AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 23.03.2012
Region
Landrat appelliert an Umweltminister Norbert Röttgen
Kürzungen der Photovoltaikförderung ja, aber mit Augenmaß und zu festen Termin

Kreis Altenkirchen. Im Rahmen der Vorstellung des kreisweiten Solarkatasters (www.solar-ak.de) kündigte Landrat Lieber ein Schreiben an Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) zur Kürzung der Photovoltaikförderung an, dass nun an den Minister geschickt wurde.
Der Landrat weist in seinem Schreiben darauf hin, dass 91 Prozent der Bundesbürger die Solarwirtschaft für wichtig halten. Dies unterstreiche den hohen Stellenwert, den die Solarwirtschaft in unserer Gesellschaft einnehme. Die erneuerbare Energieumlage, die bei durchschnittlich 100 bis 120 Euro liege und von jedem privaten Stromverbraucher zu entrichten sei, sieht der Landrat als eine Investition in die Zukunft.

Schließlich können Volkswirtschaften, die sich langfristig von fossilen und atomaren Energieträgern unabhängiger machen, zu niedrigeren Produktionskosten produzieren. Für den Landrat steht auch außer Frage, dass Kürzungen sinnvoll und erforderlich sind, doch sollten sie mit Augenmaß und zu eindeutig festgelegten Kürzungsterminen erfolgen. In der Vergangenheit sei es der Politik gelungen, die Einspeisekürzungen parallel zu den Modulkostensenkungen laufen zu lassen.

Der jetzige Schritt würde aber diese Entwicklung aufbrechen. Dass dies genau zu einem Zeitpunkt erfolge, wo sich die Photovoltaiktechnik zu einer echten Alternative entwickelt habe, bedauert der Landrat. Speichertechnologien seien auf dem Vormarsch. Diese würden im Rahmen der Elektromobilitätsoffensive der Bundesregierung entwickelt und bis zum Ende des Jahrzehnts auch zu wettbewerbsfähigen Preisen zu erhalten seien.

In Bezug auf die häufig angeführte These, die Photovoltaiktechnik subventioniere Firmen aus nicht-EU-Staaten (insbesondere China), gibt der Landrat zu Bedenken, dass nur 14 Prozent der Beschäftigten der gesamten Solarbranche direkt in der Modulherstellung beschäftigt seien. Der Rest entfalle auf heimische Elektriker, Dachdecker, Gerüstbauer und Installateure. Das Geld bliebe zum Großteil, trotz der Verwendung von Importmodulen, in der Region.
Nachricht vom 23.03.2012 www.ak-kurier.de