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Nachricht vom 31.07.2011
Region
Kausener feierten gleich drei Feste in einem
Gleich drei Feste in einem feierten die Kausener am Wochenende. Da war zum einen der neu gestaltete Dorfplatz, der eingeweiht wurde, zum anderen feiert der Ort in diesem Jahr sein 550-jähriges Bestehen und schließlich wurde von Landrat Michael Lieber auch noch das neue Dorfwappen präsentiert. Grund genug, ein großes Fest zu organisieren - und das war rundum gelungen.
Landrat Michael Lieber überreichte dem ersten Beigeordneten Rainer Schütz vor der Enthüllung des Wappens die dazugehörige Urkunde. Fotos: annaKausen. Aller guten Dinge sind drei, das dachten sich wohl die Organisatoren in Kausen, als sie das große Fest ihres Ortes planten. Denn sie fanden gleich drei gute Gründe, um zwei Tage lang zu feiern. Erstens wurde der neu erschaffene Dorfplatz eingeweiht, zweitens kann der Ort in diesem Jahr auf eine 550-jährige Geschichte zurückblicken und drittens wurde das zu diesem Anlass entworfene Dorfwappen feierlich von Landrat Michael Lieber übergeben.
Mit einer heiligen Messe, zelebriert von Pastor Ulrich Bals, musikalisch unterstützt vom Musikverein Kausen und dem Kirchenchor "Cäcilia", begannen die Feierlichkeiten am Samstagnachmittag, 30. Juli, auf dem neuen Dorfplatz. Der erste Beigeordnete Rainer Schütz begrüßte die Gäste in Vertretung des erkrankten Ortsbürgermeisters Wilfried Schüller. Ein besonderer Gruß galt Landrat Lieber sowie Dieter Sommerfeld, der bei der Gestaltung des Wappens Unterstützung geleistet hatte, außerdem Verbandsgemeinde-Bürgermeister Konrad Schwan. Schütz bedankte sich bei Eric Schnell vom Planungsbüro Frings sowie den Firmen Moritz und Utsch für die gelungene Planung und Ausführung der Arbeiten zur Gestaltung des Dorfplatzes. Ein weiterer Dank galt der Sparda-Bank Südwest Altenkirchen und der Jagdgenossenschaft, die den neuen Spielplatz durch ihre Spenden ermöglicht hatten.

Steinmetz Rüdiger Brenner, der mit seiner hohen Handwerkskunst das neue Wappen in Stein verewigt hat, ohne die Gemeindekasse zu strapazieren, lobte Schütz besonders. Zu guter Letzt dankte Schütz allen Beteiligten, die das Fest in irgendeiner Weise mit gestalteten und erklärte, dass der Erlös der Veranstaltung den örtlichen Vereinen zu Gute kommen soll. Des Weiteren erklärte Schütz den Gästen die Symbolik des neuen Wappens, für dessen Gestaltung viele Vorschläge aus der Bevölkerung eingegangen waren. Rechts oben sind Basaltsäulen abgebildet, die an den Basaltabbau auf dem Käuser Steimel erinnern sollen. Der quer verlaufende Wellenbalken symbolisiert den Schafsbach beziehungsweise Elbbach, der durch den Ort fließt. Die drei Rauten stehen für die fast 200-jährige Zugehörigkeit zu Gebhardshain. Im Feld links unten ist eine Triquetra zu sehen, ein ursprünglich keltisches Symbol mit vielfacher Bedeutung, im Wappen steht es jedoch für die christliche Dreifaltigkeit. Das neue Dorfwappen solle der Identifizierung der Bürger mit ihrem Ort dienen, so Schütz.

Bezüglich der 550 Jahrfeier gab Schütz einen kurzen Rückblick in die Geschichte des Ortes. In einer Urkunde aus dem Jahr 1461 wurde festgehalten, dass Petrus von Höchstenbach, als er Mönch wurde, all sein Gut zu Arkussen (Kausen) an das Gotteshaus zu Marienstatt übergab. Eine andere Urkunde aus dem gleichen Jahr bekundet, dass dieser Petrus von Höchstenbach seine Güter in Arkussen schon 40 Jahre besessen hat. Somit könne Kausen in 10 Jahren auch sein 600-jähriges Bestehen feiern, meinte Schütz.
Im Jahr 1600 zählte man in Kausen 10 Feuerstellen (Häuser). 1746 waren es 19 Häuser und zwei Höfe. 1815 kam Kausen zu Preußen und der Bürgermeisterei Gebhardshain und zählte damals 180 Einwohner. Die Menschen lebten von der Landwirtschaft und dem Bergbau. 1950 gab es 513 Einwohner in Kausen, derzeit sind es aktuell 802 Personen.
Abschließend berichtete der erste Beigeordnete noch von der Finanzierung des Dorfplatzes, der insgesamt 73.000 Euro kostet. Davon werden 32.500 Euro als Zuwendung vom Land getragen. Zudem haben die Sparda-Bank und die Jagdgenossenschaft 4500 Euro für die Anlage des Spielplatzes gespendet.
Landrat Lieber sprach in seinem Grußwort von der Einzigartigkeit des Dorfwappens, das es so nur einmal auf der ganzen Welt gebe und überreichte zuerst die dazugehörige Urkunde mit der Erklärung des Wappens. Sommerfeld erklärte den Gästen, welche Vorschriften bei einem solchen Wappen einzuhalten sind. So sind nur vier Farben erlaubt und es muss ein Herold-Symbol enthalten. Schwan sagte, er freue sich besonders über den gelungenen Dorfplatz, habe an der Stelle doch sein Elternhaus gestanden, in dem fünf Generationen der Familie Schwan gelebt hätten. Er kündigte an, noch einen Fliederbaum für den Platz zu spendieren, da auch früher immer ein Flieder auf dem Gelände gestanden habe.

Unter dem Beifall der Festbesucher wurde dann das neue aus afrikanischem Basalt bestehende Ortswappen enthüllt. Die Feierstunde gestalteten der Musikverein Kausen, der MGV "Zufriedenheit" und der Gospel-Chor "Golden Chap.tones" mit, später spielte dann das Team "Mettbach" zur Unterhaltung auf.

Am Sonntag ging das Fest weiter und startete mit einem zünftigen Frühschoppen gestaltet vom MV Kausen und dem Gastverein MV Steinebach. Auf einem Rundgang vom Grubenweg über die Austraße und die Hofstraße gab es für die Besucher allerhand zu sehen. So präsentierten zwei Schmiede ihre Arbeit, die Waldinteressenten luden zum Sägen ein und beim mobilen Sägewerk von Jörg Middel konnten die Gäste zusehen, wie aus einem Baumstamm Balken geschnitten wurden. Der Hegering Gebhardshain zeigte eine kleine Waldausstellung von Hölzern und präparierten Tieren, später musizierte die Jagdhornbläsergruppe und es gab eine Jagdhundevorführung, deren verschiedene Eigenschaften Bianca Fries erklärte.
Der MC "Abschwarter" Elkenroth hatte seine Motorräder zur Besichtigung aufgestellt und für Kinder ein Quad zum Fahren mitgebracht. Die Feuerwehr führte eine Explosion vor und die Jugendfeuerwehr eine kleine Übung. Mit von der Partie waren auch der Bienenzuchtverein, der Kindergarten, der Sportverein, der Kirchenchor und der Gospelchor sowie die katholische Frauengemeinschaft. Flohmarktartikel und Kunsthandwerkerwaren wurden angeboten und natürlich jede Menge Kulinarisches, ob herzhaft oder süß, für alle war etwas dabei und nicht nur Kausener nutzten die Gelegenheit, auch Gäste aus der Region kamen und feierten mit. (anna)
       
       
 
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