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Nachricht vom 14.05.2022
Kultur
Gymnasium Betzdorf-Kirchen: Varieté 2022 erreichte neue Höhen
Einfach nur "WOW" war das Programm des Varietés am Freiherr-vom- Stein Gymnasium in Betzdorf-Kirchen. Über 1300 Zuschauer wurden insgesamt an drei Abenden bestens unterhalten. Vorweg: Wer keine Gelegenheit hatte dabei zu sein, dem ist wirklich etwas entgangen.
Nicht nur Gesangsdarbietungen ließen das Publikum staunen. (Fotos: ma) Betzdorf/Kirchen. Der AK-Kurier war bei der Aufführung am Freitagabend mit dabei und konnte vier Stunden lang miterleben, dass die zuständigen Lehrer, Jeanette Kern, Florian Fochs und Christian Seiffarth mit der Organisation über sich hinausgewachsen sind. Das Motto "Ein Skandal am FvSGy“ wurde überaus spannend umgesetzt, nicht zuletzt dank der charmanten Moderation von Joy Stettner und Laura Hofmann. Paul Nitz als Sherlock Holmes und Schülersprecher Colin Haubrich in der Rolle des Dr. Watson, von Holmes immer wieder geringschätzig in seinen Ausführungen unterbrochen (was dieser äußerst gelassen hinnahm), wussten die Spannung um eine vermisste, vermutlich entführte Person im Laufe des Abends noch zu steigern.

Los ging es erst einmal mit einem Introvideo, das Ausschnitte des letzten Varietés in 2019 zeigte. Die Band (Florian Fochs, Simone Imhäuser, Dominik Bierbüsse, Steffen Müller-Späth) heizte gleich zu Beginn den 500 Zuschauern kräftig ein.

Einer der Höhepunkte war gleichzeitig eine Premiere. "Wir sind echte Typen“, so sang das gesamte Lehrerkollegium des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums und betonte: "Unser Stammbaum, an dieser Schule sind wir gestrandet, nun leben wir hier, das ist unser Revier!“ Die Zuhörer waren begeistert und die Lehrer selbst hatten bei ihrem gesanglichen Vortrag ebenfalls größten Spaß.

Die Detektivklasse 5a (Leitung Kathrin Ehrlich, Vertretung Jana Eisert), noch in der Ausbildung, dazu mit einem James-Bond-Darsteller und Al Martini (geschüttelt und nicht gerührt), mühte sich zwar redlich dem berühmten Sherlock Holmes, der noch im vergangenen Jahrhundert verweilte und von Digitalisierung Null Ahnung hatte, zur Seite zu stehen, leider ohne Erfolg.

Ein Quiz (Daria Hofmann, Jana Knautz, Lilija Kiedrowski, Mia Brederlow, alle Klasse 5e) zeugte vom Einfallsreichtum mit den begriffsstutzigen Kandidatinnen auf die Sprünge geholfen werden konnte.

Wieder einmal zeigte sich wie viele musisch begabte Schülerinnen und Schüler das Gymnasium besuchen und wie viele Lehrer und auch Ehemalige, ebenfalls der Musik zugetan sind. Zauberhaft der Musiktitel "Speachless“, mit dem Paula Uebach, Chiara Sahm und Samira Utsch (alle MS 13) gefielen. Die Klasse 6d führte einen tollen Tanz auf. Chantalle Müller, Aliya Korkmaz und Marie Adebamiro-Bangu verblüfften mit Modern Dance. Solomariechen Aliya Korkmaz (Klasse 7a) entführte strahlend mit ihrer Darbietung in den langen vermissten Karneval. Ob die Jonglage von Tom Kern und Ben Rommersbach, Trompeter Ben Scheel und Cora Uhr am Piano (beide MSS 12) mit "Share my Yoke“, die tolle Stimme von Lotta Greipel, unterstützt durch Flügel und Streicher), ein Hip Hop Remix (Helena Franz, Laurine Hoffmann, Lena Stötzel, Marie-Sophie Schnorrenberg), "Welcome to the Internet“ (Gabriel Trefzer, Laura Fehlandt, Sarah Ghandour), "Langeweile am Klavier“ (Schülerinnen von der 10-12) oder "Tea Gate“, es begeisterten einfach alle Vorträge und der jubelnde Applaus der Zuhörer sprach für sich.

Der Lateinkurs der MSS 12 überraschte mit einer geradezu atemberaubenden, "hochmodernen“ und äußerst fantasievollen Übersetzung des Märchens "Dornröschen“, das dazu auch noch pantomimisch dargestellt wurde.

Wer sich für "Phobias Workshop“ interessierte (Amelia Gromnitza, Anna Hombach, Emily Kappes, Laura Langenbach, Luzia Schwan), der ging allerdings das Risiko eines anschließenden Hörsturzes ein, so kreischend äußerten sich die Phobien der Damen.

Die Lehrer-Videokonferenz von Carsten Poppe, Anna Euteneuer, Jeanette Kern und Vanessa Ehlgen war zum Schreien komisch. Ohne dem Rest der Darstellenden komödiantisches Talent absprechen zu wollen, Jeanette Kern könnte bei einem Ausstieg aus dem Lehrerberuf ohne jeglichen Zweifel anschließend gleich auf die "Bretter die die Welt bedeuten“ umsteigen.

Sherlock Holmes hatte letztendlich einen Nervenzusammenbruch, da ihm die Aufklärung des hochbrisanten Entführungsfalles nicht gelang. Dabei war die Erklärung so einfach! Der angeblich Entführte entpuppte sich als der schmerzlich vermisste Lehrer Christian Seiffarth, der am Freitagabend seine Kinder hüten musste und deshalb bei der Vorstellung nicht dabei sein konnte.

Zum großen Finale kamen unter dem begeisterten Applaus der Zuhörer alle Beteiligten auf die Bühne, wobei 200 aktive Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern fast den Rahmen sprengten. Florian Fochs und Jeanette Kern, sowie Christian Seiffarth, zugeschaltet per Video, dankten allen vor und hinter der Bühne. Schülersprecher Colin Haubrich dankte im Namen der applaudierenden Schülerschaft dem engagierten Lehrerkollegium. (ma)
       
       
       
       
       
       
       
       
   
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