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Nachricht vom 28.02.2022
Kultur
Herkersdorfer Carnevalsclub: "Närrische Schnitzeljagd" begeisterte Jung und Alt
Alle waren heiter: sie Menschen und das Wetter: Bei der "närrischen Schnitzeljagd" des Herkersdorfer Carnevalsclub waren 135 Kinder, Frauen und Männer bunt kostümiert auf Schusters Rappen unterwegs. An den Mitmachstationen gab es viele lustige und fröhliche Momente - und am Ende für alle ein Schnitzel.
Viel Spaß beim Mariechenstiefelzielweitwurf hatte dies Frauengruppe: Mit Schmackes wurde auch dieser Stiefel in dem vorgesehenen Loch platziert. Weitere Eindrücke in der Galerie unter dem Artikel. (Fotos: tt)Herkersdorf/Offhausen. "Das ist einfach ein Träumchen", sagte ein Teilnehmer der gerade an der Mitmachstation auf dem Dorfplatz Offhausen ankam. Die "närrische Schnitzeljagd" war eigentlich aus der Situation herausgewachsen, weil ja erneut gar nichts an Sitzungskarneval in der Session möglich war. Denn auch beim Herkersdorfer Carnevalsclub (HCC) war alles gestrichen. Der Traditionsverein hatte mit seiner Idee, doch etwas anbieten zu wollen, einen Glücksgriff gelandet. Die Idee, die der Vorstand und die Vereinsgruppen ausgetüftelt hatten, begeisterte Jung und Alt. Die Familien und Gruppen kamen über die Grenzen von Herkersdorf und Offhausen hinaus herbei und verlebten schöne Stunden auf der drei Kilometer langen Route. Diese führten von Herkersdorf am Druidenstein vorbei und durch Offhausen bis an die Grundschule. Allenthalben waren freudige Gesichter zu sehen. Die Teilnehmer sparten nicht mit Lob für die Organisatoren. "Das ist richtig gut organisiert", sagte Simone Imhäuser. Die Aktion sei außerdem vielseitig. Die Verpflegung sei auch bestens, hieß es. Am Ziel, der letzten Station, das war die Grundschule, gab es für alle - nomen est omen- schließlich noch ein Schnitzel im Brötchen.

Obwohl der Karneval ausfällt, war unübersehbar, dass man sich in der fünften Jahreszeit befindet. An Kostüm mangelte es auf der Strecke wahrlich nicht. Fantasievoll hatten sich die Menschen in karnevalistische Schale geworfen. Da waren die Nachbarn aus Offhausen, die sich als "Bauernhof kostümiert hatte. Ein Junge war als Traktor verkleidet. Gockel und Hühner liefen auch mit. Und ein weiteres Kostüm zeigte eine Vogelscheuche. Beim Gespräch mit den Kostümierten wurde deutlich, dass sie sich freuten, trotz Corona etwas unternehmen zu können. Am Start auf dem Dorfplatz begrüßten Sitzungspräsident Stephan Kreps und Katrin Schramm, Trainerin der Prinzengarde. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es Proviant. Die Bauernhof-Gruppe hatte auch einen Bollerwagen dabei. Aus der Musikanlage erklang noch das Lied "Das rote Pferd", als die Gruppe an der nächsten Ecke in Herkersdorf abbog. Die erste Station war ungefähr 250 Meter entfernt an der Heilig-Kreuz-Kirche. Etliche rote Mariechenstiefel stapelten sich dort. Aber: Niemand musste tanzen.

Die Stiefel waren Wurfmaterial, das in die Öffnung des nachgebauten Offhausener Backes geworfen werden sollte. So konnten Punkte gesammelt werden. Der Jubel der ganzen Gruppe war groß, wenn wieder ein Stiefel in der Öffnung verschwand. Im Bereich der ersten Kreuzwegstation hatte der Damenelferrat – die Stationen wurden alle von den Vereinsgruppen betreut - die nächste Mitmachgelegenheit aufgebaut. Die Sessionsorden des HCC mussten nach ihrem Erscheinen sortiert werden. Wer alles richtig gemacht hatte, der konnte schließlich den Namen der Prinzessin lesen: Sarah II. (Heidemann). Ihre Lieblichkeit war an der Stationen auf dem Dorfplatz Offhausen präsent. Hier war der Prinzessinnenwagen ein Blickfang. Die Aufgabe war schnell erklärt, aber gar nicht so einfach zu lösen: Wie viel wiegt das mit Kamellen vollgestopfte Krämerglas? Wetere Punkte konnten gesammelt werden, wenn eingespielte Karnevalshits erkannt wurden. Die Prinzengarde hingegen war am Wahrzeichen Druidenstein im Einsatz. Auch im Schatten des "Köppels" kam die Gaudi nicht zu knapp daher, als Kinder und Erwachsene Ringe warfen. Wenn diese sich an Nase, Kopf oder Armen einer Clownfigur verfingen brachte es Punkte. Vom "Köppel" aus, dem höchsten Punkt der Strecke, ging es zunächst weiter bis an den Pferdehof. Hier wiederum war die Schautanzgruppe aktiv.

In der langen Zeit der pandemiebedingten Vakanz des Faschings habe man den Karnevalsruf vergessen, leitete die HCC-Gruppe in das Spiel ein. Nur einen Lückentext hatte man noch zusammen bekommen. Der war auf Transparenten notiert. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es nun die Aufgabe, auf Zeit die bereit liegenden Worte in den Text einzufügen. Nachdem die Stoppuhr runtergelaufen war, wurde der vervollständigt Text laut gerufen. Natürlich samt der potenziellen Fehler. Auch hier kam Heiterkeit auf. Außerdem waren die Gruppen aufgerufen, noch etwas zu reimen, und zwar immer an die Zeilen der vorangegangenen Gruppe anknüpfend. Das alles kam bei allen gut an. Mit Kröbbelchen, Chips, Süßigkeiten und Getränken waren alle für den Weg versorgt worden. Auch die vorletzte Gruppe, die sich nachmittags los machte. Mit ihnen war an den Stationen neben dem HCC Ruf "schlöng ronner" auch "Nadda Jööh" zuhören. Unverkennbar: Das Quintett kam von der anderen Seite des "Köppels". Die Herdorfer Karnevalisten schmuzelten: Mit ihnen sei alles vertreten, Bollmichs, DJK, Domspatzen und Ex-Prinz der DJK.

Es war nicht die einzige Gruppe, die aus dem Städtchen bei der "närrischen Schnitzeljagd" mitmachte, wie hier und da mit dem Karnevalsruf aus dem Städtchen zu vernehmen war. "Es ist schön, dass so eine Aktion stattfindet", sagte Annette Schlemper aus Elben. Mit Schlemper und Katrin Schramm klapperte dann tatsächlich letzten Gruppe des Tages die einzelnen Stationen ab. Die Nummer 27 war eine reine Kindergruppe. In der Gruppe waren auch die Drillinge von Schlemper: Nele, Sophie und Maja. An der letzten Station, an der Grundschule, bissen auch die Drillinge herzhaft in ein Schnitzelbrötchen. Die Vorstandsmitglieder Nadja Kreps und Melanie Stock gaben die Schnitzelbrötchen aus, und auch die Altprinzengardisten Hubert Klein, Heinz Berndes und Peter Schmidt waren hier im Einsatz. Auch die HCC-Freunde vom Känner Karnevalsclub jenseits der Landesgrenze im Siegerland lobten die "wirklich schöne Idee": "Das hat Spaß gemacht und ist gut gemacht."

Der große Zuspruch zeigte sich für Katrin Schramm auch daran, dass "unheimlich viele Familien mit Kindern" mitmachten. Die Aktion sei gut angekommen worden, freute sich Stephan Kreps, als nachmittags die 27. Gruppe an der Grundschule angekommen war: "Die Leute waren sehr gut drauf." Es sei eine einmalige Situation gewesen, , sagte er mit Blick auf die "närrische Schnitzeljagd", aber er meinte auch, dass man sich die Aktion für die Zukunft warm halten könne. (tt)
       
       
       
 
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