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Nachricht vom 10.09.2022
Wirtschaft
Wohnen im Mobilheim - ein neuer Lifestyle macht sich bemerkbar
Man kennt Wohnmobile und Wohnwagen, aber es gibt auch das sogenannte Mobilheim. Jetzt könnte man sich berechtigter Weise fragen, wo da der Unterschied liegt? Wohnmobile bilden eine Einheit von Wohneinheit und gleichzeitig motorisiertem Fahrzeug. Einen Wohnwagen muss man dagegen mit einem anderen Fahrzeug ziehen. In der Regel ist das ein Auto, was dazu "kräftetechnisch" in der Lage ist. Bei einem Mobilheim handelt es sich um eine transportable Wohneinheit, deren Inneneinrichtung durchaus mit einer richtigen Wohnung oder einem Bungalow vergleichbar ist.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/pixel2013-2364555/ target=_blank rel=nofollow>pixel2013</a>Aber im Gegensatz zu Wohnwagen und Co. haben Mobilheime keine Straßenzulassung. Deshalb kann man sie nur mit einem Lkw transportieren. Dazu ist das Aufstellen nur dann erlaubt, wenn es für die Stelle einen Bebauungsplan gibt. Das ist häufig bei Campingplätzen als auch bei speziellen Mobilheimplätzen so. Für ein Mobilheim benötigt man, im Gegensatz zu beispielsweise einem TinyHouse, kein ordentliches Baugenehmigungsverfahren.

Überschaubare Kosten
Man kann ein Mobilheim schon ab ca. 40.000 Euro kaufen. Es finden sich auch recht viele Angebote für gebrauchte Mobilheime auf dem Markt. Weil man diese Art von Häuser sehr unterschiedlich ausstatten und einrichten kann, ist der Preis nach oben offen. Dazu kann man auch noch das Fundament individuell gestalten, was sich bei den Kosten ebenfalls bemerkbar machen wird. In Deutschland dürfen Mobilheime nur auf bestimmten Flächen aufgestellt werden (meistens auf Campingplätzen, ausgewiesenen Wochenendplätzen, speziellen Mobilheimplätzen).

Ferien-/Wochenendwohnsitz oder dauerhaftes Wohnen im Wohnmobilheim
Viele Menschen haben bereits ein Wohnmobil in Deutschland oder im Ausland (z.B. gerne in Holland) als Ferien- oder Wochenenddomizil. Aber ein dauerhaftes Wohnen im Mobilheim wird bei den Menschen immer beliebter. Das ist ein richtiger Trend und sozusagen ein neuer Lifestyle, der sich bemerkbar macht. Es ist dabei nur so, dass in diesem Zusammenhang das Thema Erstwohnsitz oder Zweitwohnsitz in jedem Bundesland sowie ebenso auf jedem Campingplatz oder Mobilheimplatz anders gehandhabt wird. Dann kann es bei manchen möglich sein, sich dort fest anzumelden, und bei anderen eben nicht. Man sollte sich unbedingt vor dem Kauf eines Mobilheims informieren, wo man es aufstellen kann. Auch bei den Plätzen solle man sich zusätzlich erkundigen, ob und wo ein fester Wohnsitz möglich ist.

Das Mobilheim als Wohnsitz?
Jetzt ist schon einiges zum Thema Mobilheim geschrieben worden. Aber vielleicht ist noch nicht wirklich zu verstehen, warum man darin auch gerne dauerhaft wohnen sollte. Von den Mobilheim-Bewohnern sind viele schon lange begeistert und überzeugt von der besonderen Campingplatz-Atmosphäre. Dazu kommt eine gewissen Naturverbundenheit, da die Stellmöglichkeiten für Mobilheime oft sehr schön und naturnah gelegen sind. Immer mehr Menschen finden Gefallen daran, kleiner/reduzierter zu Wohnen um sich dann mehr auf wesentliche, andere Dinge konzentrieren zu können.

Wie ist der Alltag?
Es wird von überzeugten Mobilheim-Bewohnern gesagt, dass sich das Wohnen in ihrem "kleinen Haus" als Familie viel näher anfühlt. Und das ist durchaus positiv gemeint! Man kann nahe beieinander sein sowie gemeinsame Zeit im Haus verbringen und trotzdem Rückzugsorte für jeden haben. Wenn es schön und warm ist, wird viel Zeit draußen verbracht und die (mögliche) Terrasse als vergrößertes Wohnzimmer genutzt. Manche haben sich auch noch einen kleinen Grillplatz und/oder einen Spielbereich für die Kinder eingerichtet.

Auch in einem Mobilheim kann man alles haben, was für das tägliche Leben benötigt wird. Manches, was man nur saisonal benötigt, kann man auslagern (z. B. Sachen für die Gartenpflege, Spielsachen für draußen in Kisten im Garten). Die Wäsche kann teilweise in einem Gemeinschaftswaschhaus gewaschen werden oder man hat eine eigene Waschmaschine im Bad.

Ein schöner Vorteil an so einem kleinen Haus ist, dass man mit dem Putzen zügig fertig ist. Wenn man über etwas handwerkliches Geschick und das nötige Interesse verfügt, kann man aufgrund dessen, dass man jeden Winkel sowie auch die Technik kennt und alles recht einfach ist, bei Problemen auch selbst mal Hand anlegen.

Sicherlich ist der Platz relativ klein. Man muss sich schon wirklich gut überlegen, was man alles dort drinnen haben muss, da man den eingeschränkten Platz auch schnell mal vollstellen kann. Auch kommt immer einiges an Schmutz von draußen mit hinein. Vor allem dann, wenn mehrere Personen und eventuell auch Haustiere zusammen wohnen. Aber wiederum ist der Schmutz auch schneller wieder weggemacht, wenn man ihn nicht auf großer Fläche verteilen kann.

Dadurch, dass das Haus so klein ist, werden auch die laufenden Betriebskosten gering sein. Manche kochen beispielsweise mit Gas und besitzen Küchengeräte wie spezielle Kühlschränke, die extra für Campingplätze konzipiert wurden. Dadurch kann man einen sehr geringen Energieverbrauch haben.

Für manche die ideale Wohnlösung
Mobilheime kann man als Wohnlösung sehen, die zwischen einem fest verankerten kleinen Haus und einem Wohnmobil, Wohnwagen oder Campingcaravan liegen. Grundsätzlich sind sie transportabel (besitzen aber keine Straßenzulassung), da sie nicht an einem Fundament befestigt sind. Heutzutage nutzen immer mehr Menschen ein Mobilheim als Erstwohnsitz, weil der Wohnstil sehr beliebt ist. (prm)

Autor: Jan-Hendrik Schröder
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