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Nachricht vom 07.03.2022
Region
Betzdorf: "Gabenzaun"-Aktion geht weiter – diesmal für die Menschen in der Ukraine
Das Leid und die Not der Menschen in der Ukraine sind groß, aber auch der Wille helfen zu wollen. Hilfsgüter mit dem Ziel Ukraine nimmt Sarah Giermann-Striegl aus Betzdorf entgegen. Haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel, aber auch Decken, Isomatten und Schlafsäcke werden angenommen.
Bei der Aktion "Gabenzaun" in der Pandemie hatte Sarah Giermann-Striegl schon viel Erfahrungen in Sachen Sammeln von Spenden gemacht. Nun sammelt sie wieder – diesmal für die Menschen in der Ukraine. (Fotos: tt)Betzdorf. "Ich mache das aus Solidarität. Einfach nichts zu tun, das ist für mich schwierig", sagt Sarah Giermann-Striegl mit einem Lächeln. Gerade hat sie zwei Tüten mit Hilfsgütern entgegengenommen, die Menschen bei ihr an der Eisenbahnstraße 17 in Betzdorf vorbeigebracht haben. Giermann-Striegl sortiert gleich die Sachen. Es sind haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel. Einige Kisten sind an diesem ersten Aktionstag schon zusammen gekommen und stapeln sich in der Garage an dem Anwesen. Es ist nicht das erst Mal, dass die Garage für solche Zwecke herhalten muss. Als vor zwei Jahren Corona auch die Tafel Betzdorf lahmlegte, hatte Giermann-Striegl die Aktion "Gabenzaun" an der ev. Kreuzkirche initiiert – und die gespendeten Lebensmittel und Hygieneartikel in der Garage deponiert. Acht Wochen wurden täglich die Sachen an bedürftige Menschen ausgegeben von Giermann-Striegl und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Den Abschluss fand die Aktion 2020 kurz vor Weihnachten, als Lebensmittel und Präsente an der Tafel an die bedürftigen Menschen ausgegeben wurden.

Zweifelsohne: Die engagierte Betzdorferin hat Erfahrungen beim Sammeln und Verteilen von Spenden für Bedürftige. Um das Verteilen muss sie sich diesmal jedoch selbst nicht kümmern. Aber sie ist eine Anlaufstelle, wo Hygieneartikel und haltbare Lebensmittel abgegeben werden können – mit dem Ziel polnisch-ukrainische Grenze. Ein Freund hatte Giermann-Striegl auf die geplante Hilfsaktion angesprochen. Diese hat der Freund und dessen Arbeitskollege, dessen Ehefrau aus der Ukraine stammt, angeleiert. Die beiden Männer wollen die Hilfsgüter bis an die polnisch-ukrainische Grenze bringen, berichtete Giermann-Striegl: "Das ist der derzeitige Plan." Die beiden wollen am Freitag, dem 11. März, die gesammelten Spenden in Betzdorf abholen. Das heißt, dass bis einschließlich Donnerstag, dem 10. März, könnnen Spenden bei Giermann-Striegl abgegeben werden können.

Dass der Freund die Idee hatte, bei Giermann-Striegl nachzufragen, ob sie die Hilfsgüteraktion unterstützen könne, das dürfte auch daran liegen, weil die Betzdorferin nach der "Gabenzaun"-Aktion reichlich Erfahrung hat was das Sammeln von Spenden angeht. Haltbare Lebensmittel, Milch, Babynahrung und Hygieneartikel sollen verfrachtet werden. Aber auch Decken, Schlafsäcke und Iso-Matten, berichtete Giermann-Striegl und fasste es zusammen: "Alles, was man als humanitäre Hilfe bezeichnen kann." Aber: Es wird keine Bekleidung angenommen. "Es geht darum, die lebenswichtigsten Dinge zu liefern", erklärte sie. Am ersten Tag zeigte sie sich mit der Resonanz absolut zufrieden, und sie betonte: "Jede Kleinigkeit hilft." Spenden von Toilettenpapier und Wasser wären auch gut, antwortete Giermann-Striegl auf eine Frage des Berichterstatters - und: "Auch stilles Wasser für Babynahrung." Gut wäre es, sagte sie, wenn die Spenden vorsortiert sind. Gut wäre als Verpackung ein Karton. Und hilfreich wäre es, wenn der Inhalt auf dem Karton notiert beziehungsweise und aufgelistet ist – denn: "Das spart Zeit", sagte Giermann-Striegl.

Spenden können an der Eisenbahnstraße 17 in Betzdorf abgegeben werden. Wer spontan etwas vorbeibringen möchte, der kann die Sachen in einer bereitstehenden Kiste ablegen. Bei größeren Spenden wäre es jedoch praktisch, einen Abgabetermin zu vereinbaren, damit alles direkt untergestellt werden kann – und zwar unter 0151/26049184. (tt)
       
   
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