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Nachricht vom 12.05.2022
Region
Weihnachtsbeleuchtung scheint gerettet: Top-Idee vom "Treffpunkt Wissen"
Ganz still war es im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Wissen, als die Werbegemeinschaft "Treffpunkt Wissen" ihre Ideen vorstellte, die eine neue Weihnachtsbeleuchtung in Wissen nach aller Dafürhalten noch in diesem Jahr in greifbare Nähe rücken lässt. Andernfalls könnte die Stadt sich die lichtbringenden Sternenschweife nicht leisten.
Die Aufnahme zeigte die Ende 2020 im Bauausschuss vorgestellten möglichen Varianten. Wie auch der Bauausschuss stimmte der Haupt- und Finanzausschuss nun auch für den Sternenschweif (im Foto vorne). (Foto: Verwaltung) Wissen. Wahrscheinlich hätte man sich am Mittwoch (11. Mai) im Verlauf der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Wissen die ein oder andere Sorge um eine zukünftige Weihnachtsbeleuchtung, vor allem um deren Finanzierung, sparen können. Denn die vorgestellte Idee des Treffpunktes stieß auf mehr als begeisterte Ausschussmitglieder.

Von nüchternen Leuchtelementen bis zu Akzenten an Plätzen
Vorab erläuterte Berno Neuhoff, man spreche heute über Geld, was man (die Stadt) nicht habe und was auch im Haushalt aufgrund der Haushaltskonsolidierung nicht angesetzt sei. Das Ziel sei es, einen möglichst hohen Teil etwa über Sponsoring zu realisieren.
Mögliche Varianten, deren Kosten nach Vorlage von zwei Angeboten, Sorgen und Nöte wurden seitens des Bürgermeisters, Citymanager Uli Noss und Uwe Hennig vom Bauamt dargelegt, woraufhin die Ausschussmitglieder weitere Ideen einbrachten und lebhaft diskutierten.

Schon Ende 2020 war man sich über das Wunsch-Leuchtelement "Sternenschweif" im Bauausschuss einig, genauso wie jetzt im HFA.

Die Variante "Stern", auf die neuen Stehlenleuchten in der Rathausstraße aufgesetzt, sei, wenn auch günstiger, einfach zu nüchtern, wie sich Sebastian Papenfuß und Katrin Salveter (CDU), zudem Karin Kohl (Grüne) äußerten. Ruppert Groß (CDU) beschrieb ihn schlicht mit "grottenhässlich". Joachim Baldus (SPD) fügte an, dann lieber zu warten, bis man wisse, welche Gelder zur Verfügung stehen würden.

Ebenso wurde vorgeschlagen, vorab nur Teile der Rathausstraße mit der neuen Beleuchtung zu bestücken und etwa die Plätze (vor der ehemaligen Post/Regiobahnhof) auszusparen, um später besondere Akzente durch Beleuchtung an den Bäumen zu setzen. Auch der untere Teil der Rathausstraße (ab Regiobahnhof bis Europakreisel) solle vorab nicht bestückt werden.

Insgesamt könne damit viel Geld gespart werden. Die bisherige Überspannungsbeleuchtung wieder einzusetzen, stehe außer Frage. Allein die jährlichen Montage- und Demontageosten beliefen sich bisher auf rund 16.500 Euro (2019). Im Falle der neuen Girlanden-Variante fallen für eine erstmalige Montage durch eine Fachfirma rund 5.000 Euro und zur Demontage etwa 1.500 Euro an, erläuterte Uwe Hennig. Somit könne sich die neue Girlanden-Variante bei derzeitigem Angebotsstand von etwa 28.000 Euro (35 Leuchten) allein hierdurch in vier Jahren amortisieren.

Die Treffpunkt-Idee, die zu Begeisterung führte
Es sei wichtig, dass die Innenstadt eine Weihnachtsbeleuchtung habe, begann Thomas Kölschbach (Vorsitzender) vom Treffpunkt Wissen. Man habe sich in der Werbegemeinschaft nach Vorlage der Beleuchtungsvorschläge und Kostenübersicht Gedanken zur Finanzierung gemacht. Die Idee hierzu präsentierte Manfred Kern vom Treffpunkt.

Ein reines Sponsoring wolle man nicht, erläuterte Kern. Daher die Idee, gemeinsam mit der Stadt jedes einzelne Beleuchtungselement an Firmen und Unternehmer im Wisserland "quasi zu verkaufen" und im Gegenzug eine jeweils jährlich kostenlose Werbung für die Unternehmen anzubringen. Das mittels Werbeschild an die entsprechenden Leuchten mit Schriftzug, etwa "Gesponsert von …".

Kern und Kölschbach rechnen bei dieser Idee, die viel mit der Identifikation mit der Stadt zu tun habe, insgesamt mit mehr Interessenten, als man Leuchten brauche. Allein vom Treffpunkt Wissen wollen bereits jetzt zwölf Mitglieder ein Beleuchtungselement kaufen, erklärten die beiden Treffpunktler. Auch für die anfallenden Installationskosten der Folgejahre hatte Kern eine Idee auf Lager: Die jährliche Unterstützung der Stadt an den Treffpunkt von etwa 1.800 Euro wolle man in den Auf- und Abbau der Weihnachtsbeleuchtung refinanzieren. Und damit aus der jährlichen Installation Mitte November ein Event werde, habe sich der Treffpunkt überlegt, die erfolgreiche "After Work Party" zu diesem Termin jährlich auf dem Platz vor der ehemaligen Post zu wiederholen.

Nach dem kurzen Vortrag machte sich in den Reihen des Ausschusses pure Erleichterung zudem Begeisterung breit. So hob Katrin Salveter etwa hervor, die Idee sei toll. "Das ist genau das, was Wissen braucht: Identifikation mit der Stadt" und Karin Kohl sowie Sebastian Papenfuß dankten für die Entwicklung dieser Idee. "Wenn das so funktioniert, kann Euer Vorschlag nur unserer sein", so Papenfuß.

Uwe Hennig und Joachim Baldus regten nochmals an, vorab die Plätze auszusparen und später Akzente durch die Beleuchtung der Bäume zu setzen.

Beschluss und weiteres Vorgehen
Berno Neuhoff, freudig über das Angebot des Treffpunktes, fasste abschließend den Beschlussentwurf zusammen, dem alle Ausschussmitglieder zustimmten:
Der Sternenschweif (auch Girlande genannt) soll das Leuchtelement der Wahl sein. Durch leichte Veränderung soll der Schweif in die Höhe verlagert werden, um etwa Beschädigungen vorzubeugen.
Die Plätze sollen zunächst ausgespart werden, um später mit anderer Beleuchtung Akzente zu setzen. Hierfür sollen die Kosten geprüft werden.

Ebenfalls beschlossen wurde das gute Zusammenspiel zwischen der Stadt und der Werbegemeinschaft, die nun gemeinschaftlich Unternehmen und Firmen zum Erwerb der Leuchten und dem damit verbundenen kostenlosen Werbeschild anschreiben werden. Fokussieren möchte man sich in der ersten Phase auf die Rathausstraße, um Schritt für Schritt auch Markt- und Mittelstraße zu bestücken.

Dem Wunsch des Treffpunktes, dem Platz vor der ehemaligen Post einen neuen Namen zukommen zu lassen, stieß ebenfalls auf breite Zustimmung. Dies soll voraussichtlich mit der Einweihung der neu gestalteten Rathausstraße einhergehen. (KathaBe)
   
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