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Pressemitteilung vom 05.12.2022
Region
Kreisbauernverband Westerwald stellt am Weltbodentag Bedeutung des Bodens heraus
Zum heutigen Weltbodentag (5. Dezember) weist der Kreisbauernverband Westerwald auf den Boden als unverzichtbare Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen hin. Außerdem pulsiere auch im Boden das Leben: Steht ein Westerwälder mit beiden Füßen auf einer Wiese oder Ackerfläche, steht er auf Billionen von Bakterienzellen, Milliarden von Pilzzellen, mikroskopischen Algen und Einzellern. Zudem steht er auf hunderttausenden Nematoden, tausenden Collembolen und Milben, hunderten Enchytraeiden, Tausendfüßlern, Asseln sowie Regenwürmern.
Im Boden steckt eine Menge Leben. (Foto: Kreisbauernverband)Region. "Gesunde Böden dienen uns Menschen in vielfacher Weise und verdienen unseren Schutz“, betont der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Westerwald, Matthias Müller. "Sie sind unverzichtbare Grundlage für die Erzeugung unserer Lebensmittel, erneuerbarer und grundlastfähiger Energie sowie nachwachsender Rohstoffe.“ Sie schützten darüber hinaus das Klima, indem sie CO2 in Form von organischem Material und Humus speichern. Das gelte in besonderem Maße für das im Westerwald vorherrschende Grünland.
Zudem dienten unversiegelte Böden als lebenswichtige Wasserspeicher und machten dadurch Wasser für die Pflanzen verfügbar. "Überschüsse sinken durch die Böden mit ihrer Reinigungsfunktion langsam ins Grundwasser und sichern so unsere Trinkwasserversorgung“, beschreibt Müller die Bodenfunktionen.

Durch Flächenverbrauch gefährdet
"Der Boden als Grundlage unserer Versorgung wird durch den Flächenverbrauch für Siedlungen, Gewerbe und Verkehr gefährdet. Da ist auch der Westerwaldkreis keine Ausnahme“, betont Matthias Müller. Schon vor weit mehr als zehn Jahren habe sich die Bundesregierung das konkrete Ziel gesetzt, den Verbrauch der nicht erneuerbaren Ressource Boden in Deutschland bis 2020 auf 30 Hektar am Tag zu reduzieren. "Das Ziel wurde krachend verfehlt. Bis heute ist die tägliche Bodenversiegelung fast doppelt so hoch. Und es sind keine wirksamen Maßnahmen in Sicht, die zu einer Verringerung führen könnten“, sagte Müller. Eher sei das Gegenteil der Fall, wie zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen und -planungen befürchten ließen.

Boden verdient Schutz
"Da unser Boden so wertvoll ist, verdient er Schutz durch alle Teile unserer Gesellschaft“, ruft der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes zu gemeinsamem Handeln auf. "Für die politischen Mandatsträger, insbesondere auch in unseren Kommunen, muss die Vermeidung von weiteren Bodenversiegelungen oberste Maxime sein.“ Die Bauverwaltungen und alle Grundstückseigentümer fordert Müller auf, darauf hinzuwirken, dass bestehende Versiegelungen aufgelockert werden und durch Bepflanzung Lebensräume auf und im Boden entstehen. Das fördere die Grundwasserneubildung, entlaste die Niederschlagswasserentsorgung bei Starkregenereignissen und verbessere das Kleinklima in den Ortschaften. "Und wir Landwirte werden auch in Zukunft großen Wert darauf legen, Bodenerosion und -verdichtung zu vermeiden und die Bodenfruchtbarkeit durch geeignete Bewirtschaftungsmaßnahmen zu erhalten und zu steigern", zitiert der Kreisbauernverband Matthias Müller in der Pressemitteilung. (PM)

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