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Nachricht vom 03.05.2012
Region
Betzdorfer Unesco-AG beim Projekttag dabei
Trier war Schauplatz des 9. Internationalen Projekttages der Unesco-Schulen. Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Betzdorf war mit 17 Schülerinnen und Schülern vertreten. "Unsere Röcke sind nicht mehr heilig..." und vieles mehr forderte zur kritischen Auseinandersetzung auf. Die Betzdorfer erhielten für ihren Beitrag viel Zuspruch.
Die Betzdorfer ließen sich vom Wetter nicht unterkriegen und ihr Beitrag zum Projekt in Trier stieß auf breite Zustimmung. Fotos: SchuleTrier/Betzdorf. Wenig hold zeigte sich Petrus den mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 9. Internationalen Projekttages der rheinland-pfälzischen UNESCO-Projektschulen in Trier, der diesmal im Rahmen der „Heilig-Rock“-Wallfahrt stattfand.
Auch das Betzdorfer Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Unesco-Projektschule seit 1994, war wieder mit einer großen Delegation aus 17 Schülerinnen und Schülern der UNESCO-AG und den beiden AG-Leiterinnen dabei.

„Hinterm Tellerrand geht’s weiter – weltbewusst essen und leben“ hieß das diesjährige Motto und trotz des nur von kurzen Trockenphasen unterbrochenen Dauerregens und eher herbstlichen Temperaturen startete unverdrossen das Programm der Zentralveranstaltung auf der Bühne im Palastgarten.

Anton V. Wyrobisch, Landeskoordinator der UNESCO-Projektschulen und gleichzeitig Vertreter des gastgebenden Trierer Auguste-Viktoria-Gymnasiums, begrüßte zu Beginn alle Teilnehmer und erinnerte an die lange Tradition der Projekttage, die einmal aus Anlass der Tschernobyl-Katastrophe am 26. April 1986 ins Leben gerufen wurden. Seitdem werden sie alle zwei Jahre von den UNESCO-Schulen unter wechselndem Motto und an unterschiedlichen Standorten durchgeführt.

Ebenfalls begrüßt wurden die Teilnehmenden von Trierer Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund in ihren unterschiedlichen Herkunftssprachen, um so dem interkulturellen Gedanken der UNESCO-Schulen Rechnung zu tragen.
Gernot Stiwitz, Referent im Kultusministerium, überbrachte die guten Wünsche von Ministerin Doris Ahnen, die die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte.
Weihbischof Dr. Georg Bätzing, Wallfahrtsleiter und selbst Ehemaliger des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Betzdorf, ließ es sich nicht nehmen, die Betzdorfer Delegation eigens zu begrüßen. Er betonte mit Blick auf die Ziele der UNESCO-Schulen, dass die Kirche auch eine weltumspannende, „interkulturelle“ Organisation sei, die Menschen aller Nationen und Kulturen seit zwei Jahrtausenden zusammenbringe.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen wie immer die Beiträge der einzelnen Schulen. Mit der provozierenden Frage: „Wie heilig sind unsere Röcke?“ - passend zum Wallfahrts-Anlass „Heiliger Rock“ und zum Motto „Weltbewusst leben“ - schlugen die Betzdorfer Schülerinnen und Schüler den Bogen zu der heutigen Lebenswelt.
„Seit 500 Jahren pilgern Christen zur Tunika Christi, zum ‚Heiligen Rock’ nach Trier. Einer frommen Legende nach hat Maria diesen Rock für ihren Sohn selbst gewebt. Wenn wir weltbewusst leben wollen, müssen wir uns heute auch fragen: Welche ‚Röcke’ tragen wir? Wer hat unsere Kleidung gemacht?“
Anhand von drei in Art des Wallfahrts-Logos aufgemachten „Heiligen Röcken“ veranschaulichten die Vortragenden das Problem, dass unsere Kleidung häufig in Kinderarbeit und unter menschenunwürdigen Bedingungen in so genannten Billiglohnländern hergestellt wird. Für ihren Beitrag bekamen die Betzdorfer viel Beifall und Zuspruch.

In weiteren Beiträgen beschäftigten sich die einzelnen Schulen auf sehr unterschiedliche und jeweils schul- und altersspezifische Weise mit dem Thema. So zeigten die Kinder der Grundschule Norken in einem kleinen szenischen Spiel treffend die unterschiedlichen Lebensbedingungen in den reichen und den armen Ländern dieser Welt auf. Sie ließen einen mit einem Laib Brot um die Welt reisenden Reporter jeweils die Frage stellen: „Würden Sie für dieses Brot einen Tag lang arbeiten?“
Zum Abschluss der Zentralveranstaltung gab es für alle Teilnehmer zur Erinnerung ein Lesezeichen mit dem Logo des 9. Internationalen Projekttages. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung einmal mehr von Schulband und Chor der Schule im Bernardshof/ Mayen sowie von der Realschule Plus Trier-Ehrang.

Am Nachmittag war für alle Teilnehmer Gelegenheit, sich dem Pilgerstrom aus aller Welt anzuschließen und ebenfalls zur im Dom ausgestellten Heilig-Rock-Reliquie zu pilgern.
 
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