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Nachricht vom 26.05.2023
Region
Innenminister Ebling besuchte Wissen: Zerstörungen an der Kirche machten Besucher betroffen
Am Freitag (26. Mai) kam hoher Besuch nach Wissen: Innenminister Michael Ebling wollte sich ein Bild vom Zustand der Kirche in der Siegstadt machen. Nach dem Brand in der Kirche war dies der erste Besuch eines Mitgliedes der Landesregierung. Ebling, aber auch die Abgeordneten zeigten sich erschrocken über die immense Zerstörung.
Innenminister Ebling (Mitte) besuchte Wissen. (v. li.) Stefan Deipenbrock, David Musall, Christoph Schmidt, Johannes Bender, Berno Neuhoff, Pfarrer Kürten, Matthias Reuber, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Jürgen Süs und Marcus Franke. (Fotos: kkö)Wissen. Begleitet wurde Ebling von den heimischen Abgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Dr. Matthias Reuber. Von der Feuerwehr waren der Wehrführer des Löschzuges Wissen David Musall sowie der Wehrleiter Stefan Deipenbrock erschienen. Pfarrer Kürten konnte den Besuchern den bisherigen Ablauf schildern und wies auf die weiteren Planungen hin. Die Tat als solche bezeichnete der Minister als schändlich. Derzeit sind in dem Gotteshaus rund 40 Tonnen Gerüstbau-Material aufgestellt, um die Arbeiten an den Wänden und Decken möglichst zügig und sachgerecht durchführen zu können.

"Neben den materiellen Schäden belastet die Menschen in der Siegstadt der Verlust unwiederbringlicher Kulturgüter", so Bürgermeister Berno Neuhoff. Neben Ebling waren auch der Leiter der Polizeiinspektion Betzdorf Marcus Franke sowie der Vizepräsident Jürgen Süs nach Wissen gekommen. Neuhoff stellte fest, dass es zwischen den objektiven Zahlen der Delikte und dem subjektiven Gefühl von Sicherheit Unterschiede gebe. "Die Arbeit in Wissen, die gemeinsam mit dem Ordnungsamt geleistet wird, trägt Früchte", so Franke. Der Minister sagte zu dieser Problematik, dass mehr Polizei auf die Straße käme. Sein Ministerium arbeite daran. Für Neuhoff war klar, dass die Stellen im Ordnungsamt nicht weggekürzt werden dürfen.

Anklage wird vorbereitet
Johannes Bender merkte an, dass dieser Vorfall viel eher einen Besuch aus Mainz gebraucht hätte. Bürgermeister und Pfarrer teilen die Meinung, dass die mangelnde Information aus den zuständigen Stellen auch zur Unsicherheit der Bevölkerung beitrage. "Wenn es keine Informationen gibt, schießen die Spekulationen ins Kraut“, so Pfarrer Kürten. Der Vizepräsident des Polizeipräsidiums teilte mit, dass die Anklage vorbereitet werde und dass bereits ein Gutachten erstellt worden sei. Beides sei allerdings noch nicht beim Polizeipräsidium angekommen.

Eine weitere Frage, die gestellt wurde, war das Heizen nach der Sanierung. Christoph Schmidt, Mitglied des Pfarrgemeinderates und selber Fachmann, stellte fest, dass derzeit noch niemand wisse, wie dies zu bewerkstelligen sein werde. "Wir wissen", so Schmidt, "dass das Erzbistum auf fossile Brennstoffe verzichten will. Womit und wie dies umzusetzen sein wird, weiß derzeit niemand." Einen Termin für die Wiedereröffnung zu nennen, sei schlicht unmöglich, so Schmidt weiter. Im Anschluss trafen sich die Besucher und Neuhoff noch im Rathaus zu weiteren Gesprächen. (kkö)
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