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Nachricht vom 20.03.2023
Wirtschaft
Der Beamtenkredit – ein Darlehen mit besonders günstigen Konditionen
Immer wieder einmal kommt es im Laufe des Lebens zu einem Liquiditätsengpass, – der fahrbare Untersatz muss erneuert werden und der Kühlschrank oder die Waschmaschine geben ihren Geist auf. Ist zusätzlich die Finanzierung einer Urlaubsreise in Planung, kommt es schnell zu einer Situation, in der die Geldmittel knapp werden. In diesem Falle ist ein Kredit von der Bank eine vielversprechende Möglichkeit, schnell die eigenen finanziellen Möglichkeiten aufzustocken, um diese Durststrecke zu überwinden.
Mit einem Beamtenkredit schnell und günstig die eigene Liquidität verbessern! Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/raten-kauf-13794608/ target=_blank rel=nofollow>raten-kauf</a>Bestimmte Berufsgruppen wie Beamte, Angestellte im öffentlichen Dienst, Pensionäre oder Akademiker profitieren dabei von besonders günstigen Konditionen. Sie können über ein Beamtendarlehen oder einen Beamtenkredit die Finanzierung ihrer erhöhten Ausgaben gewährleisten, ohne dass das kreditgebende Institut übermäßig hohe Zinsen und Gebühren veranschlagt.

Was wird unter einem Beamtenkredit verstanden?
Vom Ablauf der Beantragung und der Auszahlung her gleicht der Beamtenkredit einem herkömmlichen Ratenkredit. Er wird nicht beim Staat beantragt, sondern von einem Finanzdienstleister vergeben. Es wird dabei eine Kreditsumme ausgezahlt, die danach in monatlichen Raten getilgt wird.

Ein Beamtenkredit zeichnet sich durch besonders günstige Konditionen aus. Dieser Umstand wird damit begründet, dass die Zielgruppe eines Beamtendarlehens für die Banken mit einem besonders geringen Risiko hinsichtlich eines Zahlungsausfalles behaftet ist. Empfänger eines Beamtenkredits besitzen aufgrund ihrer sicheren beruflichen Stellung und ihres hohen Einkommens eine ausgesprochen hohe Bonität.

Wie unterscheidet sich ein Beamtenkredit von einem Beamtendarlehen?
Im herkömmlichen Sprachgebrauch werden der Beamtenkredit und das Beamtendarlehen oft gleichgesetzt. Dies ist nicht ganz richtig, besteht doch ein wichtiger Unterschied: Während beim Beamtenkredit die Kreditsumme samt Zinsen in monatlichen Raten zurückgezahlt wird, handelt es sich beim Beamtendarlehen um einen endfälligen Kredit.

Das bedeutet im Detail, dass es während der Laufzeit zu keiner Rückzahlung kommt. Die gesamte Darlehenssumme samt Zinsen wird erst am Ende der Laufzeit getilgt. Bei diesem Modell ist es üblich, dass die Kreditnehmer eine Lebens- oder Rentenversicherung abschließen, um das Darlehen abzusichern.

Aufgrund des besseren Verständnisses werden im weiteren Textverlauf beide Begriffe synonym verwendet.

Wer kann einen Beamtenkredit beantragen?
Die bevorzugte Zielgruppe für einen Beamtenkredit sind Staatsdiener auf Lebenszeit. In gewissen Fällen können auch andere Berufsgruppen vom Beamtenkredit profitieren:

● Justizbeamte
● Lehrer
● Postbeamte
● Polizisten
● Pensionäre
● einige akademische Berufe
● Professoren nach 5 Jahren in Anstellung

Ab wann gilt der Beamtenstatus?
Der Beamtenstatus auf Lebenszeit wird vom Staat vergeben und mit einer Urkunde bestätigt. Bis dahin kann nur von angehenden Beamten gesprochen werden. Bei Personen, die sich in einer Ausbildung für den einfachen, mittleren oder gehobenen Dienst befinden, gilt der Status des Beamten auf Widerruf. Bei Lehrern wird diese Phase als Referendarzeit bezeichnet. In der Regel dauert diese Probezeit etwa drei Jahre. Erst danach gilt die Bezeichnung “Beamter auf Lebenszeit”.

Angestellte im öffentlichen Dienst
Daneben werden bei der Kreditvergabe “unkündbaren Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes” die Konditionen eines Beamtenkredits gewährt. Darunter fallen die folgenden Berufsgruppen:

● Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes beim Bund, den Ländern und den Gemeinden
● Angestellte bei Stiftungen und Anstalten des öffentlichen Lebens
● Mitarbeiter von öffentlich-rechtlichen Medienanstalten wie ARD, ZDF und den dritten Fernsehprogrammen
● Beschäftigte in Schulen, Kindergärten und Wohlfahrtsverbänden
● Unkündbare Mitarbeiter bei öffentlichen Stadtwerken und Verkehrsbetrieben
● Beschäftigte in den Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie den Handwerkskammern
● Berufssoldaten und Richter
● Angestellte der Deutschen Rentenversicherung und der Kassenärztlichen Vereinigungen
● Mitarbeiter von Berufsgenossenschaften, des Technischen Hilfswerks (THW) sowie der Deutschen Rentenversicherung.

Während Beamte auf Widerruf oder in der Probezeit gute Chancen auf einen Beamtenkredit besitzen, kommt es bei sogenannten “Beamten auf Zeit” auf den Einzelfall an. Unter diese Bezeichnung fallen Landräte, ehrenamtliche Bürgermeister und Beigeordnete, die nur für einen absehbaren Zeitraum über einen Beamtenstatus verfügen.

Warum sind Kredite für Beamte so günstig?
Der Zinssatz eines Kredits wird über bestimmte Faktoren wie das aktuelle Zinsniveau, die Bonität des Kreditnehmers, den Schufa-Score und die Höhe der Kreditsumme berechnet. Zudem fließen diverse Gebühren und Kosten für die Kontoführung ein. Im Resultat wird dadurch der effektive Jahreszins ermittelt.

Bei Beamten und beamtenähnlichen Beschäftigungsverhältnissen besteht in der Regel eine einwandfreie Bonität und das Risiko eines Kreditausfalls ist sehr gering. Diese Berufsgruppen weisen ein regelmäßiges Einkommen auf und verfügen über einen sicheren Arbeitsplatz. Das ermöglicht es den kreditgebenden Instituten, Beamtenkredite mit besonders günstigen Zinssätzen auszustatten.

Welche Sicherheiten sind notwendig?
Bei herkömmlichen Ratenkrediten werden je nach Höhe der Kreditsumme zusätzliche Sicherheiten verlangt. So kann es notwendig werden, dass bei der Bank ein Kfz-Brief hinterlegt oder ein Bürge benannt werden muss. Bei einem Beamtenkredit sind diese Maßnahmen nicht notwendig. Die erforderlichen Sicherheiten sind durch die Gehaltsabrechnung und eine abgeschlossene Lebens- oder Rentenversicherung gegeben.

Welche Unterlagen werden für ein Beamtendarlehen benötigt?
Zur Beantragung eines Beamtenkredits bedarf es weniger Dokumente. Neben der aktuellen Gehaltsabrechnung ist die Ernennungsurkunde zum Beamten auf Lebenszeit oder ein Dokument, welches die Unkündbarkeit im öffentlichen Dienst bestätigt, ausreichend.

Bedarf es einer Schufa-Auskunft?
Nicht nur bei herkömmlichen Ratenkrediten, sondern auch bei der Beantragung eines Beamtenkredits fragt die Bank den Schufa-Score ab. Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine private Auskunftsdatei, die Daten und Informationen zum Zahlungsverhalten von Privatpersonen sammelt und auswertet. Diese stellt sie den Kreditinstituten in Form eines Schufa-Scores zur Verfügung, damit diese die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden besser einschätzen können.

Für welche Ausgaben lässt sich ein Beamtendarlehen nutzen?
Ein Beamtenkredit ist nicht zweckgebunden. Dieser Umstand bedeutet, dass die Kreditsumme nach Gutdünken ausgegeben werden darf. So ist es möglich, die erhöhte Liquidität für ein neues Auto zu nutzen oder um den Traumurlaub zu finanzieren. In vielen Fällen verwenden Kreditnehmer einen zinsgünstigen Beamtenkredit, um umzuschulden. Dann wird ein bestehendes Darlehen, das mit höheren Kosten verbunden ist, durch den neuen Kredit mit günstigeren Konditionen ersetzt.

Höhe der Kreditsumme
Jede Bank hat bei der Vergabe eines Beamtenkredits ihre eigenen Regelungen. Es hat sich aber inzwischen bei den meisten Kreditinstituten eingependelt, dass eine Kreditsumme bewilligt wird, die bis zum 25-fachen des Nettoeinkommens beträgt. Wem also monatlich 3.000 € zur Verfügung stehen, kann sich um einen Beamtenkredit in der Höhe von 75.000 € bemühen.

Welche Voraussetzungen müssen für einen Beamtenkredit gegeben sein?
Wie inzwischen klar geworden sein dürfte, vergeben Banken einen Beamtenkredit nicht an jede Person. Sie gehen dabei davon aus, dass ein Kreditnehmer die folgenden Voraussetzungen erfüllt:

● Das 18. Lebensjahr muss vollendet sein.
● Das 60. Lebensjahr sollte noch nicht überschritten sein.
● Es ist ein regelmäßiges Einkommen vorhanden.
● Der Schufa-Score fällt positiv aus.
● Ein Nachweis als Beamter auf Lebenszeit oder als unkündbarer Angestellter im öffentlichen Dienst ist vorhanden.
● Es gibt keine Gehaltsabtretungen oder Pfändungen aus vorherigen Kreditaufnahmen.
● Bestehende Kredite müssen aufgelöst werden.
● Es sind keine Disziplinarverfahren gegen den Kreditnehmer anhängig.
● Optional kann eine Gesundheitsprüfung verlangt werden.

Vor- und Nachteile von Beamtenkrediten

Zusammenfassend lassen sich folgende Vor- und Nachteile eines Beamtendarlehens benennen:

Vorteile

● Niedrige Konditionen
● Hohe Kreditsummen
● Lange Laufzeiten
● Keine Zweckgebundenheit

Nachteile

● Manche Berufsgruppen wie Berufssoldaten müssen einen Risikobeitrag leisten oder eine zusätzliche Kreditsicherung vorweisen.
● Ein Beamtendarlehen ist nur erhältlich, wenn laufende Kreditverträge gekündigt werden. (prm)

Agentur Artikel
 
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