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Nachricht vom 08.10.2021
Wirtschaft
Auch mit kleinem Einkommen fürs Alter vorsorgen
Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank macht es insbesondere den Haushalten mit geringem Einkommen schwer, Vermögen aufzubauen oder zumindest für ein finanzielles Polster zu sorgen. Bereits seit 2008 sind die Zinsen der EZB extrem niedrig, um gegen diverse Krisen anzukämpfen, wie die Euro-Schuldenkrise oder die Corona-Krise. Gerade die Haushalte mit niedrigem Einkommen tun sich laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) schwer, für das Alter vorzusorgen. In der Studie heißt es, dass vor allem jene von der aktuellen Geldpolitik profitiert haben, die schon vor der Krise eine Immobilie gekauft und finanziert hatten. Mit den niedrigen Zinsen konnten sie ihre Kreditkosten senken. Zudem haben sie von steigenden Immobilienpreisen profitiert.
Um im Alter eine Rente in vernünftiger Höhe zu haben, muss heute jeder privat vorsorgen. Für Geringverdiener ist das nicht immer ganz einfach. Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/wir_sind_klein-6630807/ target=_blank rel=nofollow>wir_sind_klein</a>Das Sparkonto bringt kaum noch Rendite
Für Haushalte, die keine Immobilie besitzen, haben weder die günstigen Finanzierungskosten noch die Wertsteigerungen bei den Immobilien Vorteile. Im Gegenteil, es wird zusehends schwieriger trotz günstiger Finanzierungsbedingungen eine bezahlbare Immobilie zu finden. Ferner ist der Vermögensaufbau speziell für diese Einkommensgruppe sehr schwierig, da für sie nur risikoarme Anlageformen infrage kommen. Diese bringen derzeit jedoch kaum Rendite. Sparkonten oder Lebensversicherungen sind aktuell nicht rentabel. Mit den richtigen Tipps lassen sich die Finanzen verbessern.

Vermögen aufbauen – aber nicht mit dem Sparbuch
Damit im Alter nicht die Armut droht, ist es wichtig, eine private Zusatzrente aufzubauen und damit vorzusorgen. Die niedrigen Renten, die Null-Zins-Politik und die Inflation machen es unmöglich, mit den klassischen Anlageformen Vermögen aufzubauen. Um die Rente zu sichern, ist ein ETF-Sparplan eine hervorragende Idee. Damit kann jeder auch mit wenig Geld vom Aktienmarkt profitieren. Mit etwas Disziplin, einer Portion Durchhaltevermögen und mithilfe des Zinseszinseffektes ist es möglich, damit langfristig Vermögen aufzubauen.

Dazu ein Beispiel: Wer mit 19 Jahren anfängt, jeden Monat 25 Euro in einen ETF-Sparplan zu investieren, hat – eine gute Rendite vorausgesetzt – nach 40 Jahren etwa 70.000 Euro angespart. Die Auswahl an Anbietern für ETFs ist groß. Damit und mit weiteren Finanzprodukten haben viele Verbraucher schon gute Erfahrungen gemacht, wie etwa unter erfahrungenscout.de nachzulesen ist.

So profitieren auch Geringverdiener von den Entwicklungen an der Börse
In den letzten Jahren hat sich die Aktienkultur in Deutschland gewandelt. Doch von den Finanzmärkten könnten noch viel mehr Menschen profitieren. Heute ist es fatal, sein Geld einfach auf das Sparbuch zu legen. Dafür gibt es derzeit keine Zinsen. Ein Indexfonds (ETF) ist ein Aktienfonds, der mit mithilfe eines Computeralgorithmus einen Aktien-Index abbildet, etwa den MSCI-World oder den DAX. Die Entwicklung des ETF verläuft fast identisch mit der Entwicklung des Fonds, den er nachbildet. Damit klappt die Altersvorsorge, weil kein großes Ausgangsvermögen notwendig ist. Je mehr Geld ein Anleger auf die Seite legen kann, umso höher ist der Profit aus dem Zinseszinseffekt.

Welche Möglichkeiten gibt es noch?
Sich auf die gesetzliche Rente zu verlassen, ist heutzutage keine vielversprechende Idee mehr. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass die Rente in Zukunft nicht mehr für den Lebensunterhalt ausreicht, auch nicht bei starken Einschränkungen. Was kann jeder tun, um sein eigenes Risiko für Altersarmut zu reduzieren?

Besonders wichtig ist, sich schon frühzeitig darüber Gedanken zu machen, um dann vorausschauend und zielgerichtet die eigene Situation zu verbessern. Ein erster Schritt besteht darin, aktiv zu sparen und Geld anzulegen. Gute Möglichkeiten heute sind fondsgebundene Rentenversicherungen oder Aktien-Sparpläne. Damit kann sich jeder mit kleinen Beiträgen über einen längeren Zeitraum ein Polster für das Alter aufbauen. Am besten ist ein flexibler Vorsorgeplan, der sich an die jeweiligen Lebensumstände leicht anpassen lässt.

Weitere staatliche Fördermöglichkeiten gibt es beim Hauskauf oder beim Hausbau für junge Familien. Eine eigene Immobilie ist im Alter viel Wert. Die laufenden Ausgaben sinken im Alter und es ist keine Miete zu zahlen.

Staatliche Förderung für die Altersvorsorge
Die staatlich geförderte Zusatzrente ist ein weiterer Baustein für die Altersvorsorge. Je nachdem, was am besten zu den individuellen Anforderungen passt, gibt es Betriebsrente, Rürup-Rente und Riester-Rente. Sie sind teilweise auch steuerlich begünstigt. Doch für Geringverdiener waren diese Optionen bislang wenig attraktiv. Das hat sich jetzt mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz geändert. Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitenden eine betriebliche Altersvorsorge ermöglichen, können bis zu 30 Prozent Zuschuss erhalten.

Dieser Zuschuss wird nur gezahlt, wenn der Arbeitnehmer nicht mehr als 2.575 Euro brutto im Monat verdient. Der Höchstbetrag, für den Arbeitgeber einen Zuschuss bekommen, beträgt 960 Euro pro Jahr. Damit ist ein Zuschuss von maximal 288 Euro möglich. Die Zahlung des Zuschusses erfolgt über die Lohnsteuer.

Aber: zuerst die Basis
Die Basis für eine ausreichend hohe Rente sind in erster Linie regelmäßige Zahlungen in die die Rentenkasse. Wer schon vor der Regelzeit in Rente gehen möchte, muss bei seiner monatlichen Rente allerdings Abstriche machen. Ein Nebenjob kann sich lohnen, um zusätzliche Beiträge in die Rentenkasse zu leisten. In der Summe wirken sich alle Zahlungen auf die Rentenhöhe aus. (prm)

Agentur Autor:
Christoph Lott
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