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Nachricht vom 28.11.2021
Kultur
Ausfall von Herbstkonzert: Musikverein Dermbach bot tolle Alternative
Der Musikverein Dermbach ließ sich nicht unterkriegen. Das geplante Herbstkonzert im Herdorfer Hüttenhaus ist der Pandemie zum Opfer gefallen. Sollten fast vier Monate Probenvorbereitungen umsonst gewesen sein? Nein. Denn die Musiker gaben nun stattdessen ein Platzkonzert vor der katholischen Kirche in Dermbach.
Das Herbstkonzert im Hüttenhaus musste wegen der Pandemie ausfallen. Doch der Musikverein Dermbach ließ sich nicht unterkriegen und gab nun stattdessen ein Platzkonzert vor der katholischen Kirche in Dermbach. (Fotos: ma) Dermbach. Die Hoffnung, dass Spaziergänger stehenbleiben und zuhören würden und vielleicht auch einige Interessierte extra vorbeikämen, die erfüllte sich. Von Anfang an: Das geplante Herbstkonzert des Musikvereins Dermbach im Herdorfer Hüttenhaus war der Pandemie zum Opfer gefallen. Nicht zum ersten Mal, es wäre schließlich seit 2019 das erste Konzert nach langer Pause gewesen. "Es ist schon ärgerlich“, so Dirigent Thomas Drost. "Selbst wenn wir es hätten machen können, dann wäre immer noch die Frage gewesen, ob es Sinn macht. Denn wenn kein Publikum gekommen wäre das Ganze ja auch uninteressant."

Fast vier Monate Probenvorbereitungen einschließlich Wochenende und allem was dazu gehört, sollten auf jeden Fall nicht ganz umsonst gewesen sein, weshalb beim Musikverein die Idee reifte, stattdessen vor der katholischen Kirche St. Josef in Dermbach ein Platzkonzert zu veranstalten. Die Menschen standen überall verteilt, auf dem Kirchplatz, den Treppen und am Straßenrand und wie in Corona-Zeiten erforderlich, in entsprechendem Abstand. Die Einwohner unterhalb der Kirche kamen in ihrem Zuhause ebenfalls in den Genuss des hochkarätigen, einstündigen Konzerts, die musikalischen Darbietungen schallten in den Ort hinab. Dank den Lichtersternen an der Kirche, den geschmückten Häusern und der klirrenden Kälte, fehlten eigentlich nur noch die Schneeflocken um eine zauberhafte Weihnachtskulisse zu zaubern.

Hut ab allerdings vor den Musikern, deren Blechinstrumente sicher mindestens ebenso kalt waren wie die Finger. Sogar eine lockere, ungeplante Moderation fand statt. Michael Bohl schaffte es praktisch aus dem Handgelenk nach der Begrüßung der Zuhörer zu jedem Musiktitel entsprechende Informationen zu vermitteln. Die Musiker präsentierten bis auf ein Stück den kompletten ersten Konzertteil so wie er auch im Hüttenhaus zu hören gewesen wäre, um den Zuhörern schon einmal einen Vorgeschmack auf den musikalischen Genuss geben, der sie beim geplanten Konzert im Frühjahr erwartet.

Los ging es mit dem würdevollen "Arsenal Marsch“ von Jan van der Roost. Dieser Konzertmarsch enthält wunderschöne Themen und eine ausgedehnte Melodie im Trio. Für den sich anschließenden "Sankt Stefans Choral“ von Otto M. Schwarz diente dem Komponisten als Inspirationsquelle für dieses Werk der überwältigende, beeindruckende, wunderschöne und weltberühmte Wiener Stephansdom. Das Stück "Schmelzende Riesen“ (Armin Kofler) bildete den Abschluss des ersten Teils. Der Gedanke hinter Titel und Werk ist die Klimaerwärmung, die sich auch in Mitteleuropa nicht zuletzt durch den Rückzug der alpinen Gletscher bemerkbar macht.

Der zweite Teil stimmte ein auf den 1. Advent und die kommende vorweihnachtliche Zeit. "Von guten Mächten“ (Scharnagel), "White Christmas“ (van Auken), "Joy tot he world“ (Bernearts) und zuletzt das bekannteste deutschsprachige Weihnachtslied "O du fröhliche (Franz Watz), vermittelten einen festlichen Eindruck und begeisterte die Zuhörer, die sich mit Applaus bei den Dermbacher Musikanten und ihrem Dirigenten bedankten.

Jetzt heißt es für die Musiker und ihre Fans Daumen drücken und darauf hoffen, dass das Konzert wie geplant im Frühjahr 2022 stattfinden kann. (ma)
   
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