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Nachricht vom 22.09.2021
Region
Altenkirchen und Berod: Projekte verbessern Infrastruktur des Sports
Die Infrastruktur in Sachen Sport rangiert in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld bereits auf einem recht hohen Niveau. Zwei weitere Projekte helfen, die Betätigungsstätten für die Körperertüchtigung noch besser zu machen. Auch die öffentliche Hand beteiligt sich an den Maßnahmen.
Wenn die Sanierung beginnt, ist es mit der Ruhe auf dem Rasenspielfeld in der Nähe von Berod vorbei. (Foto: vh)Altenkirchen. Keine Frage: Wenn die Sprache auf Zahl und Qualität der Sportstätten in der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld gelenkt wird, schauen viele Kommunen gleicher Größe ein wenig neidisch auf das Gebiet zwischen Willroth und Helmeroth. Um immer up to date zu bleiben, haben sich viele Vereine auf ihre Fahnen geschrieben, die Ausstattungen unter dem infrastrukturellen Aspekt mit der Zeit gehen zu lassen. Hilfe erhalten sie bei der Finanzierung auch von kommunaler Seite, wie der Sportausausschuss der VG in seiner jüngsten Zusammenkunft am späten Mittwochnachmittag (22. September) im Schützenhaus der SV Leuzbach-Bergenhausen einstimmig befand. „Es ist gut, dass wir als Kommune Vereinen helfen können und dürfen“, sagte Bürgermeister Fred Jüngerich, Sportvereine seien oftmals sehr stark engagiert, holten Jugendliche vom PC und Handy weg, „das kann nur gut sein“.

Rasenspielfeld wird saniert
So fließen 6700 Euro (zehn Prozent der Gesamtkosten) an den SC Union Berod-Wahlrod, der das Rasenspielfeld an der K 149 sanieren lassen möchte. Knapp 67.000 Euro sind veranschlagt. Zu Beginn der Überlegungen waren sie noch mit rund 61.110 Euro beziffert worden. Aus Landesmitteln machen sich über den Landessportbund Rheinland-Pfalz 21.400 Euro auf den Weg in den Westerwald, die Ortsgemeinde, von der der Verein die Anlage zunächst einmal bis zum Jahr 2048 gepachtet hat, ist mit 15 Prozent (10.046,53 Euro) im Boot. Der Kreis Altenkirchen stellt 12,5 Prozent in Aussicht, die im Haushalt des Jahres 2022 vorgesehen werden sollen. An dem Platz ist seit 40 Jahren nichts mehr saniert worden - außer kleinen Ausbesserungsarbeiten in Eigenleistung, hieß es in dem Antrag des SC. Noch in diesem Jahr soll der Plan in die Tat umgesetzt werden, da die Natur einer schnellen Wurzelbildung des Grassamens gerade im Herbst extrem gut zur Seite stehe. In einem Aufwasch wird eine Bewässerungsanlage eingebaut, gibt es als Bonbon obendrauf neue Tore. Bislang scheint sich die Ortsgemeinde Wahlrod nicht an der Finanzierung beteiligen zu wollen. „Vielleicht kommt noch was“, merkte Jüngerich lapidar an. Die Seniorenmannschaften des SC bilden eine Spielgemeinschaft mit Lautzert-Oberdreis, die Jugendteams mit unterschiedlichen Nachbarvereinen.

Ergebnisse digital präsentieren
Über eine Kostensteigerung zwischen Antragstellung und Realisierung kann auch die Altenkirchener Schützengesellschaft berichten, die für den Einbau einer digitalen Messeinrichtung für den Kleinkaliber-Schießstand im Jahr 2019 mit 23.600 Euro gerechnet hatte, nunmehr aber 25.079,65 Euro aufbringen und die deutliche Kürzung des Beitrages des Kreises (von 25 auf 12,5 Prozent/Stichwort Haushaltskonsolidierungskonzept) verkraften muss. So schraubte zudem der Lieferant der Anlage, die Firma Meyton (Melle-Bruchmühlen), sein Angebot von zunächst rund 19.010 auf 20.490 Euro hoch. Finanziell beteiligen sich: Landessportbund 8777,88 Euro (35 Prozent), Kreis 3134,96 (12,5), VG 2507,97 (10) und Stadt Altenkirchen 3761,95 (15 Prozent). Der Verein gibt die Eigenmittel mit 4514,34 Euro (2019: 2360 Euro) und die Eigenleistung mit 2507,97 Euro (2019: 1180 Euro) an. Die Maßnahme verzögerte sich, da die Zuwendungszusage des Landessportbundes erst im Mai diesen Jahres eintraf. Die Bauzeit für die Umrüstung wird mit rund vier Wochen angegeben. Der Kleinkaliber-Schießstand (50 Meter) wird seit Jahrzehnten mit einer mechanischen Scheibenzuganlage via Seile und Motoren betrieben. Im Schützenhaus an der Heimstraße verfügt der Klub, der über 500 Mitglieder hat, darüber hinaus noch über einen Pistolen- und einen Luftgewehrschießstand, der bereits digital die Resultate anzeigt.

Details zum Treffpunkt
Der Treffpunkt der Zusammenkunft im Altenkirchener Stadtteil war bewusst gewählt worden, denn so hatten die Mitglieder des Ausschusses die Möglichkeit, sich zu informieren, wie ein Zuschuss hilft, lokale Infrastruktur zu verbessern. Rund 30.000 Euro hatte die Sanierung der Heizung und der Toiletten (seit den 1970er-Jahren so gut wie unverändert im Einsatz) im Schützenhaus des SV (gegründet 1924) gekostet. „Beihilfen“ waren vom Kreis, der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, der Stadt Altenkirchen und dem Sportbund Rheinland geflossen. Dazu kam noch ein Posten an Eigenleistung. Schützenmeister (SV-Vorsitzender) Guido Böing, „hochzufrieden“ mit dem Ergebnis der Renovierung, beschrieb, dass die Heimstatt gut genutzt werde: Schießtraining, Stammtische, Übungsstätte für die Gymnastik- und die Salsatanz-Gruppe. Mit Geld aus dem LEADER-Programm soll alsbald ein Schießstand mit einer elektronischen Anlage ausgerüstet werden und die alte, die per Seilzug arbeitet, ersetzen. Dem Verein käme in Leuzbach und Bergenhausen eine „gesamtgesellschaftliche Verantwortung“ zu, sehe sich nicht als „reiner Sportverein“, sei für die „gesamte Bevölkerung da“. Das Schützenhaus, „Dreh- und Angelpunkt“ des Klubs, werde auch gerne für Feiern angemietet. (vh)
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