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Nachricht vom 04.04.2022
Region
Weyerbusch: Martin Diedenhofen unterstützt Bürgerinitiative
Der Bundestagsabgeordnete Martin Diedenhofen (SPD) besuchte die Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen B8 in Weyerbusch. Der Politiker war bereits im Bundestagswahlkampf auf Einladung der Ortsgemeinde in Weyerbusch vor Ort und hatte sich einen ersten Eindruck über die geplanten Ortsumgehungen entlang der B8 verschafft.
V.l.: Max Weller (Bürgerinitiative), Gunnar Lindner (Bürgerinitiative) Martin Diedenhofen, MdB (Bundestagsfraktion SPD), Anka Seelbach (Vorsitzende SPD in Raiffeisenland), Gerd Müller (Bürgerinitiative), Bernd Becker (Vorsitzender SPD Kreistagfraktion Altenkirchen-Flammersfeld), Guido Barth (Ortsvorsteher Hilkhausen). (Foto: privat)Weyerbusch. Bei diesem Termin hatte Martin Diedenhofen den Aktivisten der Bürgerinitiative versprochen, nach der Wahl wieder nach Weyerbusch zu kommen und über das geplante Projekt der Ortsumgehungen in Kircheib, Weyerbusch und Helmenzen zu sprechen.

Bei warmem Sonnenwetter besichtigten die Aktivisten der Bürgerinitiative zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten sowie Anka Seelbach (Vorsitzende SPD in Raiffeisenland) und Bernd Becker (Vorsitzender SPD Kreistagsfraktion Altenkirchen-Flammersfeld) die möglichen Trassenverläufe rund um Weyerbusch. Während der Besichtigung waren auch die weiteren geplanten Ortsumgehungen Thema.

Auswirkungen auf Trinkwasserversorgung oder Landwirtschaft
Angesichts des schönen Wetters und der trockenen Böden wurde intensiv über den Wasserhaushalt und Klimaveränderungen geredet. Die Auswirkungen der geplanten Ortsumgehungen für das Grundwasser wären erheblich. Die gegebenenfalls notwendigen Flächenversiegelungen würden dazu führen, dass Niederschlagswasser nicht mehr in den Boden eindringen könnte, sondern schnell abfließen würde. Die tiefen Einschnitte in die Landschaft und die notwendigen erheblichen Erdbewegungen würden sich weiterhin sehr negativ auf die Grundwasserneubildung auswirken. Dies hätte gravierende Folgen für die heimische Vegetation, die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung.

"Auswirkungen nicht hinnehmbar"
Der Flächenverlust würde bei dem Gesamtprojekt über 150 Hektar betragen, das sind mehr als 200 Fußballfelder. Flächen, die dann nicht mehr für die Nahrungsmittelgewinnung zur Verfügung stehen würden. Dies wäre ein viel zu hoher Preis dafür, dass der Verkehr zwei Minuten schneller von der Landesgrenze bis in die Kreisstadt Altenkirchen fließen würde.
Martin Diedenhofen stellte fest: „Die Auswirkungen dieses Straßenbauprojektes auf die Natur und Landwirtschaft stehen in keiner vernünftigen Relation zu dem Nutzen für den Verkehr und sind im Angesicht des Klimawandels nicht mehr hinnehmbar." Nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine mit den massiven Ausfällen in der Getreideproduktion zeige, wie wichtig auch die heimische Lebensmittelproduktion sei.

Alle betroffenen Ortsgemeinderäte und der Verbandsgemeinderat haben bereits gegen die Ortsumgehungen gestimmt, und in einer Umfrage der Bürgerinitiative zeichnet sich ein deutliches Votum der Gewerbetreibenden in der Region gegen das Bauprojekt ab. Daher sollten die geplanten Straßenbauvorhaben unter ernsthafter Berücksichtigung von Klima- und Umweltinteressen dringend überdacht werden.

Martin Diedenhofen versprach den Gastgebern von der Bürgerinitiative, sie bei dem Anliegen zu unterstützen und sich auch mit den Koalitionspartnern in Berlin über die Pläne auszutauschen. Die Bürgerinitiative und der Bundestagsabgeordnete werden in Kontakt bleiben. (PM)
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