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Nachricht vom 22.05.2022
Region
Länderübergreifende Zusammenarbeit: Feuerwehren Hamm und Leuscheid übten gemeinsam
Die Organisatoren um Christian Templin hatten sich ein besonderes Szenario ausgedacht: Am Samstag (21. Mai) fand eine Übung der freiwilligen Feuerwehren aus Hamm und der Löschgruppe Leuscheid aus der Gemeinde Windeck in Nordrhein-Westfalen statt. Einsatzort war das abgelegene Kloster Hassel in der Gemarkung Pracht.
Die Wasserversorgung und Atemschutz liefen parallel. (Fotos: kkö)Pracht. Die "Einsatzlage" erhielten die beteiligten Feuerwehrleute erst auf der Anfahrt. Es hieß dann: "Brand nach Explosion in einem Gebäude. Derzeit werden neun Personen vermisst." Diese Information ließ den Puls bei den Einsatzkräften, auch wenn bekannt war, dass es sich um eine Übung handelt, hochschnellen. Keiner der Feuerwehrleute wusste, was sich die Übungsleitung ausgedacht hatte. Mitglieder der Jugendfeuerwehr Hamm waren als "Verletzte" versteckt worden. Die Löschgruppe Leuscheid, so die Verantwortlichen, ist in der Alarm- und Ausrückeordnung, die für jedes größere Objekt besteht, im ersten Abmarsch bei einem Alarm im Kloster Hassel mit eingeplant.

Was war am Einsatzort geschehen? Bei Bauarbeiten an einem Haus, das auf unterschiedlichen Ebenen errichtet wurde, war es zu einer Explosion gekommen. Hierbei wurden neun Personen verletzt und galten als vermisst. Bereits auf der Anfahrt rüsteten sich erste Trupps mit Atemschutz aus, um möglichst zeitnah, die Suche beginnen zu können. Parallel zum Vorgehen der Trupps, wurde die Wasserversorgung aufgebaut. Die Einsatzstelle unterteilte der Einsatzleiter in mehrere Abschnitte. Die Brandbekämpfung und Rettung der verletzen Personen wurde, durch die beiden Zugänge zum Objekt in zwei Abschnitte geteilt. Im Verlaufe des "Einsatzes" kam es in den beiden Abschnitten zu Atemschutznotfällen. Diese mussten durch die Abschnittsleiter und einen Sicherungstrupp abgearbeitet werden. Der Sicherungstrupp steht bei jedem Einsatz, in dem unter Atemschutz gearbeitet wird, zur Verfügung. Diese Trupps wurden tätig und konnten die "verletzten Kameraden" an die Kräfte des Sanitätsdienstes übergeben. Da es sich hier um einen sogenannten Massenanfall von Verletzten handelte, wurden verschiedene Kräfte des DRK "alarmiert". Im Einsatz waren die DRK-Ortsverbände Altenkirchen-Hamm und der DRK-Ortsverband Horhausen.

Eine weitere Herausforderung, so Templin, sei die Herstellung einer stabilen Wasserversorgung. Die freiwillige Feuerwehr Hamm/Sieg verfügt über einen Schlauchwagen (Kreisfahrzeug), mit dem eine 1000-Meter-Leitung verlegt werden können. Dieser war aber nicht "einsatzbereit". Kurzfristig musste also eine Änderung eingeplant werden. Es wurde auf den Pendelverkehr mit Fahrzeugen, die über größere Wassertanks verfügen, zurückgegriffen. Das stellt auf den schwierig befahrbaren und recht engen Waldwegen eine Herausforderung dar. Um Begegnungsverkehr mit Löschfahrzeugen oder Fahrzeugen des Sanitätsdienstes zu vermeiden, bedarf es einer ausgeklügelten Logistik. Die Funkverbindung stellte die Besatzung des Einsatzleitwagens aus Hamm sicher.

Nach Abschluss der Übung bedankten sich Christian Templin und der stellvertretende Löschgruppenführer der Einheit aus Leuscheid, Henric Schumacher, bei den eingesetzten Kameradinnen und Kameraden. Ein Dank der Feuerwehren ging natürlich auch an das Kloster Hassel. Ohne die Unterstützung seien solche Übungen nicht möglich, so Templin. Insgesamt waren rund 35 Feuerwehrleute im Einsatz. Aus den beiden DRK-Ortsverbänden standen 10 Helferinnen und Helfer mit vier Fahrzeugen bereit. Die Mitglieder des Klosters hatten für die Einsatzkräfte eine Stärkung zubereitet. (kkö)
       
     
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