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Nachricht vom 06.11.2021
Kultur
Hanns-Josef Ortheil erhält das Große Ehrensiegel seiner „Urheimat“ Wissen
Der Bestseller-Autor Hanns-Josef Ortheil wählte anlässlich seines 70. Geburtstages am Freitag, den 5. November, die Stadt Wissen, um dort mit seinen Gästen im Rahmen einer Lesung im Kulturwerk zu feiern. Ortheil beschreibt die Stadt tiefgründig als seine „Urheimat“. Die wiederum überraschte ihn mit der äußerst seltenen Verleihung des Ehrensiegels.
Die Stadt Wissen überrascht Hanns-Josef Ortheil anlässlich seines runden Geburtstages mit dem Großen Ehrensiegel. Von links: Hanns-Josef Ortheil und Berno Neuhoff. (Fotos: KathaBe)Wissen. Nicht irgendeine Stadt oder einen Ort wählte Hanns-Josef Ortheil, um anlässlich seines 70. Geburtstages mit Familie, Freunden, Ehrengästen und Lesern im Kulturwerk zu feiern, zu sprechen und zu lesen. Die Stadt, die seine Heimat wurde, bezeichnet Ortheil zudem gefühlvoll als „Perle des Siegerlandes“ und „Stern des Westerwaldes“.

An dem besonderen Ort, dem Kulturwerk, zu dessen Eröffnung Ortheil 2009 das Buch „Mein Traum an der Sieg“ schrieb, wurde ihm nun anlässlich seines runden Geburtstages eine hohe und äußerst seltene Ehre seitens der Stadt zuteil: Wissen, repräsentiert durch Bürgermeister Berno Neuhoff, gratulierte Ortheil und verlieh dem Schriftsteller das „Große Ehrensiegel“ der Stadt.

"Kreatives und rühriges Engagement" prägen Ortheils Wirken
„Weniger als eine Hand voll“ Menschen bekamen diese höchste Auszeichnung der Stadt Wissen in ihrer 52-jährigen Geschichte verliehen, so Bürgermeister Berno Neuhoff. Ortheil, der gebürtig aus Köln stammt, Teile seiner Kindheit in Wissen verbrachte und noch heute auf der Köttingerhöhe einen Wohnsitz hat, gehört nun dazu.

Aufgrund der geballten Bandbreite von „derart kreativem und rührigem Engagement“ für die Siegstadt, so Neuhoff, habe der Stadtrat im Juli einstimmig beschlossen, Ortheil für seine besonderen Verdienste der letzten 20 Jahre und auch schon davor das Große Ehrensiegel zu verleihen.

Zudem gratulierte Neuhoff zum 70. Geburtstag, wünschte Gesundheit und weiterhin kreative Ideen und Schaffenskraft – dabei Behutsamkeit, hinsichtlich seiner kürzlichen Krankheit, die Ortheil emotional zurück in seine Kindheit führte und durch die nicht zuletzt sein neustes Werk „Ombra. Roman einer Wiedergeburt“ geprägt wurde. Unter anderem hieraus zitierte Ortheil in der anschließenden Lesung, worüber noch gesondert berichtet wird.

Dem Weltbürger und Kosmopolit Ortheil, der zeitlebens immer eng mit der Stadt verbunden war und viele seiner Romane und deren Handlungen „hier ihren Ursprung finden“, hat sich immer besonders für seine Heimat eingesetzt und Bleibendes erschaffen, betonte Neuhoff. Neuhoff selbst durfte Ortheil fast genau 20 Jahre begleiten. Er betonte, dass Wissen als Heimat für Ortheil sehr wichtig und vielleicht in den letzten Jahrzehnten immer wichtiger geworden sei.

Gerade das Elternhaus auf der Köttingerhöhe ist nach wie vor für den Schriststeller das Haus des Denkens und des Schreibens. Anlässlich der Verleihung der Silbernen Gedenkmünze im Jahr 1984 wurde unter anderem seitens des Stadtrates vermerkt: „Hanns-Josef Ortheil verbringt in Wissen manch stille Zeit, die er zum Schreiben benötigt, …“.
Ortheil plant aktuell, dort auf der Köttingerhöhe Neues zu schaffen, etwa einen Leseraum, ein Archiv und Empfangsmöglichkeiten für Gäste.

2001 leistete Ortheil mit der Nacht der Westerwälder Autoren Pionierarbeit für die gesamte Region. Die Westerwälder Literaturtage, die heute von drei Landkreisen geführt werden, wurden zum Markenzeichen.

Als „Hallenbotschafter“ für das Kulturwerk vertrat Ortheil seit 2009 die Interessen der Stadt nicht zuletzt in Gesprächen in Berlin bei Bundeskanzlerin Merkel sowie beim Kultursommer in Mainz. Vor einigen Jahren entstand zudem in der Wissener Fußgängerzone („Sala Ortheil“) und sein Projekt „Abendmusiken“. (KathaBe)
 
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