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Nachricht vom 02.04.2022
Kultur
Kabarett in Perfektion: Jürgen B. Hausmann begeisterte das Publikum in Wissen
Bereits vor Beginn des Programms war dem Publikum anzumerken, wie sehr sich alle auf diesen Abend gefreut hatten. Die "veranstaltungslose" Zeit ist vorbei, so war vielfach zu hören. So geniale Künstler wie den Hausmann und seinen musikalischen Partner Harald Claßen erlebt man nicht oft im Westerwald.
Natürlich war auch die Haarmode der 70er Thema. (Foto: kkö)Wissen. Bereits weit vor dem Einlass in den "Kulturtempel" der Siegstadt wurde es schwierig, einen Parkplatz zu finden. Dies zeugte von dem großen Interesse am Besuch von Jürgen B. Hausmann. Mit seiner aus dem Leben gegriffenen Komik begeistert Hausmann immer wieder sein Publikum. Seit nunmehr 23 Jahren begleitet ihn sein Bühnenpartner Harald Claßen, der die Gags musikalisch unterlegt. Als der Hausmann die Bühne betrat, brandete der erste Applaus auf. Schon der erste Satz saß: "Auf der Fahrt hierher dachten wir beide 'frohe Weihnachten', bei dem Schnee kein Wunder, oder?"

Das Jubiläumsprogramm ist eine Zeitreise durch die vergangenen Jahrzehnte. So wurden auch die bekannten Erfrischungstücher thematisiert. Hausmann erinnert sich an etwas, das viele "ältere" Besucher auch kennen dürften: den Finger der Tante, wenn es einen Fleck im Gesicht zu beseitigen gab. Er hätte bei "Wetten das ..." an der Spucke die Tante erkennen können. Dies führte zu großem Applaus. Bei dem ehemals wichtigen Song "Bier und ein Appelkorn" sangen die Besucher begeistert mit. Hausmann, von Hause aus Lehrer für Latein, meinte: "Ich bin ja bis 2030 beurlaubt. Aber als jetzt sieben Monate keine Auftritte möglich waren, hab ich in der Schule angerufen und gesagt, dass ich wiederkomme, wenn das so weitergeht. Am anderen Ende wurde es still und dann kam: 'Bevor du wiederkommst, erfinde ich selber nen Impfstoff'".

"Zu unserer Kinderzeit gab es nur zwei Cremes: Nivea für vorne und Penaten für hinten. Die ging uns Kindern am …. vorbei", so der Hausmann. Viele der der Besucher konnten sich an diese Dinge gut erinnern. Zum Beispiel daran: Samstag war Badetag. Da war es schon Wellness, wenn man als Erster dran war. Vor der Pause begeisterte Jürgen B. Hausmann sein Publikum mit dem Ausspruch: "Schön dass ein solcher Abend wieder möglich ist. In solch einer tollen Location mit einem solch tollen Publikum". Der Applaus war ihm gewiss.

Bei den neuen Techniken, die in der zweiten "Halbzeit" zur Sprache kamen, ist sich der Hausmann auch nicht so sicher. "Ich bin ja Lehrer für Latein, wir kennen noch SMS auf Marmortafeln. Die sind unbegrenzt gespeichert." Bei dem neuen PC mit CD-Laufwerk ließ er sich was einfallen: Schublade auf, Schinkenwurst rein, Schublade zu. Dann die Frau rufen, ihr das zeigen mit dem Satz: "Wir haben eine E-Mail vom Metzger". Der Schwenk zur jüngeren Vergangenheit fiel ihm natürlich leicht. Mit Kanzlerkandidaten aus der Region, er stammt aus Alsdorf bei Aachen, haben wir ja kein Glück, so Beckers. Da gab es Martin Schulz, den mögen sie in Würselen immer noch.

Der Witz und seine unnachahmliche Art machen den Künstler so spannend für das Publikum. Er schaut dem Volk "aufs Maul" und verarbeitet alltägliche Gegebenheiten wie kaum ein anderer. In seinen Vorträgen erkennen sich die Besucher seiner Veranstaltungen oft wieder. Zumindest aber kennt jeder jemanden, auf den das Gesagte zutrifft. Das Publikum ließ den Hausmann und seinen musikalischer Partner Harald Claßen nur nach einer Zugabe von der Bühne.
       
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