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Nachricht vom 13.02.2022
Region
Wäller Tour Iserbachschleife: Panoramen, Bachtäler und Geschichte im Wiedtal
Die Wäller Tour "Iserbachschleife" führt auf 21 Kilometern über die Höhen und durch die Täler des Wiedtals. Neben romantischen Bachläufen finden Wandernde entlang der Strecke auch eine Kirchenruine und traumhafte Panoramablicke. Mit einer Abkürzung ist die Tour auf zwei Runden aufteilbar.
Traumhafte Panoramasichten auf der Wäller Tour Iserbachtal. (Foto: Andreas Pacek)Anhausen. Die Wäller Tour “Iserbachschleife“ ist mit ihren 21 Kilometern sicher eine der längsten Wäller Touren. Durch eine Abzweigung (in der Wegführung gelb markiert) lässt sich die anspruchsvolle, aber lohnende Tour auf zwei Etappen mit 15 und 12 Kilometern aufteilen. Somit gehören beide Etappen zwar auch zu den langen Wanderungen, aber für viele ist die Strecke durch die Aufteilung eher zu bewältigen. Beschreiben werden wir die komplette Tour, da die Abkürzung zwischen der Thalhauser Mühle und Anhausen gut markiert ist.

Start der 21 Kilometer langen Strecke ist der Parkplatz “Auf dem Löh“ in Anhausen. Die Streckenführung läuft gegen den Uhrzeigersinn, zuerst in Richtung Meinborn und dann ins Steinebachtal. Auf dem ersten Teilstück kann man bereits eine wunderbare Panoramasicht genießen. Über einen romantischen und naturnahen Pfad entlang des Bachs geht es zur Schutzhütte “Am Steinbruch“, an welcher man rechts zur bekannten Kirchenruine Hausenborn abbiegt. Diese liegt idyllisch mitten im Wald und ist jederzeit frei zugänglich. Unter Denkmalschutz stehend blickt sie auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück und wird noch heute als Wallfahrtsort und Pilgerstätte gern besucht. Mit dem vollständigen Namen “Unserer Lieben Frau zu Hausenborn“ ist sie eine Marienverehrungsstätte, welche aus Bruchstein im gotischen Stil erbaut wurde. Neben der Ruine in der kleineren Kapelle steht das Gnadenbild der Hausenborner Kapelle.

Von der Kirchenruine geht es schließlich wieder hinab ins Saynbachtal nach Isenburg und von dort direkt wieder steil bergauf, die rund 600 Höhenmeter der Tour müssen ja untergebracht werden. Wer die Kondition und Zeit hat, sollte unbedingt einen Abstecher zur Burgruine Isenburg und zur Pfarrkirche St. Katharina einplanen, ein Besuch lohnt sich absolut. Anschließend kommt ein Abschnitt der Tour, den vor allem Wasserliebhaber besonders mögen werden. Über den sogenannten “Wasserweg“ mit zwei schönen Sitzplätzen für eine Rast mit Blick auf Isenburg kommt man ins Iserbachtal, welches der Wäller Tour Iserbachschleife seinen Namen gibt. Auf dem Weg zur Thalhauser Mühle säumen mehrere Fischteiche die Strecke. Eine weitere tolle Rastmöglichkeit erreicht man am Veltens Weiher, welcher eine schöne Tischgruppe bereithält. Besonders auf diesem Abschnitt nahe dem Wasser sollte man die Umgebung besonders aufmerksam beobachten, denn oft kann man hier Arten entdecken, die man sonst nicht so häufig findet.

Weiter geht es in die Gemarkung Rüscheid. Ein Lehrpfad mit dem Namen “Dremherem em Reschd“ (Drumherum um Rüscheid) sorgt für kurzweilige Abwechslung mit liebevollen Informationstafeln zum Ort. Die kleinen Pausen zum Lesen der Tafeln sind sicher dem einen oder anderen Wandernden sehr willkommen, die Tour ist nämlich nicht nur lang, sondern streckenweise auch anspruchsvoll. Am höchsten Punkt überquert man die L 258. Hier ist Vorsicht geboten, denn es handelt sich um eine viel befahrene Straße. Kurz darauf erreicht man die Bürgermeister-Wink-Hütte mit einem fantastischen Ausblick ins gegenüberliegende Jahrsbachtal. Vorbei am Himmelsteich und Sportplatz geht es über grüne Wiesen zu einer Aussichtskanzel. Der Rundumblick reicht hier bis in den Taunus und bei klarer Sicht kann man sogar den 70 Kilometer entfernten Feldberg erkennen. Ab hier ist Endspurt angesagt und der Weg führt durch einen verzaubert wirkenden Wald zurück nach Anhausen. Neben der eindrucksvollen historischen Anhauser Kirche aus dem 13. Jahrhundert bietet das letzte Stück der Wäller Tour auch noch einige schöne Aussichten und Panoramablicke.

Die Wäller Tour Iserbachschleife ist mit ihren 21 Kilometern und 600 Höhenmetern sicher nicht für jeden geeignet. Aufgeteilt auf zwei Etappen ist sie auch noch immer anspruchsvoll und man sollte sich im Klaren sein, ob man dem wirklich gewachsen ist. Für ungeübte Gelegenheitswanderer ist sie daher vielleicht weniger geeignet, aber wer sich eine solche Strecke zutraut, der wird sicher nicht enttäuscht. Einkehrmöglichkeiten gibt es auch, allerdings nicht sehr viele und manche etwas abseits der Strecke. Daher sollte man auf jeden Fall ausreichend Getränke und eine Kleinigkeit zum Essen dabeihaben. Die Rastmöglichkeiten entlang der Strecke laden zu einer ausgiebigeren Pause mit Picknick ein. Ganz wichtig ist festes Schuhwerk, was bei einer solchen Wanderung allerdings ohnehin selbstverständlich sein sollte.


Tour-Informationen:
Art: Rundweg
Schwierigkeit: schwer
Strecke: 21 km
Dauer: 7,5 Stunden
Steigung: circa 600 Höhenmeter
Familiengeeignet: eher nein, da anspruchsvoll und weit
Beschildert: Ja
Beschaffenheit: überwiegend Naturwege und Pfade
Besonderheit: Wäller Tour
Startpunkt: Parkplatz "Auf dem Löh" in 56584 Anhausen (Ecke Neuwieder Straße / Auf dem Löh)
Zielpunkt: wie Startpunkt

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