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Pressemitteilung vom 27.06.2025
Region
Pflegeklasse der BBS Wissen stärkt Gesundheitskompetenz bei der Tafel Wissen
An der Berufsbildenden Schule (BBS) Wissen engagierten sich angehende Pflegefachkräfte in einem besonderen Praxisprojekt bei der Tafel Wissen. Ihr Ziel war es, die Gesundheitskompetenz der Besucher durch direkte Beratung zu stärken. Dabei standen Themen wie Herzgesundheit und Diabetes im Fokus.
Klasse BFPF 23 der BBS (Foto: Judith Knott)Wissen. Zwei Projekttage standen kürzlich an der Berufsbildenden Schule (BBS) Wissen auf dem Programm: Die Klasse BFPF 23, angehende Pflegefachkräfte der generalistischen Pflegeausbildung, engagierte sich mit einem Praxisprojekt bei der Tafel Wissen. Ziel war es, Gesundheitskompetenz im direkten Kontakt mit den Besuchern der Tafel zu stärken - praxisnah, niedrigschwellig und alltagsorientiert. Geleitet wurde das Projekt von Fachlehrerin Judith Knott. Die Schüler bereiteten sich intensiv auf drei zentrale Themenbereiche vor: Herzgesundheit, Diabetes mellitus sowie Gesundheitsprävention für Kinder. In Kleingruppen berieten sie die Tafelgäste individuell und einfühlsam, beantworteten Fragen, gaben praktische Tipps und verteilten anschauliches Informationsmaterial.

Das Beratungsangebot stieß auf großes Interesse und wurde von den Gästen dankbar angenommen. Viele zeigten sich offen für Gespräche und nahmen die Informationen gerne mit in ihren Alltag. Auch die Mitarbeitenden der Tafel äußerten sich positiv über das Engagement der jungen Pflegekräfte: "Mit viel Fachwissen, Empathie und Respekt ist es den Schülern gelungen, unsere Gäste zu erreichen - ein gelungenes Beispiel für gelebte Gesundheitsförderung!", betonte eine Mitarbeiterin der Tafel.

Kindergesundheit im Fokus
Ein weiterer Akzent wurde im Bereich der Kindergesundheit gesetzt: In Zusammenarbeit mit der Beszirkszahnärztekammer Trier, vertreten durch Dr. Robert Germ, und in Kooperation mit Sabine Bätzing-Lichtenthäler wurden Zahnputzbecher gespendet, die im Rahmen der Aufklärung über Zahngesundheit und Hygiene an Familien mit Kindern ausgegeben wurden. Ein praktischer Beitrag zur frühzeitigen Gesundheitsprävention. Das Projekt zeigt, wie Gesundheitsbildung auch außerhalb von Kliniken und Praxen wirksam sein kann - direkt vor Ort, mitten im Alltag.

Tafel Wissen unter Druck - Die Zahl der Bedürftigen steigt an
Im Rahmen des Projekttags kamen die Schüler auch mit den ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Tafel Wissen ins Gespräch. Ein Interview mit Kurt Höblich, der sich seit vielen Jahren engagiert, verdeutlicht die angespannte Lage: "Früher konnten wir etwa 100 Personen regelmäßig versorgen - heute sprechen wir von über 300 Bedarfsgemeinschaften, also etwa 300 bis 400 Menschen", berichtete er. Die Nachfrage sei stark gestiegen, unter anderem durch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine. Gleichzeitig seien Lebensmittelspenden zurückgegangen.

Ein warmes Mittagessen, wie es früher angeboten wurde, sei heute nicht mehr möglich - die Tafel verfüge über zu wenig Platz, eine zu kleine Küche und zu wenig Ressourcen. Die derzeitige Regelung erlaube es, dass jede bedürftige Person nur alle zwei Wochen Lebensmittel erhalten könne - die Ausgabe erfolge freitags im Wechsel.

Erfreulich sei jedoch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Wissen, die das Tafelteam durch die Ausstellung der Berechtigungsscheine entlastet. Dennoch: Die Tafel braucht Hilfe - durch Lebensmittelspenden, finanzielle Unterstützung oder ehrenamtliche Mitarbeit. "Besonders freuen wir uns über das Engagement junger Menschen - Konfirmandengruppen, Schulen, Jugendgruppen - die mithelfen, Lebensmittel zu sammeln oder einfach anpacken", so Herr Höblich. "Das fördert soziales Lernen und stärkt den Zusammenhalt in der Region."

Sein Appell: Wer helfen will, kann einfach freitags vorbeikommen. Jede helfende Hand zählt. (PM)
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