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Nachricht vom 17.10.2007
Region
Naturschutz und Tourismus fördern
Um Naturschutz und Tourismus ging es in einem Gespräch von MdL Dr. Matthias Krell und dem umweltpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, David Langner, mit Nicolaus Graf von Hatzfeldt und Dr. Franz Straubinger von der Hatzfeldt´schen Kammer.
Krell sprach mit Hatzfeldt und StraubingerCrottorf-Friesenhagen. Zu einem ausführlichen Gedankenaustausch mit den Vertretern der Hatzfeldt-Wildenburg’schen Verwaltung, Nicolaus Graf von Hatzfeldt und Dr. Franz Straubinger, trafen sich jetzt der heimische Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Krell und der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion David Langner im Landgasthaus Wildenburger Hof bei Schloss Crottorf.
Die Betriebsgröße umfasst 7600 Hektar, davon entfallen 7050 Hektar auf Waldgebiete, die schon über 500 Jahre in den heutigen Grenzen bestehen. Nicht zuletzt aufgrund der Schäden durch den Orkan Wiebke im Jahr 1990 erfolgte ein Umdenken von der bis dahin praktizierten Kahlschlag- und Reinbestandswirtschaft zur naturgemäßen Waldwirtschaft, in der auch ökologische Belange durch konsequenten Biotop- und Artenschutz eingebunden würden. Der Klimawandel erfordere ein Umdenken im Waldbau zu stabileren Holzbeständen, um auf künftige Extremsituationen wie Wiebke und Kyrill besser eingestellt zu sein, erklärte Straubinger, der sich von Politik und Verwaltung mehr Flexibilität bei den Genehmigungsverfahren zur Beseitigung der Sturmschäden wünschte. "Wir müssen aus den Erfahrungen lernen und noch besser auf Notfälle vorbereitet sein", stimmten Matthias Krell und David Langner zu, die Rheinland-Pfalz insbesondere im Vergleich zu anderen Bundesländern, wie zum Beispiel dem benachbarten Nordrhein-Westfalen, dabei auf einem guten Weg sehen.
Bei den Heizanlagen setzt das Haus Hatzfeldt bereits seit einigen Jahren auf Holz als Brennstoff. So wurden neben den Revierförstereien beispielsweise auch auf dem Campingplatz in Mittelhof und der "Fingerhut-Akademie" in Crottorf umweltfreundliche Holzfeuerungsanlagen installiert. Graf Hatzfeldt zeigte den Gästen vor Ort die Hackschnitzelheizanlage in Crottorf. "Die Benutzung von Holzbrennstoffen ist nicht nur ökologisch sinnvoller, sondern auch deutlich günstiger", so Straubinger.
Bedenken gegen die Datenerhebung bei der Ausweisung von Landschafts-, FFH- und Vogelschutzgebieten, von denen man in erheblicher Weise betroffen sei (Stichworte Haselhuhn und Rotmilan), meldeten Graf Hatzfeldt und Straubinger an. Beide stellten unter Hinweis auf die eigene Biotoppflegeplanung klar, dass man grundsätzlich nicht gegen Schutzgebiete sei. Gefordert wurde jedoch eine entsprechende Managementplanung unter stärkerem Einbezug der betroffenen Landbesitzer durch die Planungsebenen, auch vor dem Hintergrund der komplexen Systeme in der Natur. Langner versprach, die Vorschläge und Anregungen mit in den Umweltarbeitskreis der Fraktion zu nehmen.
Auch das Thema "Tourismus in der Region" wurde diskutiert. Trotz vieler guter Ansätze mangele es nach wie vor an einem schlüssigen Gesamtkonzept. Die Identifikation der Menschen mit der Region müsse gestärkt und Prioritäten gesetzt werden, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig. Kritik gab es seitens der Hatzfeldt’schen Verwaltung an der geplanten Mountainbike-Arena, die noch nicht in ein Konzept des "sanften Tourismus" eingepasst sei, so die Meinung von Graf Hatzfeldt, der auch die Frage nach der Aufsichtspflicht stellte, damit sich die Biker an die vorgegebenen Wege halten.
Krell sprach sich für eine differenzierte Vermarktungsstrategie aufgrund der lokalen Gegebenheiten und Strukturen aus. "Wer versucht, überall für jeden etwas anzubieten, wird letztlich niemanden ganz zufriedenstellen können", erklärte der Abgeordnete.
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Diskutierten über Naturschutz- und Tourismuskonzepte: Nicolaus Graf von Hatzfeldt, MdL David Langer, MdL Dr. Matthias Krell, Dr. Franz Straubinger (von rechts)
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