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Nachricht vom 22.11.2021
Sport
Quantensprung beim Preisgeld: „AK ladies open“ klettern auf 60.000 US-Dollar
Es ist der nächste Quantensprung in der Erfolgsgeschichte der „AK ladies open": Das Altenkirchener Frauentennis-Weltranglisten-Turnier wird bei seiner neunten Auflage im Februar 2022 in die Preisgeldkategorie 60.000 US-Dollar aufsteigen.
Kraftvoll beidhändig geschlagene Rückhand: Die damals 18 Jahre alte Clara Tauson gewann die achten „AK ladies open" mit einem Dreisatz-Finalsieg über Simona Waltert. (Foto: Veranstalter)Altenkirchen. 15.000 und 25.000 US-Dollar waren es einmal und sind Vergangenheit: Nun erfährt das Tennisturnier „AK ladies open“ eine weitere und zwar deutliche Aufwertung. Bei der neunten Auflage im Februar des kommenden Jahres werden 60.000 US-Dollar an Preisgeld ausgeschüttet. „Wir verstehen dies als eine wunderbare Würdigung unserer Arbeit", freut sich Turnierdirektor Razvan Mihai. Im Premierenjahr 2014 war die Konkurrenz auf der Glockenspitze mit 15.000 US-Dollar und zwischen 2015 und 2021 mit 25.000 US-Dollar dotiert. Hinter dem Plus steckt das Konzept des Tennis-Weltverbandes ITF, aus allen Turnieren, die seit mindestens acht Jahren bestehen, eines pro Land aufzuwerten. „Ich habe zunächst verneint", berichtet Mihai, „ich fühlte mich zwar sehr geehrt, allerdings wäre dieser immense Sprung für uns nicht zu stemmen gewesen." Weil der Wettbewerb im Westerwald bei der ITF und der Vereinigung der professionellen Tennisspielerinnen WTA ein immens gutes Ansehen genießt, die Spielergewerkschaft die „Open" in höchsten Tönen lobt und die ITF-Berichte dem Organisationsteam seit Jahren Bestnoten aussprechen, entschlossen sich ITF und WTA, die Differenzsumme des Preisgeldes aus der eigenen Tasche zu tragen. „Wir verstehen das als riesige Auszeichnung", betont Mihai, zumal der Deutsche Tennis Bund in Person von Klaus Eberhard (Sportdirektor) und Barbara Rittner (Verantwortliche für das deutsche Frauentennis) "die Entscheidung aus London ausdrücklich befürworten und unterstützen".

Weit über Altenkirchen hinaus
Hans-Günter Schmidts, Leiter der christlichen Sportorganisation SRS und Mitveranstalter im "firmeneigenen" Burgwächter-Matchpoint mit seinen vier Plätzen, weist auf die Wirkung für die ganze Region hin: „Diese Aufwertung ist auch ein Ausrufezeichen weit über Altenkirchen hinaus, Wir sind dankbar, dass sowohl die heimische Wirtschaft, als auch Land, Kreis und Kommune dieses großartige SRS-Sportevent in Rheinland-Pfalz mittragen und unterstützen.“ Nach dem Reglement 2021 der ITF kassiert die Gewinnerin künftig 9142 US-Dollar (bislang 3935), für die Weltrangliste darf sie sich über 96 Punkte (bislang 50) freuen. Die Spielerinnen, die bereits in der ersten Runde des 32er-Hauptfeldes die Segel streichen müssen, werden mit 557 US-Dollar (bislang 244) entlohnt. Wie in den Jahren zuvor, wird auch eine Doppelkonkurrenz ausgetragen.

Gesetz der Serie
Was seit 2014 für Altenkirchen typisch ist: Oftmals blieben die Favoritinnen „auf der Strecke". Eine erfolgreiche Titelverteidigung gelang noch nie. Die Dänin Clara Tauson, an Position acht gesetzt, setzte sich im Finale der vorerst letzten 25.000er-Auflage vor rund neun Monaten nach 1:46 Stunden mit 3:6, 6:1, 6:3 gegen die Qualifikantin aus der Schweiz, Simona Waltert, durch. Ein umfangreiches Pandemieabwehrpaket hatte die Austragung erst ermöglicht. Allein rund 400 Schnelltests (alle negativ) standen nach der Woche zu Buche. Als alles beinahe noch normal lief, Corona noch nicht ganz die Tentakeln allumfassend um den Globus gewickelt hatte, nämlich 2020, war es die damals 18-jährige Eva Lys aus Hamburg, die sich aufs oberste Podest des Siegertreppchens nach dem überraschenden, aber verdienten 6:2, 6:4 über die an Nummer eins gesetzte Bibiane Schoofs (Niederlande) stellen durfte.

Die Liebe für deutsches Bier
Shuyue Ma gab mit 6:4, 5:7, 7:5 im Jahr 2019 Maryna Zanevska (Belgien) das Nachsehen. Die Chinesin hatte niemand auf der Rechnung gehabt. Ihr Fazit nach ihrem ersten Erfolg im internationalen Tenniszirkus überhaupt: „Ich liebe dieses Turnier, ich liebe den Court in Altenkirchen, und ich liebe deutsches Bier." Inwieweit Gerstensaft Ma wirklich beflügelte, blieb ungeklärt. 2018 setzte sich im Endspiel die Britin Harriet Dart gegen Karolina Muchova (Tschechien) mit 7:6 (7:5) und 6:2 durch, 2017 Schoofs mit 7:5, 7:5 gegen ihre Landsfrau Quirine Lemoine. Die Siegerin im Jahr 2016 hieß Ysaline Bonaventure (Belgien), die mit 6:3, 6:3 die Oberhand über Arantxa Rus (Niederlande) behielt. Der erste deutsche Erfolg ging auf das Konto der Hamburgerin Carina Witthöft. Sie hatte 2015 die Nase vorne mit dem 6:3, 6:4 gegen Andrea Lottner (Düsseldorf) und galt damals als großes Talent nach Kerber, Görges und Co. Der Erfolg von Irina Shymanovich (ehemals Weißrussland, heute Belarus) bei der Premiere im Jahr 2014 (noch 15.000 Euro Preisgeld) war eine kleine Sensation. Reka-Luca Jani (Ungarn) hatte mit 1:6, 6:7 (3:7) das Nachsehen. (vh)
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