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Pressemitteilung vom 12.09.2025
Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz in der Exportkrise: IHK fordert Maßnahmen
Die Abhängigkeit von wenigen Schlüsselbranchen und sinkende Exporte gefährden die Wettbewerbsfähigkeit von Rheinland-Pfalz. Eine aktuelle Studie des ifo-Instituts zeigt alarmierende Entwicklungen auf. Die Industrie- und Handelskammern (IHK) des Landes sehen dringenden Handlungsbedarf.
Symbolbild (Quelle: Pixabay)Koblenz. Rheinland-Pfalz steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen, wie die Studie "Entwicklung des Außenhandels in Rheinland-Pfalz" offenbart. Das ifo-Institut hat im Auftrag der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz die Situation analysiert und kommt zu dem Schluss, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Bundeslandes aufgrund der Abhängigkeit von wenigen Schlüsselbranchen, sinkender Exporte und struktureller Risiken gefährdet ist. Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, betont: "Die Zahlen unterstreichen einmal mehr, was wir seit Langem mit Nachdruck betonen: Wir dürfen nicht länger zusehen, wie unser Exportland an Wettbewerbsfähigkeit verliert."

Die Wirtschaftsdaten zeigen einen Rückgang des Exportwerts um 5,3 Prozent auf 56,4 Milliarden Euro. Trotz eines Güterexportüberschusses von 12,8 Milliarden Euro zeigt der Trend nach unten. Das Bruttoinlandsprodukt von Rheinland-Pfalz sank 2024 preisbereinigt um 1,1 Prozent auf 184 Milliarden Euro.

Industrieproduktion massiv eingebrochen
Besonders besorgniserregend ist der Einbruch der Industrieproduktion, die im März 2025 fast 20 Prozent unter dem Niveau von 2021 lag, während der Rückgang in ganz Deutschland nur sieben Prozent betrug.

Vier Branchen, Chemie, Pharma, Automobil und Maschinenbau, sind für 60 Prozent der Exporte verantwortlich, was eine hohe Abhängigkeit bedeutet. Hinzu kommen Herausforderungen wie hohe Energiepreise und handelspolitische Spannungen mit wichtigen Exportländern wie Frankreich und den USA. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel trotz Zuwanderung verschärfen die Lage zusätzlich. Karina Szwede, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Rheinhessen, erklärt: "Die ifo-Studie zeigt schwarz auf weiß, wie abhängig Rheinland-Pfalz von wenigen exportstarken Branchen ist - und wie verwundbar diese inzwischen sind."

IHK fordert Aufstockung des Außenwirtschaftsprogramms
Die IHKs fordern konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen. Dazu gehören eine Aufstockung des Außenwirtschaftsprogramms, ein spezielles Exportprogramm für kleine und mittlere Unternehmen sowie Investitionen in Verkehrswege und digitale Infrastrukturen. Arne Rössel warnt: "Ohne entschlossene Weichenstellungen droht Rheinland-Pfalz den Anschluss im internationalen Wettbewerb zu verlieren." (PM/Red)
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