Zeit für die Umsetzung der Energiewende, wenn wir die Klimaziele des Pariser Abkommens erreichen wollen“, machte Stein deutlich, „vier Jahre Planungszeit sind zu viel“.

Er freute sich, mitteilen zu können, dass dies auch die Sicht des Altenkirchener Bürgermeisters Fred Jüngerich ist, der sich intensiv um eine Beschleunigung der Planungen bemüht. Der Zug in Richtung Energiewende muss, da waren sich die Maxwäller einig, entschieden mehr Fahrt aufnehmen. Auch wenn die Bundesregierung nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts schnell reagiert hat und jetzt die Umstellung auf 100 Prozent Regenerativstrom bereits im Jahr 2045 erreichen will, reicht das, was in Berlin zur Nachbesserung beschlossen wurde, nicht aus. Der Kohleausstieg muss noch in diesem Jahrzehnt abgeschlossen werden und das 100-Prozent-Ziel muss fünf bis zehn Jahre schneller erreicht werden.

(Pressemitteilung der Mäxwell Energiegenossenschaft)
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