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Pressemitteilung vom 08.04.2022
Politik
Brachbach verfolgt neue Lösung für den Zechenwalplatz
Ein Gemeindezentrum am Zechenwaldplatz? Diese Planungen wird Brachbach nicht weiterverfolgen, wie die Pressestelle der Verbandsgemeinde informiert. Demnach strebt die Gemeinde nun alternative Ziele an, die zu "verantwortungsvollen Kosten umsetzbar" sind.
Die SWR-Landesschau hatte den Zechenwaldplatz und die ursprünglichen Planungen Anfang  März vorgestellt. Der ganze Video-Beitrag ist unter dem Artikel eingebunden. (Screenshot SWR-Mediathek) Brachbach. Die Ortsgemeinde Brachbach wird die Planungen für das neue Gemeindezentrum am Zechenwaldplatz nicht weiterverfolgen. Darauf weist die Pressestelle der Verbandsgemeinde Kirchen hin. Demnach sollen Vereine, Gemeindebüro und Sitzungsraum stattdessen in die Räumlichkeiten der bisherigen Kindertagesstätte umziehen. Hierfür sei jedoch erst noch die Fertigstellung des Kita-Neubaus nahe der Grundschule nötig, erläutert Ortsbürgermeister Steffen Kappes. In einem Gespräch im Kirchener Rathaus mit allen Projektbeteiligten wurden die geänderten Rahmenbedingungen in der Ortsgemeinde und die damit einhergehende Entscheidung seitens der Ortsgemeinde erläutert.

Steffen Kappes bezeichnete den jetzt eingeschlagenen Weg der Ortsgemeinde als verantwortungsvoll. "Am Neubau der Kita auf dem Areal zwischen Schule und Friedhof führt kein Weg vorbei. Wenn wir für das Gemeindezentrum das alte Gebäude nutzen, bekommen wir alles zu erheblich günstigeren Konditionen", erklärte Kappes.
Der Brachbacher Ortschef verteidigte gleichzeitig die nun ad acta gelegte Planungsvariante eines Gemeindezentrums am Zechenwaldplatz. Damals sei das Vorgehen richtig gewesen, inzwischen hätten sich aber einige Rahmenbedingungen geändert. Kappes nannte als Beispiel die Baupreisentwicklung, die schon vor dem Ukraine-Krieg durch die Pandemie steil nach oben gegangen sei und weiter steigen werde. Damit wäre die Neu- und Umbaumaßnahme des Gemeindezentrums am Zechenwaldplatz zum festgelegten Budget trotz 75 Prozent Förderung aus Bundes- und Landesmitteln aus dem Förderprogramm "lebendige Zentren" für die Ortsgemeinde nicht mehr realisierbar. Weiterhin sei aufgrund der Preissteigerung eine baufachliche Prüfung nicht auszuschließen. Deren erfolgreiche Durchführung und danach noch folgende Umsetzung müsse vor dem Hintergrund des befristeten Förderprogrammes eher kritisch betrachtet werden. Und ein höherer Eigenanteil der Ortsgemeinde sei haushaltsrechtlich nicht umsetzbar.
Mit der neuen Variante werde gleichzeitig den veränderten Ansprüchen an das Gemeindezentrum Rechnung getragen. Denn die Corona-Pandemie sei auch am Vereinsleben in der Siegtalgemeinde nicht spurlos vorbei gegangen.

Das Ganze bedeutet aber nicht, dass am Standort Zechenwaldplatz alles beim Istzustand bleibt. Auch hier will die Ortsgemeinde weiterhin aktiv sein. "Die Bauruine soll trotz der Planungsänderung definitiv verschwinden", versicherte Kappes. Die Ortsgemeinde beabsichtigt konzeptionelle Entwürfe für diesen Bereich im Rahmen eines Wettbewerbes für eine zukünftige Wohnnutzung einzuholen. Auch der Bebauungsplanentwurf ist hierauf abzuändern.

"Der neu eingeschlagene Weg der Ortsgemeinde ist absolut nachvollziehbar, aufgrund des nahenden Förderprogrammendes ambitioniert. Alle Schritte müssen nun Hand in Hand laufen. Aktuell befinden wir uns in Abstimmung mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion", heißt es von Stabsstellenleiterin Elisa Heilig. "Nach positiver Rückmeldung wird das Verfahren entsprechend vorbereitet", ergänzt Projektleiterin Christina Czogalla.

Auf dem Areal der alten Marienschule beabsichtigt die Ortsgemeinde einen Rückbau des Gebäudes. Hier sollen Bauplätze entstehen. Kappes zeigte sich optimistisch, dass man für das Gelände am Zechenwaldplatz entsprechende Investoren finden werde. Auch die Bauplätze auf dem Marienschul-Areal würden mit Sicherheit kein Ladenhüter sein. Aktuell gebe es eine "Warteliste" für Bauplätze in Brachbach mit weit über 80 Einträgen. Damit hätte die Ortsgemeinde am Ende alle ursprünglichen Ziele mit geringerem Finanzaufwand erreicht.

Die Verbandsgemeindeverwaltung ist nun beauftragt, eine Rückabwicklung des Projekts Gemeindezentrum am Zechenwaldplatz einzuleiten und die nötigen Schritte zur Verfolgung der neuen Varianten vorzubereiten. Im Rathaus arbeitet man bereits daran. (PM)




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