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Nachricht vom 01.10.2021
Politik
SPD-Kreisvorsitz Altenkirchen: Gibhardt übernimmt von Hundhausen
Fast 11 Jahre stand Andreas Hundhausen an der Spitze der Sozialdemokraten im Kreis Altenkirchen. Nun gibt er das Amt weiter. Als seinen Nachfolger wählten die Parteidelegierten nun den Altenkirchener Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt. Neben den personellen Änderungen prägte die Konferenz auch die Kreispolitik.
Der Altenkirchener Stadtbürgermeister Gibhardt (links) übernimmt von Andreas Hundhausen den SPD-Kreisvorsitz. (Fotos: ddp) Alsdorf/Region. „Du warst ein ganz junger Mann, als du Kreisvorsitzender geworden bist – und jetzt bist du immer noch jung.“ Das sei einfach sensationell. Mit diesen Worten verabschiedete Horst Klein als Versammlungsleiter Andreas Hundhausen aus dem Amt des SPD-Kreisvorsitzenden auf der Konferenz der Partei im Alsdorfer Haus Hellertal. Im November 2010 war der damals 25-Jährige in einer für die Kreispartei schwierigen Phase in das Amt gewählt worden. Alles war auf ihn hinausgelaufen, nachdem Matthias Krell spektakulär zurückgetreten war.

Nun, fast elf Jahre später, trat Hundhausen nicht mehr an. Erst im Juni hat er das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Kirchen angetreten. Eine fordernde und zeitintensive Aufgabe, was auch der Grund dafür ist, dass Hundhausen nicht mehr als Kreisvorsitzender antrat. Den Vorsitz der Kreistagsfraktion hatte er erst kürzlich abgegeben. „Wir sind dir alle zu Dank verpflichtet, lieber Andreas“, so Horst Klein, der selbst nach über drei Jahrzehnten im Kreisvorstand (davon acht Jahre selbst als Vorsitzender) aufhörte.

Während es für Hundhausen damals darum gegangen war, Risse im Kreisverband zu kitten, gestaltet sich der Antritt von Gibhardt weit komfortabler. Immerhin hatte die SPD erst kürzlich die Bundestagswahl nach einer Aufholjagd gewonnen und wird nach derzeitigem Stand wahrscheinlich sogar den nächsten Bundeskanzler stellen. Nach trostlosen Jahren als Juniorpartner in einer großen Koalition wurden die Redner auf der Konferenz nicht müde, diesen Umstand immer wieder zu betonen.

Doch unabhängig davon versuchte Hundhausen in seinem letzten Bericht als Kreisvorsitzender Positives in anderen Bereichen herauszustellen. So sei 2019, das Jahr der letzten Kommunalwahl, zwar „ein schwieriges Jahr“ gewesen. Doch konnten auch „hervorragende Ergebnisse“ verbucht werden, etwa dank Wahlerfolgen in den Städten Betzdorf und Altenkirchen. Das AK-Land sei laut Hundhausen ein bisschen roter gefärbt worden. Gleichzeitig verschwieg er nicht, dass die Kreistagsfraktion von den Wählern um vier Mandate geschrumpft worden ist. Es tröste da nur schwach, dass die CDU auch Federn hatte lassen müssen. Insgesamt sei der Kreistag nun parteipolitisch bunter geworden.

Mit Blick auf die Kreispolitik sei es der SPD-Fraktion gelungen, schmerzhafte Einschnitte, etwa im Bereich Jugend, zu verhindern. Die Verhandlungen dazu seien „schwierig und zäh“ gewesen. Nun, da Rechnungsergebnisse ergeben hätten, dass es dem Kreis finanziell offenbar weit besser geht als angenommen, stellte er Lockerungen bei harten Einschnitten zum Beispiel bei der Sportförderung in den Raum. Außerdem widmete sich Hundhausen den Folgen der Pleite der Greensill-Bank, bei der der Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises Geld geparkt hatte.

Außerdem ging er auf Luftfilteranlagen in den Schulen des Kreises ein. Ganz viele Fragen, beispielsweise zur Entscheidung Kauf versus Leasing, seien hier noch offen. Und ein „ganz großes Thema“ seien außerdem die Folgen des neuen Kita-Gesetzes und hier speziell der Rechtsanspruch auf eine Sieben-Stunden-Betreuung. Das erhöhe letztlich den Personalbedarf in Kitas. Daneben werde die Kreispolitik in den nächsten Monaten beschäftigen, wie gut der Katastrophenschutz ausgestattet ist, Stichwort Flutkatastrophe. Die SPD-Fraktion werde entsprechende Akzente setzen, damit das Thema vorangebracht werde. (ddp)

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