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Pressemitteilung vom 25.01.2022
Politik
Landes-Ministerin machte sich auch in Mudersbach Bild vor Ort
Die rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) war während ihres Besuchs im Kreis Altenkirchen nicht nur in Wissen, sondern auch in Mudersbach. Konkret ging es bei ihrer Visite der Firma Knauf Interfer/Patz um die Verkehrsproblematik in der Bahnhofstraße und eine neue Anbindung des Gewerbegebietes an die B 62.
Die rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt (3. von links) besuchte in Begleitung einer Delegation aus Politik und Verwaltung die Fa. Knauf Interfer/Patz in Mudersbach. Thema war auch eine neue Anbindung der Bahnhofstraße und des Gewerbegebietes. (Foto: Verbandsgemeinde Kirchen) Mudersbach. "Die Lage persönlich anschauen und ein Gespür dafür bekommen, wo es hängt." Darum ging es nach Worten der rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt bei ihrem Besuch in Mudersbach, wie es in einer Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Kirchen heißt. Bei dem gemeinsamen Austausch mit den verschiedenen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung bei der Firma Knauf Interfer/Patz standen die Verkehrsproblematik in der Bahnhofstraße und eine neue Anbindung des Gewerbegebietes an die B 62 im Fokus.

"Die Bedeutung des Themas wurde durch die hohe Beteiligung politischer Mandatsträger von der Ortsgemeinde- bis zur Bundesebene unterstrichen", stellt die Pressestelle der Verbandsgemeinde heraus. So konnte Kirchens Verbandsgemeindebürgermeister Andreas Hundhausen gleich mehrere regionale Politiker begrüßen: die Bundestagsabgeordneten Sandra Weeser (FDP) und Erwin Rüddel (CDU), die Landtagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) sowie Landrat Dr. Peter Enders. Auch die Ortsbürgermeister aus Mudersbach und Brachbach, Christian Peter und Steffen Kappes, waren vor Ort – genauso wie Wirtschaftsförderer Tim Kraft und – in Doppelfunktion als Erster Beigeordneter der VG Kirchen und Vorsitzender des Mudersbacher Bürgervereins – Ulrich Merzhäuser. Und damit ist die Liste der Anwesenden noch nicht zu Ende: Ebenfalls dabei waren die Mudersbacher Beigeordneten Renate Otto und Bernhard Steiner. Die Staatsministerin kam in Begleitung ihres zuständigen Abteilungsleiters im Ministerium Michael Puschel und Lutz Nink vom Landesbetrieb Mobilität in Diez.

Dass laut Pressestelle die Problemlage durchaus komplex sei und verschiedene Interessenlagen aufeinanderträfen, sei bei der Analyse vor Ort schnell deutlich geworden. Einig sei man sich in der Einschätzung, dass die derzeitige Verkehrssituation in der Bahnhofstraße untragbar sei. Davon betroffen seien die vom Schwerlastverkehr geplagten Anwohner genauso wie die Unternehmen im Mudersbacher Gewerbegebiet. Als zusätzlicher Gefahrenpunkt erweise sich der angrenzende Bahnübergang, der trotz entsprechender Beschilderung immer wieder verkehrswidrig von Lkw überquert werde, was schon einige Male zu brenzligen Situationen geführt habe.

Eine Lösung könne es mit einer neuen Anbindung der Bahnhofstraße an die B62 geben, so die übereinstimmende Meinung laut Pressetext. Doch dafür bedürfe es eines ganzheitlichen Konzeptes, das die Planungen für die Ortsumgehung berücksichtigte und am Ende auch die Akzeptanz der Bevölkerung haben müsse. Michael Puschel und Lutz Nink wiesen der Pressestelle zufolge darauf hin, dass die Ortsumgehung als Projekt im Bundesverkehrswegeplan angemeldet sei. Der Bund als Baulastträger wolle damit die stark belastete Bundesstraße 62 im Zuge der Ortsdurchfahrt Muderbach umfahren. Die favorisierte Trassenführung im Talraum der Sieg stoße bei den Verantwortlichen vor Ort aber auf Widerstand. Ein alternativer Straßenplanungsentwurf, der eine Anbindung des Mudersbacher Gewerbegebietes über eine Schleife von der B 62 in Höhe Einmündung Steinstraße kommend bis hinunter ins Tal vorsieht, könne aber praktisch zu den Akten gelegt werden. "Hangplanung und Umgehung beißen sich", lautete die klare Aussage aus Mainz. Gleichzeitig gab es das Signal, die Planungen für den genauen Trassenverlauf im Hinblick auf die vorgebrachten Bedenken in der Region noch einmal überarbeiten zu wollen. Diese Planungen könnten in einer Machbarkeitsstudie betrachtet werden, um sowohl den Verlauf der B 62, die Anbindung des Gewerbegebietes als auch den Bahnübergang als Gesamtprojekt darzustellen.

Zunächst aber bekamen die Vertreter der kommunalpolitischen Gremien die "Hausaufgabe" mit auf den Weg, Konsens vor Ort herzustellen. Eine Lösung erfordere Kompromissbereitschaft auf allen Seiten. Tim Kraft, Wirtschaftsförderer der Verbandsgemeinde Kirchen, nahm laut Pressetext den Ball auf und erklärte mit Blick auf die Situation von Knauf Interfer: "Wir werden keine Lösung finden, die alle zufrieden stellt. Wichtig ist, dass das Unternehmen Verlässlichkeit und Planungssicherheit bekommt und dass die Bürgerinnen und Bürger eingebunden werden."

Diese Sicherheit brauche man dringend, bevor man weiter am bisherigen Standort investieren werde, unterstrich Patz-Geschäftsführer Thomas Niederhofer, der durchaus große Pläne für Mudersbach hat. Neben einer Erweiterung der Produktionsstätte denke man auch über einen eigenen Gleisanschluss nach. "Die Zukunft des Güterverkehrs geht nur über die Bahn", erklärte Niederhofer mit Blick auf die notwendige Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Vorher müsse aber erkennbar sein, ob das Unternehmen hier eine Zukunft habe.

"Eine zeitgemäße Verkehrsanbindung ist für Betriebe wichtig, um sich für einen Standort zu bekennen", stimmte Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt zu und lobte die Geschäftsführung nach einem Rundgang durch den Betrieb für deren Engagement. Man sei dankbar für Unternehmen, die Wertschöpfung sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region bieten. Die Firma Knauf Interfer bezeichnete Schmitt als "Musterbeispiel für gelebten Mittelstand".

Für Geschäftsführer Thomas Niederhofer war der Tag nach eigener Aussage erfolgreich, habe er doch für Klarheit gesorgt. Gefragt seien jetzt die politischen Entscheidungsträger. Bürgermeister Andreas Hundhausen signalisierte, dass man sich zeitnah mit LBM und Ortsbürgermeistern zusammensetzen und gemeinsam das weitere Vorgehen ausloten werde. (PM)
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