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Nachricht vom 04.07.2025
Region
Knapp 450 Gäste genießen Sommerfest der Lebenshilfe im Wissener Kulturwerk
Großer Bahnhof im Wissener Kulturwerk: Die Lebenshilfe Landkreis Altenkirchen freute sich über knapp 450 Gäste, die ein paar entspannende Stunden beim Sommerfest verbrachten. Alle zwei Jahre steht dieses Event auf dem Ablaufplan der großen karitativen Einrichtung im Land an Sieg und Wied.
Gut besucht war das Kulturwerk beim Sommerfest der Lebenshilfe. Auch im Außengelände hielten sich dauernd viele Gäste auf. (Foto: vh)Wissen. Gesehen und gesehen werden, Bekannte treffen, untereinander plauschen, ein Bühnenprogramm genießen und unter freiem Himmel sich an der einen oder anderen Aktion beteiligen: Das Sommerfest der Lebenshilfe Landkreis Altenkirchen, das alle zwei Jahre (meistens) im Wissener Kulturwerk ausgerichtet wird, ist laut Rita Hartmann, der ehrenamtlich tätigen Vorsitzenden der großen karitativen Einrichtung im AK-Land, „ein Tag voller Gemeinschaft und Lebensfreude“. Fast 450 Gäste (teils mit Eltern/Erziehungsberechtigten) aus allen Teilbereichen wie Werk- und Wohnstätten, Kitas oder den Offenen Hilfen bevölkerten am Freitag (4. Juli) für rund fünf Stunden die große Halle als auch den Außenbereich. „Dieses Fest zeigt, was unsere Lebenshilfe ausmacht: Vielfalt, Freude und Miteinander“, erklärte Hartmann beim Blick auch auf eine große Zahl an Bekannten im Publikum. Es sei wunderschön zu sehen, wie viele Menschen hier seien - mit und ohne Behinderung. „Ein Tag, der zeigt, wie Inklusion gelebt werden kann: wertschätzend, respektvoll und mit ganz viel Freude“, ergänzte sie und genoss ebenfalls das Bühnenprogramm, in dem Menschen mit Behinderung ihre Talente wie im Chorgesang, im Tanzen oder in Sketchen demonstrierten und dafür viel Beifall einheimsten. Mit großem Applaus bedacht wurden auch die Special-Olympics-Teilnehmer, die vor wenigen Wochen bei der Landesentscheidung in Mainz mit dem Gewinn von insgesamt 19 Medaillen (sechs Goldene, fünf Silberne und achte Bronzene) auf sich aufmerksam gemacht hatten. Dass auch wirklich ausreichend Zeit für Gespräche zur Verfügung stand, war im „Stundenplan“ gleich dreimal als „stilles Programm“ ausgewiesen.

Landfrauen mit helfenden Händen
Was wäre ein Sommerfest der Lebenshilfe ohne den Einsatz der Landfrauen, auf die die Verantwortlichen immer mit absoluter Sicherheit bauen können, wenn so groß gefeiert wird und so viele Gäste mit Speis und Trank zur Mittagszeit aus der Lebenshilfe-eigenen Küche versorgt werden müssen. Natürlich sind auch viele Mitarbeiter vor und hinter den Kulissen gefordert, um die Fete überhaupt auf die Beine zu stellen. „Die Lebenshilfe Altenkirchen bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern, Unterstützern und dem Team des Kulturwerks für diesen rundum gelungenen Tag“, bilanzierte Hartmann, die seit 1991 den Vorsitz inne hat und gar seit 1987 dem Vorstand angehört. Ein kleines Bisschen war sie verstimmt, weil die Lebenshilfe für das Treffen so gut wie keinen Sponsor hatte finden können. Hartman zog dennoch ein positives Fazit nach Abschluss: „Alle waren in einer schönen Atmosphäre zufrieden, nichts ist passiert.“ Und freute sich, dass um die Mittagszeit noch viele Angehörige der Menschen mit Behinderung den Weg ins Kulturwerk gefunden hatten.

Mittelständischer Arbeitgeber
Nach der Gründung im Jahr 1962 ist die Lebenshilfe mittlerweile ein mittelständischer Arbeitgeber mit rund 500 Beschäftigten in Voll- und Teilzeit, die an mehreren Standorten im Kreis mit unterschiedlichen Einrichtungen zu Hause ist. Im Bundesgebiet gibt es rund 550 Orts- und Kreisvereinigungen, die in 16 Landesverbänden zusammengeschlossen sind und alle der Bundesvereinigung Lebenshilfe angehören. Die Lebenshilfe Landkreis Altenkirchen vertritt laut eigener Homepage dabei insbesondere die Interessen von Menschen mit Behinderung und ihrer Angehörigen im AK-Land. Sie hat sich dabei in ihrer Geschichte bis heute ihren Charakter als Selbsthilfeorganisation von Menschen mit Behinderung und Elternvertretung bewahrt. Angehörige und gesetzliche Betreuer sind aktiv im Vorstand, in den Ausschüssen und Beiräten vertreten. Menschen mit Behinderung setzen sich gleichzeitig für ihre Wünsche und Ziele in Selbstvertretungen ein. Durch dieses Engagement bei allen Aktivitäten ist die Lebenshilfe eine lebendige und selbstbestimmte Vereinigung. Ziel ist die Teilhabe von Menschen mit Behinderung und ihrer Familien in der Gesellschaft. Sie setzt sich dafür ein, dass jeder Mensch mit Behinderung so selbstständig wie möglich leben kann, und dass ihm so viel Schutz und Hilfe zuteil wird, wie er für sich braucht. Maßgebend sind die individuelle Persönlichkeit und die Bedürfnisse, die sich aus Art und Schwere der Behinderung ergeben. Die Lebenshilfe will Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen lebenslang und umfassend Lebensqualität sichern. Menschen mit schweren Behinderungen stehen unter dem besonderen Schutz der Lebenshilfe. Für Menschen mit Behinderung gelten dieselben Menschenrechte wie für nichtbehinderte Menschen, auch sie stehen unter dem Schutz des Grundgesetzes.

Blachut löste Krentel ab
Seit Januar 2025 ist Michael Blachut Geschäftsführer der Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen GmbH sowie der dazugehörigen Westerwald-Werkstätten GmbH und der Gesellschaft für Service und Beschäftigung im Westerwald (GSB mbH). Er trat die Nachfolge von Jochen Krentel an, der sich nach vielen Jahren an der Spitze in den Ruhestand verabschiedet hatte. Blachut war bereits seit Januar 2024 als Bereichsleiter Arbeit für die Lebenshilfe tätig und bringt umfassende Erfahrung in der Sozialwirtschaft mit. Zuvor hatte er 13 Jahre in Leitungsfunktionen beim AWO-Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe gearbeitet, zuletzt als Gesamtleiter der Siegener Werkstätten. Dem ehrenamtlich tätigen Vorstand gehören neben Hartmann noch Bettina Grothe, Christel Krahm und Hartmut Lenz an. (vh)
       
 
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