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Nachricht vom 13.04.2011
Region
DGB-Kreisvorstand unterstützt Kampagne des Weltladens
Die Kampagne des Weltladens Betzdorf "Wir zeigen der Schokoladenindustrie die rote Karte" wird auch vom DGB-Kreisvorstand unterstützt. Dies machte jetzt dessen Vorsitzender Frank Näckel bei einem Besuch deutlich.
Mitglieder des DGB-Kreisvorstandes mit ihrem Vorsitzenden Frank Näckel (2. von rechts) unterstützen die Kampagne des Weltladens und zeigen der Schokoladenindustrie die Rote Karte wegen Kinderhandel, Kindersklaverei und Kinderarbeit auf Kakaoplantagen.Betzdorf. Der DGB-Kreisvorstand Altenkirchen unterstützt die Kampagne des Weltladens Betzdorf "Wir zeigen der Schokoladenindustrie die Rote Karte". Hermann Reeh vom Weltladen stellte den Vorstandsmitgliedern die Aktion gegen Kindersklaverei, Kinderhandel und Kinderarbeit in Kakaoplantagen vor und wies besonders auf ein Interview des DGB-Vorsitzenden Michael Sommer in einer Gewerkschaftszeitung hin. Sommer hatte in dem Interview beklagt, dass die Sicht auf Kinderarbeit in den Industrieländern und auch bei Gewerkschaften verloren gegangen sei. Er plädierte für ein genaues Hinschauen bei allen Produkten, bei denen Kinderarbeit nicht ausgeschlossen sei und warb für neue Handlungs- und Aktionsformen (Verbraucheraufklärung, Boykott) gegen Kinderarbeit, die bei Gewerkschaftern bisher nicht üblich gewesen seien.
Reeh, selbst Gewerkschaftsmitglied, erinnerte daran, dass der DGB mehr als sechs Millionen Mitglieder habe. "Wenn alle diese Mitglieder", so Reeh, "nur noch Schokolade kaufen würden, bei deren Herstellung weder Kinder noch Erwachsene ausgebeutet und somit Kinderrechte und soziale Menschenrechte beachtet werden, wäre auch das Problem der Kinderarbeit auf Kakaoplantagen schnell gelöst." Die Entscheidung über Kinderarbeit hänge somit auch vom Kaufverhalten der Gewerkschaftsmitglieder ab.
Für Frank Näckel, DGB-Kreisvorsitzender, ist Schokolade ein Beispiel dafür, dass vieles von unserem alltäglichen Wohlstand von ausgebeuteten Arbeitnehmern und Kindern in weniger privilegierten Regionen dieser Welt erwirtschaftet wird. "Ich kann keine Schokolade genießen, wenn ich dabei an Kinderarbeit denken muss", so der Kreisvorsitzende.
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