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Nachricht vom 29.02.2012
Region
Hubertus Eunicke nimmt Abschied vom Diakonischen Werk
Fast 21 Jahre leitete Hubertus Eunicke das Diakonische Werk Altenkirchen. Jetzt geht Eunicke in den Ruhestand Sein Nachfolger wird der 35-jährige Timo Schneider. Eunicke übernahm 1991 die Leitung des Diakonischen Werkes, Tafel,Suppenküche, Mehrgenerationenhaus - das alles waren damals Fremdworte. Doch Eunicke stellte sich jeder Herausforderung und erreichte ein hohes Ansehen für seine Arbeit.
Veränderungen gab es reichlich in den 21 Jahren, in denen Hubertus Eunicke als Leiter das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen prägte. Viele Arbeitsgebiete und neue Mitarbeitende kamen hinzu, wie das Angebotsportal am „Haus der Kirche“ aufzeigt. Das dagegen schlichte Schild „Zur Inneren Mission“ (dem Vorläufer des hiesigen Diakonischen Werkes) aus den sechziger Jahren, erhielt Eunicke, der nun in den Ruhestand tritt, als Erinnerungsgeschenk bei Dienstantritt 1991. Foto: Archiv/StrohKreis Altenkirchen. Über 50 Jahre gibt es das Diakonische Werk (DW) im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen. Fast 21 Jahre davon wurde es von dessen Leiter, Hubertus Eunicke, geprägt. Nun geht er in den Ruhestand.

Nachfolger wird Timo Schneider (35), der als ausgebildeter Banker, Dipl.-Pädagoge und Dipl.-Soziologe auch das Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen studiert hat, und bis zu seinem Dienstantritt in Altenkirchen die Deutsche Pfadfinderschaft im Diözesanverband Trier als Geschäftsführer leitete.

Als Hubertus Eunicke, ein studierter Pädagoge, im April 1991 die Leitung des Diakonischen Werkes übernahm, war der gebürtige Niedersachse in Altenkirchen kein Unbekannter mehr. Zehn Jahre hatte er zuvor schon als Referent der Landjugendakademie gewirkt.
Ziemlich verändert haben sich in den 21 Jahren, in denen Eunicke das Diakonische Werk leitete, dessen Angebote und Arbeitsfelder. Die Zahl der Mitarbeitenden hat sich mehr als verdoppelt, und die gesellschaftlichen Entwicklungen sorgten für neue Schwerpunkte. Hubertus Eunicke reagierte stets sensibel auf den Wandel und passte – gemeinsam mit dem wachsenden Team - die Angebote der Beratung, Hilfe und Unterstützung an. „1991 war ein "WERK" erst in Ansätzen erkennbar, aber eine hohe Motivation, sich den Fragen der Zeit zu stellen“, erinnert sich Eunicke.

1991 war eine Frage der Zeit noch die Unterbringung und Betreuung von Aus- und Übersiedlern. Nach der Öffnung des „Eisernen Vorhanges“ war das Diakonische Werk noch mehrere Jahre Träger von zwei Übergangswohnheimen in Altenkirchen und Kirchen. Weggefallen war hingegen die Arbeit mit den ostdeutschen Partnerkirchen, die bis Ende der 80ziger Jahre noch ein wichtiges Arbeitsfeld von Eunickes Amtsvorgänger Abresch stellte.
Veränderungen auch in den hiesigen Sozialstationen: Bis Mitte 2000 hatte Hubertus Eunicke neben dem DW auch die Geschäftsführung der Sozialstation Altenkirchen zu managen. Dann musste – aufgrund der Größe – dort eine eigene Geschäftsführung installiert werden.

Doch die „Zusatzaufgaben“ für DW-Leiter Eunicke kamen dann von anderer Seite. Ab 2001 übernahm er die Geschäftsführung der „Ambulanten Reha Sucht“, einer hiesigen Einrichtung, die es etlichen Menschen erlaubte, sich – ohne lange Abwesenheit von Arbeitsplatz und Familie – ihren Suchtproblemen zu stellen und neue suchtunbelastete Wege zu gehen.

Generell wurde die professionelle und ehrenamtliche Begleitung von Menschen mit Suchtproblemen zu einem immer bedeutenderen Arbeitsgebiet im wachsenden Diakonischen Werk. Suchtprävention und auch die Schuldnerberatung in der Suchtkrankenhilfe entwickelten sich zu stark nachgefragten Angeboten, ebenso die Begleitung von Menschen, die ihren Führerschein aufgrund von Suchtmittel-Gebrauch abgeben mussten.
Das Projekt „Phönix“ zur Begleitung von traumatisierten Flüchtlingen entstand (bis 12/2011), außerdem reagierte man mit Angeboten wie dem Jugendmigrationsdienst und der Begleitung und Förderung von Arbeitslosen auf gesellschaftliche Herausforderungen. Dass es irgendwann in seiner Dienstzeit auch zu Angeboten wie „Tafeln und Suppenküchen“ kommen würde, konnte und wollte sich der langjährige DW-Leiter zu Dienstantritt noch nicht vorstellen; ganz neue Herausforderung auch die Geschäftsführung eines „Mehrgenerationenhauses“.

„Ich bin froh und dankbar, dass wir mit unseren Arbeitsfeldern und in Form von Projekten immer wieder das unsere dazu beitragen konnten, dass die Jahreslosung des laufenden Jahres "Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig“ in vielen Einzelfällen immer wieder Gestalt annehmen konnte", unterstreicht Eunicke.

Seinen Platz räume er nun dankbar und voller Zuversicht für die weitere Entwicklung des Diakonischen Werkes gern, aber auch mit Wehmut, macht er deutlich. In einem Gottesdienst in der kommenden Woche wird Hubertus Eunicke von seinem Amt entpflichtet und sein Nachfolger Schneider im Diakonischen Werk Altenkirchen offiziell willkommen geheißen. PES
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