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Nachricht vom 01.03.2022
Region
Aus der Ukraine nach Walterschen geflüchtet: Ferienwohnung wird zum sicheren Hafen
Viktor Sliepichev ist froh und dankbar: Seine Eltern und seine Tochter konnten aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine flüchten. Am Sonntag (27. Februar) hat er sie an der polnischen Grenze abgeholt und sie in Walterschen in Sicherheit gebracht. Dabei geholfen hat Verena Faber, die der Familie die Ferienwohnung auf ihrem Reiterhof zur Verfügung gestellt hat.
Von links: Viktor Sliepichev, seine Mutter Maria und Verena Faber (Bild: kkö) Walterschen. Durch eigenes Erleben kam Verena Faber auf die Idee, den Menschen in der Ukraine zu helfen. Die Besitzerin eines Reiterhofs in Walterschen ist persönlich bekannt mit Viktor Sliepichev, der aus der Ukraine stammt und seine Eltern und seine Tochter am Sonntag, 27. Februar, wieder in die Arme schließen konnte. Der junge Mann fuhr an die polnische Grenze, wo er nach einer längeren Wartezeit seine Angehörigen fand und begrüßen konnte. Verena Faber hat nicht nur ein großes Herz für ihre Pferde, sondern auch für Menschen in Not. Als sie von der Situation der Eltern ihres Bekannten hörte, war sofort klar, dass geholfen werden muss. Als die Frage aufkam, wo die drei Neuankömmlinge bleiben könnten, stellte Faber kurzerhand ihre Ferienwohnung zur Verfügung. Die Unterbringung in der Ferienwohnung wurde vorbereitet. Da Faber eigentlich noch keine Gäste erwartete, musste - wie sie es nannte - erst „klar Schiff“ gemacht werden. Hierbei wurde Faber von Reitschülerinnen und ihrem Lebensgefährten unterstützt.

Nachdem Viktor Sliepichev und seine Eltern (Mutter 64 Jahre alt, Vater 71) von den Problemen in der Heimat berichtet hatten, war sofort klar, dass mehr notwendig sei. Gemeinsam schmiedeten die Beteiligten einen Plan. So sollen nun Spenden gesammelt werden, die dann an die polnische Grenze transportiert werden. Hier werden die Spenden an die vor Ort tätigen Hilfsorganisationen übergeben. Besonders wichtig, so Sliepichev, sind warme Kleidung und Konserven zum Sofortverzehr. Vielfach gibt es keine Möglichkeit zum Kochen. "Konserven können auch über einem Lagerfeuer erwärmt werden", so Sliepichev weiter. Es fehlen auch Hygieneartikel und Verbandsmaterial. Wichtig seien auch Babynahrung und Windeln. In den Trümmern der Städte werden Kinder geboren, deren Mütter kaum das nötigste bekommen können.

Neben den Dingen des täglichen Bedarfs fehlen auch Taschenlampen, Schlafsäcke und Iso-Matten. In den Kellern und den Schächten der U-Bahn wird es derzeit noch sehr kalt, sodass auch Decken gebraucht werden. Spenden können auf dem Faberhof Gartenstraße 4, 57632 Walterschen abgegeben werden. Verena Faber bittet um telefonische Kontaktaufnahme unter 0152 34058509, damit sichergestellt ist, dass sie oder einer der Helfer anwesend sind.
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